Gib der Liebe eine Chance (German Edition)
konnte nicht so ohne Weiteres absagen. Bevor der Trubel losging, stand sie mit Franzi und Julian in der Dorfmitte vor der Volksbank. „Jagatee?“, fragte Franzi gerade. „Gerne“, antworteten beide. „Ich geh uns einen holen“, bot Franziska an und lief hinüber zum Getränkestand.
Julian legte freundschaftlich den Arm um Paula und versuchte sie aufzuheitern. „Na, meine hübsche Braut, so kurz vor der Hochzeit so sorgenvoll?“, scherzte er. Unweigerlich musste Paula lachen. Sie scherzten noch eine Weile darüber. Auf der anderen Seite der Straße stand Leon und musste das Geflirte mit ansehen. Er hatte seinem Vater versprochen, wenigstens kurz herzukommen. Sie wollten sich im Ort sehen lassen und für das Hotel werben. Leon drehte sich weg. Er fand das widerlich.
Am Ende der Straße begannen die Krampusse zu tanzen. „Sie kommen!“, riefen Franziska und Paula gleichzeitig. „Ich hab Angst“, sagte Franzi und stellte sich lieber hinter eine Säule. Es war beeindruckend, wie diese riesigen Fellmonster durch die Straße tobten, tanzten und Krach dabei machten. Immer wieder zogen sie sich Zuschauer von der Seite in die Mitte, um diese mit ihren Fellschwänzen zu ärgern. Dabei schlugen sie schon so manches Mal etwas zu heftig auf die Oberschenkel und es konnte ordentlich brennen. Wenn ein Bursche noch eine offene Rechnung mit einem Madl hatte, war es besonders schlimm. An den Hinterteilen der Krampusse waren Blechdosen festgebunden, so dass es ein Riesenradau war. Man konnte sein eigenes Wort nicht mehr verstehen. Natürlich wurde Paula von einem der Burschen gesehen und in die Mitte gezerrt. Sie wich den Schlägen aus und tanzte mit den Krampussen weiter. Julian wurde ebenfalls geschnappt. „Rette mich, Julian“, rief Paula. Sie gaben sich die Hand und hielten einander daran fest. Dann sprinteten sie gemeinsam wieder unter die anderen Zuschauer. Leon hatte genug. Er drehte sich um und wollte das Fest verlassen. Sein Vater musste Verständnis dafür
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