Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Titel: Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
Vom Netzwerk:
in ihrem Kopf immer schlimmer wurde. Es fühlte sich an, als würde sie auf etwas Schwankendem liegen, vielleicht spielte aber auch nur ihr Kreislauf nach dem harten Schlag verrückt.
    Als sie nach langen Minuten das Gefühl hatte, sich nicht mehr sofort übergeben zu müssen, begann sie, ihre Umgebung zu erkunden. Sie hob die Arme und strich mit den Fingern an dem Hindernis entlang, das sich über ihr befand. Es schien aus Holz zu sein. Hinter ihrem Kopf und auch seitlich gab es weitere Bretter. Selbst über und neben ihren Füßen waren dieselben Barrieren. Ihr Herz begann zu hämmern, Panik fuhr durch ihren Körper. Sie war in einer Kiste eingesperrt! In ihren Ohren begann es zu dröhnen, ihr ganzer Körper vibrierte. Es dauerte einen Moment, bis Isabel bemerkte, dass das Geräusch nicht von ihrer Angst verursacht wurde, sondern in ihrer Umgebung. War sie immer noch im Auto?
    Das Dröhnen wurde immer lauter, ein regelmäßiges Wump, Wump, Wump kam dazu, das immer schneller wurde. Ohne Vorwarnung wurde die Kiste an ihren Füßen hochgehoben und sie rutschte mit einem erschreckten Schrei nach hinten. Ihr Kopf stieß erneut schmerzhaft an das Holz. Ein flaues Gefühl bildete sich in ihrem Magen, als sich die Kiste hob und senkte. Erst als sie wieder gerade lag und das Geräusch etwas erträglicher geworden war, verstand Isabel, wo sie sich befand: in einem Flugzeug. Ihre Angst verstärkte sich. Es gab für sie keine Möglichkeit zur Flucht, wenn sie irgendwo in einigen tausend Meter Höhe flog. Und vor allem würde Keira ihr nicht folgen können.
    Tränen rannen heiß über ihre Wangen und vermischten sich mit dem Blut, das immer noch aus der Platzwunde an ihrer Stirn sickerte. Wie hatte sie so dumm sein können, nachts allein durch die Gegend zu laufen? Sie wusste doch, was diese Kerle Marisa und Coyle angetan hatten und dass möglicherweise auch für sie und Keira Gefahr bestand. Hoffentlich hatten sie der Berglöwenfrau nichts angetan. Bevor sie völlig bewusstlos gewesen war, hatte sie noch Keiras Wut und Schmerz gespürt. Die Wandlerin hatte bestimmt versucht, ihr zu helfen und war dabei selbst in Gefahr geraten. Wenn nicht sogar Schlimmeres. Isabel schluckte hart. Nein, sie musste weiter daran glauben, dass es Keira gut ging und es auch für sie selbst einen Ausweg gab. Irgendwie musste es ihr gelingen, zu entkommen, sobald sie gelandet waren.
    Die Erinnerung an Dave Caruso kam in ihr auf. Wie hatte ihre Mutter ihr fast achtzehn Jahre lang verheimlichen können, dass Henry Stammheimer nicht ihr leiblicher Vater gewesen war? Diesmal tobte der Schmerz in ihrem Innern. Sie hatte ein Recht darauf zu wissen, woher sie kam. Besonders als die Kopfschmerzen immer heftiger geworden waren und die Ärzte keine Erklärung dafür fanden, wäre es wichtig gewesen, zu wissen, dass sie diese Krankheit, diesen merkwürdigen Defekt von jemandem geerbt haben konnte. Sie hatte Dave Caruso vorhin in ihrem Kopf gespürt und konnte sich nicht erklären, wie das möglich war. Zwar war die Verbindung nicht so stark und klar gewesen wie zu Bowen, aber trotzdem war da etwas gewesen.
    Bowen . Mit allem, was in ihr war, wünschte sie sich, er wäre jetzt bei ihr. Als sie von ihrem Vater in den Keller gesperrt worden war, hatte sie die Zeit nur überstanden, weil Bowen bei ihr gewesen war und sie festgehalten hatte. In Gedanken waren sie verbunden gewesen und sie hatte das Gefühl gehabt, ein Teil von ihm zu sein. Isabel schloss die Augen und erinnerte sich daran, wie gut es sich angefühlt hatte, seine Arme um sich zu spüren, seine Lippen auf ihren. Schließlich hatte sie sich sogar so sicher gefühlt, dass sie in seinen Armen eingeschlafen und erst wieder aufgewacht war, als Marisa und Coyle eingetroffen waren, um sie zu befreien. Beinahe konnte sie wieder Bowens Nähe spüren, seinen kräftigen, warmen Körper neben sich. Sein Atem an ihrem Hals, geflüsterte Versprechen, dass sie heil aus der Sache herauskommen würden, an ihrem Ohr. Selten in ihrem Leben hatte sie sich so wohl, so vollkommen geborgen gefühlt, wie in diesen Momenten. Trotz der Umgebung und der Gefahr, in dem Keller zu sterben. Ein Zittern lief durch ihren Körper und sie kehrte in die Gegenwart zurück. Isabel schlang ihre Arme um ihren nur mit einem T-Shirt bekleideten Oberkörper, aber die Kälte sickerte trotzdem in ihre Haut. Je weiter Bowen sich aus ihren Gedanken entfernte, desto stärker kam die Furcht zurück.

5
    Sowie Keira das Auto der Polizistin um die

Weitere Kostenlose Bücher