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Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Titel: Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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aufmerksam werden.« Eine andere Stimme, seltsam hoch. »Noch einmal können wir uns ein Versagen nicht leisten.«
    Isabel erstarrte. Könnten die Kerle auf dem Grundstück ihres Vaters sie etwa erneut gefunden haben? Aber was hätten sie davon, sie zu entführen, sie war nicht einmal eine Wandlerin! Mit neuer Entschlossenheit kämpfte sie um ihre Freiheit, doch sie merkte, wie ihre Kraft nachließ. Hände pressten sie auf das Polster, bis sie sich nicht mehr rühren konnte.
    »Macht schnell, da kommt jemand!«
    Hoffnung stieg in Isabel auf. Keira, endlich! Ein scharfer Stich in ihrem Arm ließ sie heftig zusammenzucken, dann spürte sie, wie sich unter ihrer Haut etwas warm ausbreitete. Nur noch undeutlich registrierte sie, dass die Kerle ihr eine Spritze gegeben hatten, denn fast sofort erfasste eine seltsame Lethargie ihren Körper und sie konnte ihre Arme und Beine nicht mehr bewegen. Auch ihre Augen fielen zu, die Stimmen der Männer wurden leiser und verklangen schließlich ganz. Isabel versuchte gegen die Betäubung anzukämpfen, doch es gelang ihr nicht. Bevor sie das Bewusstsein verlor, spürte sie ein seltsames Schaukeln und der Untergrund, auf dem sie lag, vibrierte. Sie war in einem Auto! Für einen kurzen Moment durchdrang Panik die Wirkung des Mittels und sie rief stumm nach Bowen, dann verlor sie den Kampf gegen die Bewusstlosigkeit.

2
    Das schlechte Gewissen trieb Keira schließlich zurück zum Motel. Es war egoistisch von ihr gewesen, Isabel einfach allein zu lassen. Doch sie war noch nie so lange in der Menschenwelt – und vor allem auf Tuchfühlung mit Menschen – gewesen und der Wunsch, sich zu verwandeln und all den Gerüchen und Geräuschen zu entkommen, war in ihr übermächtig geworden. Also hatte sie genau das getan und Isabel alleine ins Zimmer gehen lassen. Sie hatte noch nicht einmal sichergestellt, dass dem Mädchen keine Gefahr drohte! Verdammt, sie war eine Wächterin und es war ihre Aufgabe, Isabel zu schützen. Sie hätte niemals so nachlässig sein dürfen!
    Rasch holte Keira ihre Kleidung aus einem hohlen Baumstamm und streifte sie über. Die Unruhe verstärkte sich, als sie sich dem Motel näherte. Isabels Geruchsspur war ungewöhnlich kräftig, normalerweise hätte sie in dieser Entfernung nur einen schwachen Duft wahrnehmen dürfen. War die Menschenfrau ihr gefolgt? Aber dann hätte sie ihr inzwischen begegnet sein müssen. Lautlos trat Keira an den Rand der Wiese und blickte über den Parkplatz. Gedämpfte Geräusche drangen an ihre Ohren, dann Isabels seltsam verzerrte Stimme.
    Doch sie kam zu spät und musste hilflos mit ansehen, wie Isabel von mehreren Männern zu einem Wagen getragen wurde. Wut durchströmte Keira und sie rannte los, als sie die Männer erkannte: Es waren dieselben, gegen die sie bereits auf Stammheimers Grundstück gekämpft hatte. Sie würde nicht zulassen, dass diese Verbrecher die Kleine verschleppten! Isabels Sicherheit lag in Keiras Verantwortung und sie würde nicht wieder versagen. Außerdem mochte sie die junge Frau, auch wenn sie es nie zugeben würde. Isabel war loyal und mutig – und sie hatte einen beinahe so großen Dickschädel wie Keira selbst.
    Angst mischte sich unter die Wut, als die Männer Isabel hochhoben und auf den Rücksitz des Wagens warfen. Keira rannte los, doch bevor sie Isabel erreichen konnte, heulte plötzlich hinter ihr ein Motor auf und sie wurde mit Wucht von einem Auto getroffen. Schmerz zuckte durch ihre Beine und raste durch ihren Körper. Ohne Vorwarnung wurde sie durch die Luft geschleudert und traf hart auf dem Asphalt auf. Punkte flimmerten vor ihren Augen, sie bekam keine Luft. Es dauerte einen Moment, bis sie sich wieder bewegen konnte. Aber sie schaffte es nur, den Kopf zu heben und zu beobachten, wie zwei Wagen mit quietschenden Reifen vom Parkplatz fuhren. Isabel war fort.
    Keira stieß einen rauen Fluch aus und ließ ihren Kopf zurücksinken. Als ihr lädierter Hinterkopf das Pflaster berührte, zuckte sie zusammen. Irgendwie musste es ihr gelingen, Isabel zu befreien und nach Hause zu bringen. Allerdings wusste sie im Moment noch nicht einmal, wie sie wieder hochkommen sollte. Jeder Zentimeter ihres Körpers tat weh und … Keira erstarrte, als sie den fremden Geruch wahrnahm. Ein Mensch, aber da war noch etwas anderes, kaum zu entdecken.
    »Geht es Ihnen gut?« Die Stimme war leise und angenehm. Die Frage klang normal, doch als er sich vor sie hockte, erkannte sie an seinen Augen, dass er alles andere als

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