Gib der Liebe eine Chance (German Edition)
weiterzusprechen. „Nein. Sie heiratet einen anderen.“ „Paula Bischopps heiratet? Da hab ich noch nichts von gehört. Wen denn?“ „Den Meyer-Julian vom Nachbarhof. Eine gute Partie.“ „Den Julian? Den hab ich doch kürzlich erst mit der jüngeren Tochter vom Bischopps gesehen, mein ich. Naja, Bursche, da kannst nix machen. Aber verliebt kamen mir Paula und Julian nicht vor.“ „Gestern beim Krampuslauf sah das aber anders aus. Jedenfalls will ich sie nicht mehr sehen, dieses verdammte Weibsbild.“
„Nicht mehr? Du hast dich also schon mit ihr getroffen? Nach dem Ball?“, fragte Richard. „Ja, hab ich, Vater. Sie ist mir einfach nicht aus dem Kopf gegangen. Sie ist so ……. schön…….intelligent.. und….. ach“ Leon warf wütend ein T-Shirt in seine Tasche. „Glaubst du, wegrennen hilft dir da weiter?“ „Ich bin im Fürstenhof zu erreichen, Vater. Ich kann nicht einfach hierbleiben und zusehen. Ich muss arbeiten und mich ablenken. Ich muss versuchen, sie zu vergessen.“ „Und das Hotel in Mühlenbach, Leon? Was wird aus unseren Plänen?“ „Ich weiß es nicht, Vater. Gib mir etwas Zeit.“ „Ich möchte, dass du glücklich bist, mein Junge. Auch wenn eine der Bischopps-Töchter nicht meine unbedingte Zustimmung gefunden hätte.“ „Dann sind ja alle zufrieden. Wie heißt es so schön: es ist bestimmt am besten so. Ich fahr jetzt. Ich melde mich, Vater.“ Leon schnappte sich seine Taschen und ging zum Auto. Wenige Augenblicke später hörte Richard den Motor der alten Kiste anspringen. Er stand ratlos in Leons Zimmer und sah sich um. Auf dem Tisch entdeckte er ein kleines buntes Kästchen. Richard öffnete es neugierig. Ein schmaler, goldener Verlobungsring mit einem kleinen Stein in der Mitte befand sich darin. So ernst war es seinem Sohn also gewesen.
***
Paula hatte vor Kummer etwas zu viel Jagatee getrunken und lag am nächsten Morgen länger als sonst im Bett. Sie versuchte, sich Leon mit einer anderen Frau vorzustellen, denn das war ihre einzige mögliche Erklärung. „Paula, darf ich hereinkommen zu dir?“, fragte ein zartes Stimmchen. „Natürlich!“ Paula setzte sich
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