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Gib mir deine Seele

Gib mir deine Seele

Titel: Gib mir deine Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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Bauch. »Ich fürchte, ja. Aber kann ich so …« Sie machte eine vage Geste, um ihren leicht ramponierten Zustand zu umschreiben.
    »Gehen wir in die Bar. Oder möchtest du lieber auf dem Zimmer essen?«
    »Nein, eine ruhige Ecke ist in Ordnung. Ich verlasse mich ganz auf dich«, fügte sie mit einem sinnlichen Unterton hinzu.
    Er konnte nicht widerstehen, zog sie dichter zu sich heran und drohte: »Spiel nicht mit dem Feuer, ma petite .«
    Sie fanden einen Platz in der Bar, wo sie ungestört waren. Das Kerzenlicht ließ Pauline noch schöner aussehen. Nach dem Essen tranken sie Champagner. »Zur Feier des Tages«, gab sie sich seinen Überredungskünsten geschlagen. Dann wurde ihre Miene ernst. »Constantin, wir müssen reden.«
    Behutsam stelle er sein Glas ab und lehnte sich zurück.
    »Worüber?«
    Wie schamlos sie sich benommen hatte. Nicht einmal in ihren wildesten Träumen hätte Pauline je daran gedacht, Sex in einer Limousine zu haben. Einer Limousine, die zwar angeblich mit von außen nicht einsehbaren Scheiben ausgestattet war, die aber durch die belebten Straßen einer Großstadt glitt, während sie sich mit Constantin auf dem Rücksitz vergnügte.
    Die Erinnerung daran ließ ihr das Blut schon wieder schneller durch die Adern fließen. Constantin hatte recht. Sie benahm sich neuerdings wie ein aufreizendes Luder … und es schien ihnen beiden zu gefallen. Doch nun musste sie sich konzentrieren, denn es galt ein für alle Mal zu klären, was es mit seinen Neigungen auf sich hatte. Und welche Pläne er mit ihr verfolgte. Deshalb hatte sie sich für den Tisch in der Bar entschieden und nicht für sein Zimmer, in dem es ein Bett gab und … für ein solches Gespräch eindeutig zu viel Intimität.
    Erstaunlich, wie beherrscht er war. Sie suchte nach den passenden Worten, während er sie ruhig, aber durchaus erwartungsvoll ansah.
    »Du bist sehr dominant.« Da. Jetzt war es raus.
    »Ja.«
    »Du hast Freude daran, Macht auszuüben.«
    »Gut beobachtet.«
    So kam sie nicht weiter, also wurde sie deutlicher. »Stehst du auf S/M-Beziehungen? Hast du deshalb Fesseln und all dies Zeug in deinem Kleiderschrank?«
    »Du hast dich informiert, das gefällt mir. Und ich bin dir noch eine Erklärung schuldig.« Er lehnte sich vor. »Das Spielzeug , das du gefunden hast, gehört meinem Untermieter.« Ein Lächeln huschte über Constantins Gesicht. »Du hast recht, es macht mir Freude, Menschen zu beherrschen.«
    »Auch in der Liebe?«, fragte sie erschrocken nach.
    »Besonders in der Liebe. Es ist eine Seite meiner Persönlichkeit, und es erregt mich zuzusehen, wie sich jemand unterwirft. Mir unterwirft.« Er ließ ihr Zeit, seine Worte zu begreifen, bevor er weitersprach. »Hingabe und Vertrauen gehören zu jeder Liebesbeziehung. Mir reicht das nicht.«
    Natürlich ahnte sie längst, was ihn antrieb. Mit dieser Offenheit hatte er sie allerdings überrascht, und sie wusste nicht so recht, was sie jetzt sagen sollte.
    Er deutete ihr Schweigen richtig und sprach ruhig weiter. »Damit wir uns nicht falsch verstehen: Macht können beide ausüben. Der Dominante ebenso wie derjenige, der sich unterwirft.«
    »Wie soll das gehen?«
    Als hätte er ihre Frage erwartet, nickte Constantin. »Wenn sich ein Mensch vollkommen ausliefert, dir die Erlaubnis gibt, alles mit ihm zu tun, was dir gefällt, dann hast du eine immense Verantwortung. Für das Wohl dieser Person, für ihre Sicherheit, ihr Leben.«
    »Wo kommt jetzt die Seite des Unterdrückten ins Spiel?«
    »Nicht unterdrückt. Freiwillig ausgeliefert trifft es besser«, sagte er mit einer Spur von Ungeduld. »Diese Carte blanche kann vom Partner entzogen werden. Vorübergehend oder für immer.«
    Fasziniert beobachtete Pauline das Wechselspiel seiner Gefühle, das sich in seinem Gesicht und in seiner gesamten Körperhaltung auf eine Weise lesen ließ, wie sie es niemals gedacht hätte. Unübersehbar lag ihm daran, dass sie verstand, was er zu sagen versuchte. Seine offensichtliche Verletzlichkeit hierbei schien ihm gar nicht bewusst zu sein. Genau dies eroberte jedoch ihr Herz.
    Constantin unterbrach ihre Gedanken. »Wenn man einmal jemanden gefunden hat, der einem die geheimsten Wünsche erfüllt, will man ihn nie mehr gehen lassen. Man würde alles dafür tun, um diesen Menschen glücklich zu sehen, und hat die Verantwortung für sein Wohlergehen. Ein hoher Anspruch.«
    »Mit anderen Worten, du gerätst in eine Abhängigkeit. Ebenso wie der sich Unterwerfende.«
    Mit einer

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