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Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit

Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit

Titel: Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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»Und du hast mir auch einige sehr schöne Augenblicke geschenkt, ich denke, damit ist das ausgeglichen.«
    Bevor sie ihm antworten konnte, schlug er ihre Tür zu und ging zu seinem Jeep. Mit einem tiefen Seufzer startete Caitlin den Motor und wartete, bis Torik eingestiegen war, bevor sie vorsichtig aus der Parklücke fuhr.

9
    Marisa atmete erleichtert auf, als Keira und Coyle aus dem Auto stiegen. Auch wenn sie Coyle gerne noch weiterhin in ihrer Nähe gehabt hätte, war es nicht ihre Vorstellung von Spaß, die ganze Zeit Keiras mörderischen Blicken ausgesetzt zu sein. Sie hatte sich wirklich bemüht, es der Berglöwenfrau so leicht wie möglich zu machen, aber Keira war auf keinen einzigen Gesprächsversuch eingegangen. Coyle hatte ebenfalls nichts gesagt, wahrscheinlich um Keira nicht zu reizen. Eine kluge Entscheidung – allerdings war Marisa deshalb beinahe am Lenkrad eingeschlafen. Noch schlimmer aber war, dass Coyle sie nicht ein Mal berührt hatte, was er sonst ständig tat. Sie hatte nicht gewusst, wie sehr sie das vermissen würde. Hoffentlich würde die Sache in Stammheimers Haus schnell beendet sein, damit sie nach Hause zurückkehren konnten.
    Keira und Coyle zogen sich aus und legten ihre Kleidung in den Wagen. Während Keira sich ohne ein Wort verwandelte, legte Coyle seine Arme auf die offene Wagentür und lächelte Marisa an.
    »Wir sehen uns bald.«
    Marisa ließ ihren Blick an seinem Körper hinunterwandern. »Das hoffe ich doch.«
    Coyle lachte und senkte seine Stimme. »Na warte, wenn ich dich nachher allein erwische … «
    Marisa winkte ab. »Alles leere Drohungen.« Sie wurde ernst. »Sei vorsichtig.«
    Mit einem Finger strich Coyle über ihre Wange. »Du auch. Warte an der Einfahrt, bis ich dir ein Zeichen gebe, dass alles in Ordnung ist.«
    »Ich hoffe nur, dass Isabel noch nicht da ist. Sie sollte nicht alleine dort herumlaufen.«
    »Isabel ist ein kluges Mädchen.« Marisa konnte Coyle ansehen, wie sehr er Isabel mochte.
    »Sie ist schon seit damals kein Mädchen mehr, Coyle. Nenn sie in ihrer Gegenwart bloß nicht so.« Isabel war inzwischen beinahe achtzehn, wirkte durch die Ereignisse aber wesentlich reifer.
    »Okay, dann eben die junge Frau. Besser?«
    Marisa verdrehte die Augen. »Du solltest jetzt lieber gehen, sonst reißt Keira dich in Stücke.«
    Coyle zog automatisch die Schultern ein. »Ich hoffe, sie beruhigt sich irgendwann wieder. Das ist ja nicht auszuhalten.«
    »Vielleicht tut es ihr gut, für einige Zeit nicht mehr im Lager zu sein. Und jetzt geh endlich!«
    Coyle zwinkerte ihr zu und schloss die Wagentür. Marisa beobachtete, wie er sich verwandelte. Auch wenn sie es inzwischen schon so oft gesehen hatte, faszinierte es sie immer wieder. Nach einem letzten sehnsüchtigen Blick trat sie aufs Gaspedal. Wenn alles glattging, würden sie ins Haus gehen können, sobald Isabel eintraf.
    Wie aufs Stichwort klingelte ihr Handy. Die Nummer im Display war Isabels. Marisa ließ den Wagen am Straßenrand ausrollen und nahm das Gespräch an. »Hallo, Isabel, wo bist du gerade?«
    »Ich denke, ich brauche noch etwa eine halbe Stunde. Seid ihr schon da?« Ihre Stimme klang unsicher.
    »Ja, Coyle und Keira kontrollieren gerade die Umgebung, und ich stehe kurz vor der Einfahrt.«
    »Gut.« Diesmal klang Erleichterung in ihrer Antwort mit. »Ich möchte dort nicht alleine sein.«
    »Du bist nicht allein, Isabel. Ich werde die ganze Zeit bei dir bleiben.«
    »Danke.« Isabel schwieg einen Moment. »Ich wünschte wirklich, ich müsste dieses Haus nie wieder betreten.«
    »Das brauchst du auch nicht. Gib uns einfach den Schlüssel und … «
    Isabel unterbrach sie. »Nein. Ich muss mich mit dem auseinandersetzen, was dort geschehen ist. Wozu mein Vater fähig war. Wenn ich das vor mir herschiebe, wird es mich ewig verfolgen.«
    Marisa wusste, dass Isabel es sowieso nie vergessen würde, aber vielleicht konnte sie so zumindest ihren inneren Frieden wiederfinden. Fast ein wenig beschämt musste sie sich eingestehen, dass Isabel die Situation erwachsener und mit mehr Mut anging, als sie selbst es damals in New York getan hatte, als einer ihrer Informanten ermordet worden war. Sie räusperte sich. »Ich bewundere deine Entschlossenheit. Und ich bin sicher, dass du tatsächlich dein Leben in Ruhe fortsetzen kannst, wenn diese Sache erst einmal erledigt ist.«
    »Ich schätze, ich werde es merken. Ist … « Isabel brach ab.
    »Ja?«
    »Ist Bowen mitgekommen?« Es war offensichtlich, wie

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