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Gib mir meinen Stern zurück (German Edition)

Gib mir meinen Stern zurück (German Edition)

Titel: Gib mir meinen Stern zurück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Frost
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einen frühmorgendlichen Spaziergang zu unternehmen.
    Mit zittrigen Fingern versuchte er den Schlüssel unter seinem Anzug hervorzuzerren, doch erfolglos. Voller Ungeduld schloss er die Augen, konzentrierte sich auf das Schloss und hörte schließlich, wie es mit einem dezenten Klicken aufschnappte. Er stürzte hinein und lehnte sich tief durchatmend von innen gegen die Tür. Doch als er seine Utensilien auf den Boden warf, nahm er mit Schrecken zur Kenntnis, dass ein Handschuh fehlte.

    Wie so oft war Valerie mitten in der Nacht mit Herzrasen hochgeschreckt. Das unvorhergesehene Zusammentreffen mit Alex hatte all die verdrängten Probleme wieder explosionsartig an die Oberfläche katapultiert, und aus Erfahrung wusste sie, dass an Schlaf nicht mehr zu denken war.
    Nachdenklich starrte sie in die Dunkelheit und verspürte plötzlich den Wunsch nach Rafaels Nähe. Bei ihm hatte sie sich zum ersten Mal seit Langem behütet gefühlt. Was für ein jämmerliches Geschöpf sie doch war! Bedurfte es wirklich eines Mannes, um ein solches Wohlgefühl auszulösen?
    Offensichtlich, denn sie war versucht, auf der Stelle die Treppe hinunterzuhetzen und sich in seine starken Arme zu werfen. Aber erstens konnte sie ihn nicht mitten in der Nacht seines Schlafes berauben, und zweitens hätte er sie dann für verrückt erklärt.
    Allmächtiger!
    Sie musste sich eingestehen, dass etwas passiert war, mit dem sie in ihrem ganzen Leben nicht mehr gerechnet hätte. Sie hatte sich allen Ernstes verliebt. Und das, wo sie doch gehofft hatte, bis zum Sankt Nimmerleinstag gegen Kerle jeglicher Art immun zu sein.
    Die Erkenntnis traf sie wie ein Keulenschlag, und sie war außerstande, über die Konsequenzen nachzudenken.
    Mit seinem selbstlosen Verhalten hatte Rafael mühelos die Barrikaden niedergerissen, die sie um ihr Herz aufgebaut hatte. Nicht nur die Art und Weise, wie er ihr Alex vom Leib gehalten hatte, war ihr unter die Haut gegangen, sondern auch die Vehemenz, mit der er sich für die Menschen in dem Riesenrad eingesetzt hatte. Auch wenn sie immer noch nicht begriff, wie er auf den technischen Defekt aufmerksam geworden war.
    Aber wie nur sollte sie Rafael von nun an begegnen? Sollte sie ihm Hals über Kopf ihre Gefühle offenbaren oder doch besser den geordneten Rückzug antreten, um nicht noch weiter in diesen gefühlsmäßigen Sumpf hineingezogen zu werden? Aller Voraussicht nach würde es auf Letzteres hinauslaufen, denn einem verboten gut aussehenden Mann wie Rafael liefen die Frauen vermutlich in rauen Mengen hinterher. Was zum Geier sollte er an einer verängstigten, körperlich und psychisch kaputten Frau wie ihr finden?
    Und wie stand es eigentlich um ihre Gefühle zu Marcel? Liebte sie den stolzen Slowaken noch immer oder hatte sie sich da in ihrem jugendlichen Leichtsinn in etwas verrannt? Rafaels aberwitziger Vorschlag, ihrer großen Liebe noch einmal gegenüberzutreten, ging ihr nicht aus dem Kopf.
    Um sich von dem Durcheinander in ihrem Schädel abzulenken, schwang sie die Füße aus dem Bett, wickelte sich eine Decke um den Körper und pflanzte sich auf einen der Stühle auf dem Balkon. In Erwartung des bevorstehenden Sonnenaufgangs sog sie tief die frische, würzige Morgenluft ein und dankte den Göttern, dass Angelina in Paris weilte.
    Voller Inbrunst zwitscherte eine Amsel. Die morgendliche Ruhe schien die durchdringenden Laute bis in die letzte Ecke des Gartens zu tragen. Da bei Rafael Totenstille herrschte, schien zumindest er selig zu schlummern. Es war zu befürchten, dass er in der vergangenen Nacht nicht allzu viel Schlaf bekommen hatte. Während er zu Alex gefahren war, hatte sie sich vor lauter Verzweiflung einen Whiskey nach dem nächsten einverleibt. Bis sie schließlich voll wie ein Eimer ins Delirium gefallen war und erst gegen Mittag mit einem heftigen Kater – zuvorkommend eingepackt – in ihrem Bett wieder zu sich gekommen war.
    Als sie geistesabwesend nach einer Kopfschmerztablette Ausschau gehalten hatte, fand sie Rafael auf der Couch im Wohnzimmer vor. Und aller Aufregung zum Trotz war er putzmunter. Irgendwann musste er von seinem Ausflug zurückgekommen sein und sie ins Bett getragen haben. Leider hatte sie diesen reizvollen Teil der Nacht vollkommen verpennt. Allerdings hatte er sich bisher standhaft geweigert, darüber Bericht zu erstatten, was er mit Alex angestellt hatte. Doch er schien überzeugt, dass sie fortan Ruhe vor ihrem Ex haben würde.
    Argwöhnisch hatte sie seitdem die

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