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Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit

Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit

Titel: Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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lenken.« Sie lächelte, als Coyle vor ihnen auftauchte und sich verwandelte. »Und es hilft, wenn die Katze glücklich ist.«
    Marisa musste über Coyles empörten Gesichtsausdruck lachen. Er mochte es nicht, wenn ihn jemand Katze nannte.
    »Hallo, Isabel.« Coyle küsste sie auf die Wange.
    »Coyle.« Isabel versuchte, ihn nicht anzustarren. Dadurch, dass sie Coyle bisher nur angezogen gesehen hatte, fehlte ihr offensichtlich noch die Fähigkeit, seine Nacktheit zu ignorieren.
    »Das hier ist Keira, sie ist Wächterin in unserer Gruppe und wird uns Rückendeckung geben.«
    Eindeutig widerstrebend folgte Keira seinem Beispiel und verwandelte sich. Beinahe schroff nickte sie Isabel zu, deren Gesicht plötzlich weiß wurde. Keiras Augen weiteten sich für einen Sekundenbruchteil, bevor sie sich wieder verwandelte und in Berglöwengestalt hinter den Felsen verschwand.
    Stirnrunzelnd blickte Coyle Marisa an. »Was war das jetzt?«
    Marisa hob die Schultern, ohne die Augen von Isabel abzuwenden. »Jetzt sind die Kopfschmerzen wieder da, oder?«
    »Wenn Katzen in meiner Nähe leiden, spüre ich den Schmerz in meinem Kopf. Je näher ich bin und je größer das Leid – egal ob körperlich oder geistig –, desto stärker wird der Schmerz. Zumindest ist das die einzige Erklärung, die ich in den letzten Monaten dafür gefunden habe.« Isabel flüsterte beinahe, wahrscheinlich wollte sie nicht, dass Keira sie hörte.
    Mitleid regte sich in Marisa. Die Wächterin tat immer, als könnte nichts sie erschüttern und als wäre sie gar nicht zu Gefühlen fähig, aber wenn Isabel mit ihrer Vermutung richtiglag, litt Keira innerlich. Vielleicht hätte Finn sie doch nicht zwingen sollen, mit ihnen zu kommen.
    Coyle sah auch nicht gerade glücklich aus. »Wollen wir reingehen? Es ist zwar derzeit niemand in der Gegend, aber das kann sich jederzeit ändern.«
    Isabel, die gerade wieder etwas Farbe bekommen hatte, nachdem Keira nicht mehr in der Nähe war, zuckte zusammen und wurde erneut blass. Mit einem vernichtenden Blick auf Coyle legte Marisa ihren Arm um Isabels Schultern und lenkte sie sanft zum Haus. »Mein Angebot steht: Du brauchst uns einfach nur den Schlüssel zu geben und kannst dann wegfahren oder auf der Liege warten, während wir die Sachen aus dem Haus holen.«
    Entschlossen schüttelte Isabel den Kopf. »Nein, ich muss es sehen. Vielleicht verstehe ich dann, warum mein Vater … « Sie brach ab. »Vermutlich nicht, oder?«
    Marisa mochte sie nicht belügen. »Es ist möglich, aber unwahrscheinlich.«
    Coyle ging hinter ihnen her. »Wartet einen Moment vor dem Haus, ich will mich erst anziehen.«
    Anerkennend sah Marisa ihm hinterher, als er zum Wagen ging. »Aber warum denn? Ich mag dich genau so, wie du bist.«
    Coyle grinste sie über die Schulter hinweg an, während Isabel erfolglos versuchte, ein Lachen zu unterdrücken. Mission erfüllt: Isabel dachte wenigstens für einen Moment nicht an ihren Vater und die schwere Aufgabe, sein Haus zu betreten.
    Viel zu schnell jedoch standen sie zu dritt vor der Haustür und hielten den Atem an, während Isabel den Schlüssel herumdrehte. Nach einem tiefen Atemzug stieß sie die Tür auf und betrat zögernd das Haus. Die Luft roch abgestanden, aber wenigstens nicht mehr nach Tod.
    »Nachdem die Polizei mit der Spurensicherung fertig war, habe ich ein Reinigungsteam kommen lassen. Allerdings war schon seit Langem niemand mehr hier.«
    Coyle war die Anspannung anzusehen, während er durch sämtliche Räume ging und sicherstellte, dass sie alleine waren. Marisa blieb im Durchgang zum Arbeitszimmer stehen und sah sich um. Anscheinend war nicht nur geputzt, sondern auch alles fein säuberlich aufgeräumt worden. Die Bücher standen wieder in dem Regal, die Gegenstände, die vorher den Boden bedeckt hatten, lagen jetzt auf dem Schreibtisch. Ein Teppich war an der Stelle ausgerollt worden, an der vermutlich das Blut ins Parkett gesickert war. Schaudernd wandte Marisa sich ab. Isabel stand immer noch in der Diele, sie wirkte wie versteinert.
    Marisa ging zu ihr und legte ihr einen Arm um die Schultern. »Wie wäre es, wenn ich uns ein paar Sandwiches mache, während Coyle den Mechanismus wieder in Gang setzt?« Es war offensichtlich, dass keiner von ihnen großen Appetit hatte, aber Marisa brauchte dringend etwas, womit sie Isabel und auch sich selbst ablenken konnte.
    »Okay.« Isabel klang nicht besonders begeistert, aber das hatte Marisa auch nicht erwartet.
    »Gut, dann lass uns

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