Gib's mir
du bist doch Beth, oder?»
Ich drehte mich um und stand vor einem jungen und hübschen wasserstoffblonden Typen mit Piercing in einer Augenbraue. Er bewegte seinen Kopf im Rhythmus der Musik und gab sich alle erdenkliche Mühe, cool und locker zu wirken, während er auf meine Antwort wartete.
Er kam mir bekannt vor, aber ich konnte ihn irgendwie nicht unterbringen. Immerhin begrüßen mich immer und überall eine Menge Leute, die mich vom Club her kennen, die ich aber nicht einordnen kann. Also lächelte ich einfach freundlich zurück.
«Luke», brüllte er und begann dabei, auf der Tischplatte Schlagzeug zu spielen, während sein ganzer Körper sich zu der Musik bewegte. «Wir waren zusammen am Strand. Schon eine Weile her. Nur so, zum Chillen.»
Einen Augenblick lang glaubte ich, er meinte den Club Am Strand . Aber dann fiel bei mir der Groschen. Er meinte wirklich das Ding mit den Kieseln, an dessen einem Ende das Meer liegt.
Ich sah, wie Jenny uns beobachtete. Sie warf mir ein hinterhältiges Grinsen zu, denn eine ihrer zahlreichen Lösungen zur Beendigung der Geschichte mit Ilya war, dass ich mir einfach einen neuen Liebhaber suchen sollte, der mich auf andere Gedanken brachte.
Also schenkte ich Luke ein breites, einladendes Lächeln.
«KoolSex?», sagte ich, hob dabei meine Stimme und hielt ihm einen Zettel hin. «Zwei Pfund?»
Er grinste, nahm das Papier mit einer Hand und fuhr sich mit der anderen durch sein verwuscheltes Haar. «Das ist billig», meinte er und kam mir dabei wegen der lauten Musik ein bisschen näher.
Ich beugte mich zu ihm und sagte mit lauter Stimme: «Na, so bin ich eben.»
«Wie alt bist du eigentlich?», fragte Luke, als wir schnell über den Kiesstrand liefen, um wegzukommen von der hellerleuchteten Promenade mit ihren riesigen Skulpturen und den zahlreichen Bars.
«Sechsunddreißig», log ich, und meine Ohren dröhnten noch von der Lautstärke im Club.
«Wow», sagte er. «Das sieht man dir aber nicht an. Ich bin noch nie mit einer Frau zusammen gewesen, die so alt war.» Er ging ein paar Schritte von mir weg, lächelte mich in dem schwachen Mondlicht an und inspizierte mein Gesicht. «Jetzt mal ehrlich. Bist du wirklich sechsunddreißig?»
«Nein», antwortete ich, während meine Füße in den weichen Sand einsanken, als ich versuchte, mit ihm Schritt zu halten. Ich boxte ihn spielerisch in die Seite, genoss es, seine jungen, festen Muskeln zu spüren. «Ich bin dreißig. In der Blüte meiner Jahre.»
«Wirklich?», rief er. «Na, dreißig ist cool. Da bist du aber trotzdem noch vier Jahre älter als die älteste Frau, mit der ich bisher mal was hatte. Wie alt war der älteste Mann, mit dem du zusammen warst?»
«Hhmmm, da gab’s mal einen, der nannte sich Methusalem. Der war schon ziemlich alt.»
«Ja? Komischer Name. Wie alt war er denn?»
«O Gott», sagte ich und zog ihn an mich. «Du bist wirklich süß.»
Und das war er: gutaussehend, nichts im Kopf, total oberflächlich.
Wenn ich mich schon von Ilya lösen wollte, könnte es eine nettere Art geben? Ich hatte das Gefühl, Luke könnte vielleicht bei meinem Entzug so eine Art Methadon sein, während ich versuchte, von dem harten Zeug loszukommen. Bei ihm bestünde keinerlei Gefahr der Abhängigkeit. Es würde nur um Sex gehen, so wie es eigentlich zwischen mir und Ilya auch verabredet gewesen war.
Wir standen auf dem weiten, offenen Strand und küssten uns gierig, mit forschenden Zungen. Es war ein mild warmer, leicht bewölkter Abend, der Mond zeigte einiges von seiner Größe, und hier und da waren ein paar Leute: kleine zerstreute Grüppchen, die lachten und krakeelten; Paare, die knutschend und fummelnd nebeneinander im Sand lagen.
Aber das war egal: Alle waren entweder bekifft oder betrunken. Auch ich hatte ganz schön einen sitzen – nicht genug, dass ich morgen früh irgendetwas bereuen würde, jedoch ausreichend, dass es mich nicht störte, wenn uns jemand sehen sollte.
Ich ließ meine Hände gierig über Lukes Körper gleiten. Ich streichelte seine schweißfeuchte Haut unter dem großen, schlabbrigen T-Shirt, fuhr dann in den Bund seiner tiefsitzenden Hosen. Ich hatte schon herausgefunden, dass er darunter keine Unterwäsche trug, sodass ich gleich Lukes nackten, steifen Schwanz zu fassen bekam. Verlangen durchzuckte mich, heftig und fordernd, und als ich meine Finger um seinen warmen, straffen Ständer spannte, begann Luke in unseren Kuss hinein zu stöhnen.
Schon im Club hatte ich heimlich
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