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Gib den Jungs zwei Küsse: Die letzten Wünsche einer Mutter

Gib den Jungs zwei Küsse: Die letzten Wünsche einer Mutter

Titel: Gib den Jungs zwei Küsse: Die letzten Wünsche einer Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: St John Greene
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Seeleute richtig stolz, ihr macht das sehr gut.«
    Reef und Finn waren äußerst zufrieden mit sich. Ihren kleinen Gesichtern war es stets anzusehen, wenn sie was Neues auf dem Boot lernten, und ich hatte meine Freude daran.
    »Erzähl uns die Jetski-Geschichte, Daddy!«, bettelte Reef. »Das ist so eine tolle Geschichte von Mummy!«
    Ich glaube nicht, dass Finn sich an sie erinnerte, und begann mit großem Vergnügen eine weitere meiner Lieblingsgeschichten über Kate zu erzählen.
    »Nun, wie ihr euch wahrscheinlich noch erinnern könnt, war Mummy eine sehr, sehr gute Jetski-Fahrerin.« Die Jungs nickten. »Eines Tages brachten wir den Jetski an den Strand von Clevedon. Ich sah Mummy zu, wie sie rausfuhr – sie sah wirklich cool aus. Sie trug einen großen silbernen Helm, der gut zu den silbernen Blitzen passte, die seitlich ihres Jetskis angebracht waren. Mummy hatte es gern richtig schnell, wie ihr beiden auch, und sie konnte auch Tricks, wie zum Beispiel über die Wellen springen.«
    »Erzähl Finn von den alten Leuten, Daddy!«, forderte Reef mich mit glänzenden Augen auf.
    »Dazu komme ich schon noch. Es war jedenfalls mitten am Nachmittag, und jede Menge Omas aus einem der Altenheime waren unterwegs zu einem Spaziergang an der Promenade. Ich hörte eine der alten Damen sagen: ›Oooh, sieh dir diesen jugendlichen Raser an, Gladys‹, und weißt du, wen sie damit meinte?«
    »Mummy!«, kreischte Finn.
    »Genau. Dann war ich an der Reihe rauszufahren, deshalb winkte ich eurer Mummy zu, dass sie zurückkommen soll. Sie steuerte die Küste an, als wollte sie mir eine Chance geben, änderte dann aber ihre Meinung. Sie schrie ziemlich dreist ›Neee‹, schüttelte ihren Kopf und lachte. Gleichzeitig wendete sie den Jetski scharf, etwa so, wie man mit dem Auto eine Handbremsenkehre macht, und badete mich auf diese Weise mit einem riesigen Schwall Meerwasser, unter dem ich fast das Gleichgewicht verloren hätte. Die alten Leutchen kommentierten das mit ›Ooh‹ und ›Ah‹, und eine von ihnen sagte: ›Jetzt seht euch an, wie schnell der fährt! Ich finde, der fährt ein wenig riskant!‹ Ich konnte es kaum erwarten, bis eure Mummy endlich reinkam, und als sie dann zurück war und ihren Helm absetzte, rechnete ich fest damit, dass einige der alten Damen in Ohnmacht fielen. ›Das ist ja ein Mädchen!‹, sagten sie und deuteten auf Mummy, deren langes blondes Haar über den Rücken ihres Neoprenanzugs fiel. Mummy sprang auf den Strand, schüttelte ihr Haar und fing an zu lachen. Ich glaube, so geschockt waren die alten Leute noch nie!«
    Die Jungs strahlten genauso, wie Kate an diesem Tag gestrahlt hatte. Sie hatten ihren Sinn für Spaß und Abenteuer geerbt, und es war mir Aufgabe und Freude zugleich, diesen lebendig zu halten.
    Glücklicherweise hatte ich bereits ein weiteres kleines Abenteuer für die Jungs in petto, da ich eingewilligt hatte, in wenigen Wochen mit ihnen und meinen Eltern einen Wohnmobilurlaub zu machen. An jenem Abend weihte ich Reef und Finn ein, dass wir zusammen mit Grampy und Nanny P., wie sie meinen Dad Bob und meine Stiefmutter Pauline nannten, an der World Heritage Coast in einem Caravanpark nahe Bridport in Dorset Urlaub machen würden. Die Gegend dort ist zauberhaft, und wir waren schon mal dort gewesen, doch daran konnten sie sich bestimmt nicht mehr erinnern.
    »Man hat dort eine fantastische Aussicht, und unser Wohnwagen wird am Klippenrand stehen, sodass wir den besten Blick der ganzen Anlage haben werden«, erzählte ich den Jungs voller Begeisterung.
    Meine Einstellung zum Wohnwagenurlaub änderte sich dadurch nicht. Niemals werde ich nachvollziehen können, was den Reiz des Schlafens in einem leicht gebauten Wohnmobil ausmacht, wenn man zudem wie zu Hause auch noch kochen und abwaschen muss, jedoch unter wesentlich schlechteren Bedingungen. Doch für die Jungs ist es ein Abenteuer, das sich zudem leicht ermöglichen lässt, weshalb ich bereit bin, die Unannehmlichkeiten ihretwegen auf mich zu nehmen. Ich bin außerdem der Meinung, dass es nach dem Verlust ihrer Mum für sie sehr wichtig ist, Zeit mit allen ihren Großeltern zu verbringen – ein weiterer Grund für mich, meine eigene Befindlichkeit hintanzustellen.
    »Was kann man dort unternehmen, Daddy«, erkundigte sich Reef.
    »Schwimmen im Pool, Ausflüge an den Strand und mit dem Boot, einkaufen in Lyme Regis, Fossiliensuche am Strand … wie schmeckt euch das?«
    Die Jungs jubelten. »Ich kann es kaum erwarten!«,

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