Gib der Liebe eine Chance (German Edition)
haben. Eine schwarze Maske mit zwei großen Hörnern baute sich vor Leon auf. „Der Kernberger-Leon, sieh an, sieh an“, tönte es dumpf darunter hervor. Die anderen Dosen klapperten. „Warst du denn auch immer schön artig?“, machte sich ein anderes Fellknäuel lustig. Drei Krampusse hüpften unheilvoll um ihn herum.
„Der da, sicher hat der Schläge verdient und nichts Süßes, wie unsere Paula“, rief der Dritte. Dann schlugen sie kräftig zu, bis Leon rote Striemen an den Beinen hatte. Die Blasmusik setzte ein und die Krampusse wurden zur Bühne gebeten. Sie ließen von ihm ab. Ohne noch ein Wort, ging Leon zu seinem Auto. Niemand anderes hatte die Attacke bemerkt. Sie tranken und feierten alle. Paula setzte sich oben auf der Bühne bei einem der Krampusse auf den Schoss. Sie hatte Leon gar nicht gesehen. Ein paar Feriengäste hatten sie eben noch in ein Gespräch verwickelt. Sie hatte ihnen den Brauch dieses Festes erklärt.
***
Leon packte gerade seine Sachen in seine blaue Sporttasche, als sein Vater an seine Zimmertür klopfte. „Komm rein“, knurrte Leon. Richard trat ein. Das Zimmer war hell beleuchtet, die Schranktür stand weit offen. Die Taschen lagen auf dem Bett, vor dem Leon stand und mit Schwung seine Socken hineinwarf. Die Hälfte der Schubladen war bereits leer. „Ziehst du aus?“, fragte sein Vater verwundert. „Ich halt´s hier nimmer aus, Vater. Ich geh für eine Weile zurück nach München.“ „Das hat aber nichts mit dem Anruf der kleinen Bischopps zu tun, oder?“, hakte Richard nach. „Doch. Das hat es. Eine ganze Menge sogar“, Leons Stimme bebte noch. „Du bist verliebt, stimmt´s?“, fragte Richard. Er war immer sehr direkt. „Verliebt? Nein, Vater. Nicht nur einfach verliebt. Ich liebe dieses Madel. Ich liebe sie, verstehst du? Und ich hatte gedacht, sie mag mich auch.“ „Aber das ist nicht so?“ Richard ermunterte seinen Sohn durch diese Fragen
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