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Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Titel: Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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dir Sorgen um deine Schwester machst und deshalb nicht mehr klar denken kannst.«
    Ein Grollen löste sich aus Finns Kehle, seine Finger krampften sich um das Telefon, bis die Plastikschale unheilvoll knackte. »Sorg dafür, dass Bowen nichts geschieht.« Der Berglöwe war deutlich in seiner Stimme zu hören und er konnte Jamilas angespannten Blick auf sich spüren.
    »Ich werde alles dafür tun, damit er heil wieder zum Lager zurückkehrt. Genauso wie Keira.«
    Finn wusste, dass Harken ihm kein Versprechen geben konnte, weil es nicht in seiner Macht lag. Hart stieß er seinen Atem aus. »Bitte bring sie zu uns zurück. Melde dich hier, wenn du weißt, wo Isabel und Keira sind. Wenn es geht, werden wir eingreifen.«
    »Natürlich. Und du meldest dich, wenn du etwas von ihnen hörst.«
    Finn schloss die Augen. »Sag Bowen bitte, dass ich wünschte, er hätte vorher mit mir geredet, aber dass ich ihn verstehen kann. Er soll auf sich aufpassen.«

9
    Isabel versuchte, sich an den Wänden der Kiste abzustützen, als sie heftig zu schaukeln begann. Ihr Kreuz begann zu schmerzen, genauso wie ihre nackten Arme, die an dem rauen Holz verschrammten. Es hatte keinen Sinn, dagegenzuklopfen und um Hilfe zu rufen, es hätte niemand darauf reagiert, und sie wollte nicht noch einmal die Aufmerksamkeit des Verbrechers erregen. Noch immer konnte sie nicht verstehen, was er überhaupt von ihr wollte. Niemand würde Lösegeld für sie bezahlen, wobei sie allerdings bezweifelte, dass der Mann überhaupt Interesse daran hatte. Dafür wirkte sein Anzug viel zu teuer. Nein, wenn sie seine Bemerkung von vorhin richtig deutete, hatte ihre Entführung etwas mit den Wandlern zu tun. Doch dieses Wissen half ihr nicht, sie konnte nur abwarten und hoffen, dass sie bald eine Möglichkeit fand, zu fliehen. Wenn der Verbrecher kein Problem damit hatte, sie zu betäuben und zum Transport in eine Kiste zu sperren, würde sie vermutlich auch danach nicht gerade mit Samthandschuhen behandelt werden.
    Isabel schloss die Augen und versuchte, eine geistige Verbindung mit Bowen aufzubauen. Doch wie schon die Male davor funktionierte es nicht. Was zum Teil sicher an der Entfernung lag – wo auch immer sie jetzt war –, aber anscheinend auch daran, dass sie sich bewusst darum bemühte. Es schien nur zu funktionieren, wenn einer von ihnen in Gefahr war oder zumindest starke Gefühle durchlebte. Nicht, dass sie jetzt keine Angst mehr hatte, aber es fiel ihr schwer, über längere Zeit den gleichen Level an Panik zu halten. Isabel lachte unterdrückt, während ihr gleichzeitig Tränen in die Augen schossen. Verdammt, sie war ein Wrack!
    Bisher hatte sie geglaubt, dass ihr nichts Schlimmeres passieren konnte als das, was ihr Vater – nein, Henry Stammheimer – ihr letztes Jahr angetan hatte. Doch sie stellte fest, dass diese Situation jetzt noch quälender war, vor allem, weil Bowen diesmal nicht bei ihr war. Außerdem nagte es an ihr, weder zu wissen, wo sie war, noch wer sie entführt hatte oder warum. Wie sollte sie sich darauf einstellen, wenn sie völlig ahnungslos war?
    Genervt davon, dass sich ihre Gedanken immer im Kreis drehten, konzentrierte sie sich auf das, was außerhalb der Kiste vor sich ging. Sie horchte, konnte aber nur undefinierbare Geräusche wahrnehmen. Wahrscheinlich war sie noch auf dem Flughafen und wurde nun zu einem fahrbaren Untersatz gebracht. An einer Seite der Kiste konnte sie in Höhe ihres Oberschenkels einen helleren Fleck erkennen, durch den das Tageslicht sickerte. Mühsam versuchte Isabel sich in der Enge umzudrehen, was durch das Schaukeln nicht gerade erleichtert wurde. Ohne Vorwarnung flog sie plötzlich in die Höhe, um gleich darauf hart zu landen. Mit dem Kopf stieß sie gegen die Seitenwand und es wurde schwarz um sie.
    Während sie darauf wartete, dass ihr Handy klingelte, lief Dawn unruhig vor den Abflugschaltern hin und her. Vor wenigen Minuten hatte sie die Nachricht bekommen, dass das Handysignal wieder aufgetaucht war – an einem kleinen Flughafen in der Nähe von San Francisco. Also hatte sie sofort die dortige Polizei informiert, die nun den Standort sicherte und dann zugreifen würde, während sie hier nur abwarten konnte, was sich ergab. Es machte sie nervös, nicht selbst dabei zu sein und nur aus zweiter Hand zu erfahren, was vor sich ging. Auch wenn sie prinzipiell ihre Kollegen in San Francisco für fähig hielt, wollte sie doch ihren Fall weiter im Griff behalten und möglichst da sein, wenn das

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