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Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Titel: Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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und zumindest Coyle kam mir nicht so vor. Aber selbst wenn es so wäre, sollten sie trotzdem erfahren, was geschehen ist. Wenn wir Isabel finden, werden wir vermutlich Unterstützung brauchen, oder willst du sie eigenhändig befreien?«
    Ja, das hatte sie vorgehabt, auch wenn sie es nie zugeben würde, aber Sawyers Blick zeigte ihr, dass er sie durchschaut hatte. Ein seltsames Gefühl, wenn doch niemand anders verstand, was in ihr vorging – nicht einmal ihr Bruder.
    Schließlich stieß sie einen tiefen Seufzer aus und beugte sich wieder zu Caruso vor. »Kann ich dein Handy kurz haben?« Wortlos nahm Caruso es aus der Ablage und hielt es ihr hin. »Danke.«
    Ihre Finger zitterten, als sie die Nummer des Lagers eintippte, und sie konnte nur hoffen, dass Sawyer es nicht bemerken würde. Aber das war unwahrscheinlich. Dem Berglöwenmann entging nichts, so viel stand fest. Nicht zum ersten Mal fragte sie sich, warum er mit seiner Gruppe in den kargen Bergen Nevadas lebte und sich nicht ein besseres Gebiet ausgesucht hatte, in dem die Gruppe wachsen konnte und vor allem in Sicherheit war.
    Kopfschüttelnd konzentrierte sie sich auf ihre eigenen Probleme. Sowie sie Isabel gefunden und gerettet hatten, würde sie zu ihrer Gruppe in der Nähe des Yosemite-Nationalparks zurückkehren und Sawyer würde in Nevada bleiben. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich danach nie wiedersehen würden, war hoch. Keira unterdrückte rasch das Bedauern, das in ihr aufstieg. Damit konnte sie sich beschäftigen, wenn sie ihre Aufgabe erledigt hatte.
    Keira gab die letzte Zahl ein und hielt das Handy ans Ohr. Ihre andere Hand klemmte sie zwischen ihre Oberschenkel, um sie am Zittern zu hindern.
    »Ja?« Beinahe sofort meldete sich Finn, und Keira hatte Mühe, einen Ton herauszubringen, als sie seine vertraute Stimme hörte.
    Sie räusperte sich. »Hier ist Keira.«
    Für einen Moment herrschte Stille, bevor es aus Finn herausplatzte. »Keira? Wo bist du? Was ist passiert? Geht es dir gut?«
    Ihr schlechtes Gewissen regte sich, als sie die Erleichterung in der Stimme ihres Bruders hörte. Es war selbstsüchtig von ihr gewesen, sich nicht früher zu melden, nur damit sie nicht als Versager dastand. »Es geht mir gut. Ich bin noch in Nevada, fahre aber gerade in Richtung San Francisco.« Sie holte tief Luft. »Finn, Isabel wurde entführt. Es waren vier Männer in zwei Autos, sie haben sie einfach auf dem Parkplatz des Motels in den Wagen geworfen und sind weggefahren. Ich konnte ihr nicht helfen.«
    »Verdammt.« Finn klang eher resigniert als entsetzt.
    Jetzt erst fiel ihr auf, wie besorgt er geklungen hatte. Woher wusste Finn, dass überhaupt etwas passiert war? Normalerweise hätten sie die Nacht im Motel verbracht und sich nicht unbedingt während der Zeit bei ihm gemeldet. »Du wusstest es schon, oder?«
    Ein tiefer Seufzer erklang. »Nein, ich wusste nicht, was passiert ist. Nur dass etwas nicht stimmte. Bowen hatte das Gefühl, dass Isabel in Gefahr ist, und als ich euch dann nicht per Handy erreichen konnte, habe ich mir Sorgen gemacht.« Sie konnte förmlich sehen, wie er mit der Hand durch sein blondes Haar fuhr, wie immer, wenn er aufgebracht war.
    »Kann Bowen sie über diese Entfernung spüren? Ich muss mit ihm reden, vielleicht … «
    Finn unterbrach sie. »Bowen ist abgehauen, um Isabel zu helfen. Harken hat ihn am Waldrand eingesammelt und ist mit ihm unterwegs nach Las Vegas.«
    Harken? Langsam schwirrte ihr der Kopf. »Was hat Harken mit der Sache zu tun?«
    »Ist der Berglöwenmann aus Nevada bei dir? Harken sagte, er hätte ihn zu euch geschickt.«
    »Ja, ist er. Aber das beantwortet nicht meine Frage.«
    Finn schwieg ein paar Sekunden. »Ich kann es dir nicht sagen. Für mich ist Harken ein Rätsel und über seine Motivation könnte ich nur spekulieren. Aber ich glaube, dass er Bowen beschützen wird, worüber ich sehr froh bin.«
    »Dann solltest du Harken wohl Bescheid sagen, dass er in die falsche Richtung fährt. Isabel ist vermutlich in San Francisco.« Rasch erzählte sie Finn, was sie wusste.
    Er gab ein ungläubiges Geräusch von sich. »Dieser Caruso ist Isabels Vater und hat sie ganz zufällig dort beim Motel getroffen? Irgendwie kann ich das nicht glauben.« Eine Pause entstand, während Finn nachdachte. »Was kann er für ein Motiv haben, sie gerade jetzt aufzusuchen? Glaubst du, er ist überhaupt ihr Vater?«
    »Ich denke schon.« Sie senkte die Stimme. »Er kann wie Isabel Gefühle spüren – und er weiß,

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