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Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit

Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit

Titel: Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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erholten sich so weit, dass sie in dem anderen Wagen zwei Männer erkennen konnte. Der Beifahrer starrte sie wütend an, in der Hand hielt er eine Pistole. Ohne darüber nachzudenken, trat sie auf die Bremse. Der Pick-up schoss an ihnen vorbei und bremste dann scharf ab. Die Rücklichter leuchteten unheilvoll auf.
    Panisch sah Marisa Coyle an. »Was machen wir jetzt?«
    Ein Muskel zuckte in seiner Wange. »Fahr weiter, irgendwie müssen wir ihnen entkommen.«
    »Sie haben Pistolen!«
    »Ich weiß.« Wie machte er es, dass seine Stimme immer noch so ruhig klang?
    Sie war nahe dran, in volle Panik auszubrechen, besonders als der Pick-up wendete und erneut auf sie zugeschossen kam. »Coyle.«
    Beruhigend legte er seine Hand auf ihren Oberschenkel. »Fahr los! Nicht zu schnell, aber auch nicht zu langsam, sodass wir noch ausweichen können.«
    Marisa presste die Lippen zusammen, um sie am Zittern zu hindern. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Coyle das Handy ans Ohr hielt.
    »Wir sind auf der 159 außerhalb von Henderson. Wir werden angegriffen. Sie haben Schusswaffen, seid vorsichtig!« Er klappte das Handy zu und behielt es in der Hand. Der Pick-up hatte sie fast erreicht. »Nach rechts!«
    Instinktiv gehorchte Marisa. Sie gab Gas und fuhr rechts an dem Pick-up vorbei. Zumindest fast. Der Fahrer schien zu bemerken, was sie vorhatte, und zog den Wagen zu ihnen herüber. Mit einem metallenen Kreischen schrappte der Pick-up an ihrem Auto entlang und drückte das Hinterteil von der Straße. Marisa kämpfte darum, den Wagen auf dem Asphalt zu halten, doch es war vergeblich. Die Räder rutschten über den Sand auf dem Seitenstreifen, und der Wagen brach aus. Ihr verzweifelter Schrei hing in der Luft, während sie herumgeschleudert wurden. Mit dem Kopf schlug sie hart an die Seitenscheibe, während sich die Welt um sie drehte. Schmerz breitete sich in ihr aus, etwas Feuchtes lief über ihre Wange. Gerade als sie dachte, der Wagen würde zum Stehen kommen, traf er auf eine Bodenwelle und hob ab. Ein furchtbarer Schlag erschütterte das Auto, und es überschlug sich. Coyles Fluch war das Letzte, was sie hörte, bevor es schwarz um sie wurde.
    »Marisa!« Wie durch eine meterdicke Watteschicht hörte sie die Stimme, doch sie konnte nicht darauf reagieren. »Marisa, bitte sag etwas!« Diesmal war die Stimme näher, etwas strich über ihren Körper.
    Ein scharfer Schmerz brachte sie mit einem Ruck in die Gegenwart zurück. Wo war sie? Ihre Augen sowie der Rest ihres Kopfes taten furchtbar weh, und sie schaffte es kaum, die schweren Lider zu heben.
    »Genau, sieh mich an.« Jemand beugte sich über sie, und sie spürte warmen Atem auf ihren Lippen. »Marisa, wir haben nicht viel Zeit. Sie werden gleich hier sein.«
    Wer sie? Sie wusste, sie sollte sich erinnern, doch das schien zu viel Anstrengung zu sein. Hände berührten ihre Wangen, und sie zwang ihre Augen auf. Zuerst sah sie nur einen unscharfen Schatten in der Dunkelheit über sich, doch dann erkannte sie ihn. Coyle! Mit einem Schlag kam die Erinnerung zurück. Der Pick-up, der Unfall! Ihr Auto war anscheinend wieder auf den Rädern gelandet, aber es wirkte, als wäre es von einer riesigen Faust zusammengequetscht worden. Die Frontscheibe war herausgebrochen, und heißer Wind strich über ihren Körper. Marisa begann zu zittern und holte scharf Atem, als die Bewegung weitere Schmerzen auslöste.
    »Ich hole dich hier raus.« Coyles Stimme klang verzweifelt.
    »Coyle.« Es war mehr ein Hauch als ein Wort, aber er hörte sie.
    »Ja, mein Schatz, ich bin hier.« Seine goldenen Augen schimmerten in der Dunkelheit.
    Marisa versuchte, ihre Beine zu befreien, doch die kleinste Bewegung ließ sie beinahe ohnmächtig werden. Es schien so, als hätten Lenkrad und Motorraum sich so zusammengeschoben, dass sie eingeklemmt wurde. Ohne größeres Gerät würde sie nicht daraus zu befreien sein. Mühsam versuchte sie, ihre Angst zu unterdrücken.
    Sie hob ihre Hand und legte sie auf Coyles Arm. Schon allein diese kleine Bewegung kostete sie so viel Kraft, dass sie kaum die Augen offen halten konnte. »Coyle. Du wirst mich hier nicht … herausbekommen.«
    »Doch! Ich … «
    Sie unterbrach ihn. »Hör mir zu. Du musst dich in Sicherheit bringen, sie dürfen dich … nicht in die Hände bekommen.«
    Entschlossenheit stand in Coyles Gesicht. »Ich lasse dich hier nicht alleine.«
    Sie drückte seinen Arm, so fest sie konnte. »Doch, das wirst du. Rette dich. Du willst doch wohl nicht, dass

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