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Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit

Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit

Titel: Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Oberfläche. Deshalb wollte ich dich bitten, dorthin zu fahren. Du hast einen Pass, und vor allem kannst du auf sie aufpassen.«
    »Natürlich, ich fahre sofort los. In welchem Krankenhaus ist sie?« Torik rieb über seine Stirn.
    »University Medical Center, Las Vegas. Es liegt direkt an der I-15.«
    »Okay.« Torik trat zum Fenster und blickte hinaus. »Was ist mit Isabel und Keira? Sind sie in Sicherheit?«
    »Es scheint so. Keira begleitet Isabel morgen nach Los Angeles. Im Moment sind sie in einem Motel untergekommen, weil Isabel zu müde war, um noch so weit zu fahren.«
    »Gut, dann fahre ich jetzt los.« Hoffentlich hörte Finn nicht das Zögern in seiner Stimme.
    »Hast du eigentlich etwas herausgefunden?« Finns Frage klang neutral.
    »Nein, Caitlin hat nirgends Unterlagen darüber, von wem sie die Informationen erhalten hat. Allerdings habe ich noch nicht auf ihrem Laptop nachschauen können, er ist mit einem Passwort geschützt. Eigentlich wollte ich sie direkt fragen, aber dafür fehlt mir die Zeit, wenn ich jetzt nach Las Vegas fahre.«
    »Glaubst du, es ist eine gute Idee, sie darauf zu stoßen, dass wir sie in Verdacht haben?«
    Ärger stieg in Torik auf. »Ich habe Caitlin inzwischen etwas kennengelernt, und ich kann mir ehrlich nicht vorstellen, dass sie etwas mit den Verbrechern zu tun hat. Und vor allem habe ich auch nicht den Eindruck, dass sie glaubt, dass es Wandler wirklich gibt. Wo auch immer sie die Informationen herhat, wahrscheinlich ist sie sich gar nicht bewusst, dass sie auf Tatsachen beruhen.«
    Finn schwieg so lange, dass Torik unruhig wurde. Hatte er zu viel verraten? »Ich kenne diese Autorin nicht, deshalb kann ich es nicht beurteilen, aber wir können uns nicht erlauben, ihr zu vertrauen. Wenn du falschliegst, würde das unsere Situation noch verschlimmern.«
    »Das ist mir klar.« Torik biss die Zähne zusammen, um die Worte zurückzuhalten, die auf seiner Zunge lagen. »Aber diese Angelegenheit muss jetzt sowieso warten, bis ich aus Nevada zurück bin.«
    »Ich kann auch jemand anders … «
    Torik ließ ihn nicht ausreden. »Nein!« Mühsam schaffte er es, ruhiger weiterzureden. »Sie würde keinem anderen mehr vertrauen, nachdem sie bereits angegriffen wurde.«
    »Aber dir vertraut sie?« Finns Skepsis war klar und deutlich zu verstehen.
    Es dauerte eine Weile, bis Torik antworten konnte. »Soweit man jemandem vertrauen kann, über den man nichts weiß und den man nicht mal zwei Tage kennt.«
    Finn stieß einen tiefen Seufzer aus. »Du weißt, dass ich dir mehr als alles andere eine neue glückliche Beziehung wünschen würde, aber die Autorin ist nicht die Richtige dafür, hörst du? Sie schreibt über uns und kann uns damit vernichten. Vor allem aber steht sie in der Öffentlichkeit, und da wollen wir ganz sicher nicht hin. Mal ganz davon abgesehen, dass sie viel zu weit von unserem Gebiet entfernt wohnt.«
    Jedes Wort trieb den Dolch ein wenig tiefer in sein Herz. »Das weiß ich alles.« Und er hatte auch ganz sicher nicht vor, noch einmal einer Frau so viel Macht über sich zu geben.
    »Torik … «
    »Ich muss jetzt los. Ich rufe dich an, wenn ich beim Krankenhaus bin.« Ohne Finns Antwort abzuwarten, beendete Torik das Gespräch.
    Wie kam Finn überhaupt darauf, dass er über eine neue Beziehung nachdachte? Allein der Gedanke war lächerlich, erst recht, wenn man bedachte, dass Caitlin ein Mensch war und ganz sicher nicht mit ihm im Lager leben würde. Trotzdem lief für einen Moment ein Film vor seinen Augen ab, in dem er Caitlin auf einem Bett aus Moos liebte und sie ihn mit ihren ungewöhnlichen silbergrauen Augen liebevoll anblickte. Mit einem wüsten Fluch wandte Torik sich vom Fenster ab und beherrschte sich gerade noch so weit, dass er das Handy nicht durch den Raum warf.
    Rasch duschte er, damit die anderen nicht Caitlins Geruch an ihm bemerkten, packte seine Sachen zusammen und verließ das Apartment. Er hatte bereits die Wagentür geöffnet und seine Tasche hineingeworfen, als ihm bewusst wurde, dass er Caitlin nicht ohne ein Wort verlassen konnte. Es gab nichts Schlimmeres, als aufzuwachen und festzustellen, dass der Mensch, den man in der Nacht geliebt hatte, verschwunden war. Torik presste die Zähne zusammen, als ungebeten ein Bild von Arlyn vor seinen Augen erschien. Zum ersten Mal mischte sich Wut in seine Trauer. Auch wenn ihr Drang, zum Einzelgänger zu werden, so stark gewesen war, hätte sie ihm zumindest Bescheid sagen können. Vermutlich hatte sie

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