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Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit

Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit

Titel: Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Antwort keinen Sinn machte. Was meinte er mit zwölf … Sie hob den Kopf und starrte ihn mit offenem Mund an. »Willst du damit sagen, dass du seit zwölf Jahren keinen Sex hattest?« Sicher nahm er sie nur auf den Arm oder log, um sie glauben zu machen, dass es in Ordnung war, kein Kondom zu benutzen.
    Doch Torik sagte nichts, versuchte nicht, sie davon zu überzeugen. Er blieb stumm, sein Gesichtsausdruck unnahbarer als je zuvor. Nur in seinen Augen stand eine solche Qual, dass Caitlin beinahe die Tränen kamen. War seine Freundin oder Frau gestorben, und er trauerte immer noch um sie? Caitlin konnte sich vorstellen, dass er seine Gefühle nicht offen zeigte und sich stattdessen nach außen abschottete. Aber zwölf Jahre? Bei einem so leidenschaftlichen Mann wie Torik war das kaum vorstellbar. Und vor allem führte sie das zu einer anderen Frage.
    »Warum gerade ich?« Es war beinahe ein Flüstern, doch Torik hörte sie.
    »Ich kann dir einfach nicht widerstehen. Seit dem ersten Moment … « Er schloss den Mund und schwieg.
    Caitlin wartete einige Sekunden, doch Torik sagte nichts weiter. »Ich weiß genau, wie ich aussehe, und in meinem ganzen Leben habe ich noch nie eine solche Wirkung auf einen Mann gehabt. Und jetzt soll ich dir glauben, dass du meinetwegen den Kopf verloren hast?«
    Ein Muskel zuckte in seiner Wange. »Ja.«
    Das konnte sie nicht. Enttäuschung machte sich in ihr breit, und sie löste sich von Torik. »Du brauchst mich nicht anzulügen, ich mache dir keine Vorwürfe wegen des Kondoms. Zumindest nicht mehr als mir selbst.« Torik hielt sie immer noch auf seinen Armen, und sie wusste, dass sie sich so rasch wie möglich von ihm entfernen musste. »Ich glaube, es ist besser, wenn du jetzt ins Apartment gehst.«
    Etwas blitzte in Toriks Augen auf, und seine Arme schlangen sich fester um ihren Körper. Er beugte seinen Kopf herab und legte seine Lippen auf ihre. Obwohl Caitlin versuchte, nicht auf den Kuss zu reagieren, dauerte es nicht lange, bis sie ihre Hand in seine Haare krallte und ihn küsste, als würde ihr Leben davon abhängen.
    Nach langer Zeit hob er schließlich den Kopf und blickte sie ernst an. »Du hast keine Ahnung, wie begehrenswert ich dich finde.« Bevor Caitlin eine passende Antwort einfiel, trug er sie in ihr Schlafzimmer und ließ sie vorsichtig auf das Bett sinken. Trotz ihrer Vorbehalte wäre sie sofort wieder mit ihm in die Kissen gesunken, doch Torik blickte sie nur noch einmal mit brennenden Augen an, bevor er sich umdrehte und das Zimmer verließ.
    Es war ganz offensichtlich ein Fehler gewesen. Auf keinen Fall hätte er seiner Erregung nachgeben und Caitlin anfassen dürfen. Torik musste daran denken, dass sie anscheinend Kontakt zu jemandem hatte, der ihr Geheimnisse über die Wandler verriet. Und deshalb war sie nicht einfach nur eine nette Frau, mit der er sich gefahrlos einlassen konnte. Torik rieb mit den Händen über sein Gesicht und versuchte zu vergessen, wie gut es sich angefühlt hatte, in Caitlin zu sein und jede ihrer Regungen hautnah mitzuerleben. Vor allem hätte er sie nicht ohne Kondom lieben dürfen. Auch wenn es im Lager nicht nötig war, weil jeder wittern konnte, ob die Gefährtin gerade fruchtbar war, und in ihrer Gruppe auch keine Geschlechtskrankheiten vorkamen, wusste er doch, dass es in der Menschenwelt dazugehörte. Vor allem hatte er ihr schlecht sagen können, dass sie augenblicklich nicht schwanger werden konnte. Stattdessen war er damit herausgeplatzt, dass er seit Arlyn enthaltsam lebte. Auch wenn es die Wahrheit war, hätte er wissen müssen, dass Caitlin ihm nicht glauben würde.
    Wäre er ein Mensch gewesen, hätte er vermutlich im Laufe der Zeit wieder mit Frauen geschlafen, doch im Lager war die Auswahl an verfügbaren Berglöwenfrauen sehr gering, und er hatte keine richtige Beziehung mehr eingehen wollen. Ein kurzes Verhältnis hätte nur zu Komplikationen im weiteren Zusammenleben in der Gruppe geführt, deshalb hatte er die Option ausgeschlossen. Vor allem aber hatte ihn nach Arlyn keine andere Frau mehr gereizt, vielleicht weil im Lager seine Vergangenheit immer präsent war. Zumindest hatte er das Problem nicht mehr, seit er Caitlin das erste Mal gesehen hatte. Es ärgerte ihn, dass sie ihm nicht glaubte, doch wahrscheinlich war es besser so. Er sollte die Sache endlich beenden und wieder zu den anderen zurückkehren.
    Torik ignorierte das hohle Gefühl in seiner Brust und beschloss, die Gelegenheit zu nutzen, sich noch

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