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Giacomo, der nackte Wahnsinn

Giacomo, der nackte Wahnsinn

Titel: Giacomo, der nackte Wahnsinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Julian
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warst es doch, der sich so hat behandeln lassen! Wenn du einem Typen wie Giacomo gefallen willst, indem du dich rumschubsen und deinen Körper misshandeln lässt, dann endet das selten mit Respekt! Was hast du denn erwartet? Denkst du echt, so was sei Liebe? Er hat dich vorgeführt und sich dran aufgegeilt. So, wie die anderen auch.« 
    »Ja … und so wie du!« 
    Justin schwieg betreten. Seine Gedanken überschlugen sich. Dann fragte er: «Warum ist es so schlimm für dich, dass ich gesehen habe, was die anderen ebenfalls sahen? Wieso hätten dich alle vögeln dürfen, nur ich nicht. Ich will das jetzt wirklich wissen, Frank!« 
    »Weil ich dachte, du wärst anders! Als ich dich das erste Mal hier am Strand sah, war etwas in deinem Blick, das mich hat glauben lassen, du wärst okay. Aber dann musstest du dich ja unbedingt Giacomo an den Hals schmeißen! Und ihn mir wegnehmen. Er stand total auf dich. Von Anfang an. Und das, obwohl du gerade mal so daher kamst und ich ihn schon seit zwei Jahren anhimmle! Kannst du dir vorstellen, was für ein Gefühl das ist, wenn man so lange auf jemanden hofft und wartet, und er einem dann einfach weggenommen wird? Von jemandem, dem er nicht halb so viel bedeutet!« 
    Frank glaubte also wirklich, er wäre nur zufällig auf der Bildfläche erschienen? Justin entschied, ihm reinen Wein einzuschenken. 
    »Ich träume von Giacomo schon genauso lange wie du. Als ich ihn zum ersten Mal sah, war ich mir sicher, dass er der einzige ist, den ich je wirklich will. Ich konnte an nichts anderes mehr denken, als daran, ihm nahe zu sein. Und nun, da es mir endlich gelungen ist, erkenne ich, dass ich zwei verfluchte Jahre meines Lebens damit verbracht habe, den Falschen anzuschmachten. Eigentlich muss ich dir dankbar sein. Durch deinen Hass mir gegenüber ist die Situation schnell eskaliert und Giacomo hat eindrucksvoll demonstriert, was für ein rücksichtsloses Schwein er in Wahrheit ist.« 
    Justin atmete schnell. Er sah über das Wasser, um ruhiger zu werden. Aber in seinem Inneren tobte ein Sturm. Er fühlte, dass er noch mehr sagen musste. 
    »Ich gebe es zu ... seine Spielchen haben mich angemacht. Ich stehe auf Dominanz und mag es, wenn jemand sich unterwirft. Es war geil, wie du dich von ihm hast behandeln lassen. Aber es gibt eine Grenze … und die hattest du deutlich gemacht. Ich habe sie – genauso wie Giacomo – fast überschritten. Ich entschuldige mich dafür und hoffe, dass du dich bald wieder besser fühlst. Es tut mir wirklich leid.« 
    Justin stand auf. Er ging zu den Büschen. Es gab nichts mehr zu sagen. Er konnte nichts mehr gut machen. 
    »Justin«, hörte er Franks Stimme. Er blieb stehen und drehte sich um. 
    »Bitte halt mich fest.« 
    Justin presste die Lippen zusammen. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, obwohl er den Grund dafür nicht kannte. 
    »Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist.« 
    »Der ganze Tag war eine schlechte Idee. Auf eine mehr würde ich es gerne ankommen lassen.« 
    Justin zögerte, dann nickte er. Er ging zurück, setzte sich zu Frank auf den Boden und zog ihn in seine Arme. Es war ein merkwürdiges Gefühl, aber es war schön. Frank legte ihm den Kopf auf die Schulter. Justin streichelte ihm beruhigend über den Rücken. 
    »Als ich dich vor ein paar Tagen hier zum ersten Mal sah, war ich total verwirrt, dass du so viel Eindruck auf mich machen konntest, obwohl Giacomo an meiner Seite war.« 
    »Du durftest ihm unter dem Handtuch einen blasen und ich war unheimlich neidisch.« 
    Frank lachte bitter. »Dass du neidisch auf mich warst, habe ich nun wirklich nicht bemerkt.« Justin grinste. »Mein schauspielerisches Talent begann schon im Kindergarten. Ich durfte bei einer Weihnachtsaufführung den Ochsen in der Krippe spielen.« 
    »Ist nicht dein Ernst!« 
    »Doch. Als ich die Kindergärtnerin fragte, wo der Unterschied zwischen Ochse und Stier liegt, wurde sie rot und ging weg. Von da an hatte ich irgendwie das Gefühl, ich wäre lieber Stier als Ochse.« 
       Frank lachte. »Bist du ja auch.« 
    »Na, danke! In deinen Augen bin ich also immer noch ein Rindvieh?«
    »Das nicht, aber dein Schwanz steht dir eindeutig zu oft, als dass du als Ochse durchgehst.« Frank lachte. Justin spürte, wie ihn dessen Worte hart werden ließen. Er rückte etwas von ihm ab. 
    »In einem hatte Giacomo recht … du bekommst wirklich schnell 'nen Steifen.« 
    Frank sah Justin in die Augen. Der biss sich auf die Lippe. Franks

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