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Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Titel: Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Außerdem war er der Ratsführer und musste die nötigen Entscheidungen treffen.
    Völlig erschöpft kam er im Lager an. Er verwandelte sich, schob die Tür auf und stolperte in seine Hütte. Jamila sprang auf und lief zu ihm. Sofort schloss sie ihn in ihre Arme, und Finn gönnte es sich einen Moment, seine Wange auf ihren Kopf zu legen und das Gefühl ihres Körpers an seinem zu genießen. Ihr warmer Duft stieg in seine Nase und er atmete tief ein, während sich sein rasender Herzschlag langsam beruhigte.
    Jamilas Hände strichen besänftigend über seinen Rücken. »Habt ihr ihn gefunden?«
    »Nein.« Finn presste das Wort durch seine enge Kehle heraus. Widerwillig löste er sich von seiner Gefährtin. »Bowen hat sich anscheinend mit Harken getroffen. Falk folgt der Spur noch weiter, aber ich fürchte, dass sie inzwischen schon längst in einem Auto unterwegs sind.«
    »Oh nein.« Ihre grünbraunen Augen hatten sich verdunkelt. »Was willst du jetzt tun?«
    Finn rieb über seine feuchten Haare. »Ich werde Harken anrufen und fragen, was er sich dabei denkt, Bowen in die Menschenwelt zu bringen. Wenn ich Glück habe, sieht er ein, dass es eine schlechte Idee ist, und dreht um.«
    Jamila biss auf ihre Lippe. »Glaubst du wirklich?« Sanft legte sie ihre Hand an seine Wange. »Ich weiß, dass du Bowen in Sicherheit wissen willst, und das möchte ich natürlich auch. Aber meinst du nicht, dass er Isabel vielleicht helfen muss, damit er die Sache von damals irgendwann überwinden kann? Er ist alt genug, um zu wissen, was er tut.« Sie schlug die Augen nieder und Finn wusste, dass sie daran dachte, welche Rolle sie damals bei Bowens Entführung gespielt hatte. Umso bemerkenswerter, dass sie sich traute, ihre Meinung zu dem Thema zu sagen. Es zeigte, wie sehr sie in ihrer Beziehung aufgeblüht war.
    Finn zwang sich, über ihre Worte nachzudenken und sie nicht sofort abzublocken, nur weil er Bowen beschützen wollte. Jamilas Instinkte waren oft richtig und er wäre dumm, nicht auf sie zu hören. Zwar war Bowen noch nicht achtzehn, aber er war deutlich reifer als viele junge Erwachsene, die nicht das erlebt hatten, was er durchmachen musste. Dementsprechend war es schon richtig, dass Bowen auch die Entscheidungen für sich fällen sollte, nur hatte Finn Bedenken, dass das, was er gerade tat, richtig war.
    Schließlich neigte er den Kopf. »Ich werde mir anhören, was Harken zu sagen hat.«
    Jamila lächelte ihm aufmunternd zu, setzte sich in den Sessel und zog ihre Beine an. Am liebsten hätte Finn sich dazugekuschelt, stattdessen wandte er sich ab, nahm das Satellitenhandy vom Tisch und wählte Harkens einprogrammierte Nummer. Seine Hand krampfte sich um die Rückenlehne des Sessels, während er darauf wartete, dass sich der Wandler meldete.
    »Ja.«
    Finn biss die Zähne zusammen, um die ganzen Vorwürfe zurückzuhalten, die ihm auf der Zunge lagen. »Hier ist Finn.«
    »Ich habe schon darauf gewartet, dass du dich meldest.« Harken klang völlig gelassen, was Finn noch wütender machte.
    »Und du konntest dich nicht von selbst melden? Es war doch wohl klar, dass wir es nicht gutheißen würden, wenn Bowen alleine versucht, Isabel zu finden! Vor allem, wenn wir noch gar nicht wissen, ob etwas oder was genau passiert ist.« Jamilas Hand legte sich auf seine Schulter und er atmete tief durch, um sich zu beruhigen.
    Harken schwieg einen Moment, bevor er genauso ruhig wie vorher antwortete. »Zuerst einmal hast du dich auch nicht noch einmal bei mir gemeldet, um mich auf dem Laufenden zu halten.« Er sprach weiter, bevor Finn darauf reagieren konnte. »Außerdem hatte ich Sawyer damit beauftragt, auf Keira und Isabel aufzupassen, und von ihm habe ich auch noch nichts gehört. Ich gehe also davon aus, dass es ein Problem gibt.«
    Das schlechte Gefühl in Finn verstärkte sich. »Und du denkst, dass ein junger Mann wie Bowen in der Lage sein wird, dir dabei zu helfen, sie zu finden?« Sowie die Worte aus seinem Mund waren, wünschte er sie sich zurück. Bowen hatte es nicht verdient, dass er vor jemand anderem an seinen Fähigkeiten zweifelte.
    »Ja.« Harkens Stimme klang jetzt um einiges schärfer. »Ich denke, dass Bowen während seiner Zeit in Stammheimers Haus bewiesen hat, wie stark er ist. Und er hat diese Verbindung zu Isabel, die sonst niemand hat, wenn ich recht informiert bin. Also ja, ich bin davon überzeugt, dass ich mit Bowens Hilfe herausfinden kann, was mit Isabel und Keira geschehen ist. Ich nehme an, dass du

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