Gib mir mehr - Scharfe Stories
Entweder hatte er sie noch nicht angestellt, oder aber er wollte sich erst entscheiden, wenn er wüsste, wie ich aussähe.
Das Herz schlug mir bis zum Hals, als ich die Finger um den schmierigen Türknopf legte und drehte. Mit halb geschlossenen Augen, damit mich das helle Licht nach dem Halbdunkel im Flur nicht so sehr blendete, stieß ich die Tür auf und trat mit eingezogenem Bauch ein. Erst als ich die Tür hinter mir wieder zufallen ließ, wandte ich träge den Kopf zum einzigen Stuhl im Zimmer, als wäre es mir völlig gleichgültig, wer darin säße. Aber dann riss ich meine geschminkten, von einem Kranz falscher Wimpern umgebenen Augen weit auf, und meine glänzend roten Lippen formten ein erstauntes »oh«.
Sie war von Kopf bis Fuß in raschelnde, weiße Spitze gekleidet – vom eng anliegenden Mieder, den langen, bis übers Handgelenk reichenden Ärmeln bis hin zur Wespentaille
und den Falten des wadenlangen Rocks. An den wohlgeformten Waden trug sie Seidenstrümpfe mit Spitzenapplikationen, die mit winzigen Perlchen im Blumenmuster bestickt waren. Ihre Satinschuhe endeten in mörderischen Spitzen, und die Absätze waren womöglich noch höher und dünner als meine. Diese Schuhe waren so grausam, dass ich meinen Blick sofort wieder ihrem Körper zuwandte, ihren kegelförmigen Brüsten, über deren deutlich sichtbaren Nippeln diskret eine Applikation lag. Das Mieder war hochgeschlossen, aber ich konnte erkennen, dass die Haut am Hals schweißfeucht war. Ihr Gesicht war kaum zu beschreiben in all seiner widersprüchlichen Schönheit und Grausamkeit.
Ihre Haare waren ähnlich lang und lockig wie die meiner Perücke, allerdings rötlich und streng aus der breiten, weißen Stirn gekämmt. Ihr Gesicht war beinahe vollkommen – eine kleine Nase, ein zartes Kinn -, nur ihr dunkel geschminkter Mund war wie ein dünner Strich. Und ihre Augen? Sie schimmerten viel zu grün und erregten in mir sofort den Verdacht, dass sie farbige Kontaktlinsen trug. Sie waren mit einer haarfeinen Kajallinie umgeben, und auf dem oberen Lid lag blassgrauer Lidschatten. Ihre Wimpern waren so kurz, dass ich einen Moment lang glaubte, sie wäre ein Mann, aber kein Mann konnte eine so zarte Haut ohne den leisesten Anflug von Bartwuchs haben.
Als sich die dünnen Lippen zu einem ebenso dünnen Lächeln öffneten, erwartete ich fast, geifernde Reißzähne zu sehen, aber ich erblickte nur eine natürlich weiße Zahnreihe mit einer kleinen Lücke zwischen den Schneidezähnen. Ihre Augen lächelten nicht, sondern durchbohrten mich mit ihrem emotionslosen Starren.
Die Seide raschelte leise, als sie die Beine übereinander schlug. Sie legte die Hände in den Schoß, sodass ihre dick lackierten Nägel sich wie ovale Blutstropfen von dem weißen Stoff abhoben.
»Dreh dich um«, zischte sie und fixierte meinen parfümierten, schwitzenden Körper. Gehorsam trat ich näher, sodass ich direkt unter der einzigen Glühbirne im Raum stand. Während ich mich langsam vor ihr drehte, ließ ich meine Hände über die Rundung meiner Hüften, meine schmale Taille und meine Brüste gleiten. Als ich jedoch mit der Kreole spielte, die an meinem linken Ohrläppchen baumelte, schluckte sie sichtlich und forderte mich mit einer Kleinmädchenstimme auf: »Leg die Perücke ab.«
Ich hielt inne und zog mir mit einem Ruck die Perücke von meinem kahl geschorenen Schädel. Sie beugte sich vor, um meinen Kopf genau zu begutachten. Ich ließ die falschen Locken achtlos zu Boden gleiten und stand unsicher vor ihr, weil ich mich nackter fühlte, als ich mich jemals im G-String vor johlenden, brüllenden Kerlen gefühlt hatte, nackter sogar als völlig nackt vor einem Privatkunden, weil ohne die schützenden Haare auf dem Kopf meine wahren Konturen völlig bloßlagen.
Jetzt lächelte sie wirklich. Sie fuhr sich mit den Fingern durch ihre eigenen Locken und sagte leise: »Und jetzt den Büstenhalter und was auch immer du darunter auf deinen Nippeln hast.«
Mit meinen üblichen verführerischen Bewegungen wand ich mich aus dem Büstenhalter – erst den einen Träger, dann den anderen – und schälte meine Brüste aus den Push-up-Körbchen. Ich ließ den BH auf die Taille gleiten, und dort drehte ich den Verschluss nach vorne und hakte
ihn auf, um ihn dann zu Boden zu schleudern. Aber diese Kundin jubelte mir nicht zu, und sie steckte mir auch keine Geldscheine ins Höschen, während ich meinen privaten Striptease für sie ablieferte. Ich spürte nur ihren starren
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