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Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit

Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit

Titel: Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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vorgeschickten Adlatus zur Abwechslung einmal eine Nasenlänge voraus zu sein. »Ich regle das selbst.«
    »Nein, das werden Sie nicht. Sie brauchen Unterstützung. Seien Sie kein verdammter Idiot.«
    Gideon zog eine spöttische Miene.
    »Wo treffen Sie mit ihm zusammen?«
    »Das geht Sie nichts an.«
    »Wenn Sie auf eigene Faust handeln, Crew, dann stellen wir Sie kalt, das schwöre ich bei Gott.«
    Das war eine Komplikation, die er gar nicht brauchen konnte. Gideon zögerte. »Im Flushing Meadows Corona Park. Queens.«
    Kurze Pause. »Corona Park.«
    »Sie wissen schon, da, wo früher einmal die Weltausstellung stattgefunden hat. Wir treffen uns an der Unisphere, dem großen Globus.«
    Schweigen. »Wann?«
    »Heute um Mitternacht.«
    »Warum dort?«
    »Ist bloß ein Treffpunkt.«
    Garza schüttelte den Kopf. »Ein Treffpunkt.«
    »Nodding Crane hat meine Freundin ermordet. Jetzt heißt es: entweder er oder ich. Wie gesagt, es hat nichts mit Ihnen zu tun. Sobald ich diese Angelegenheit erledigt habe, kümmere ich mich um Ihre. Versuchen Sie nicht, mich aufzuhalten.«
    Garza schwieg eine Zeitlang, dann nickte er. Als der Zug in die nächste Station einfuhr, stand er auf und ging mit angewidertem Gesichtsausdruck zur Ausstiegstür.

    Gideon stieg an der Station Grand Concourse an der 170. Straße aus. Er ging nach Osten in Richtung Park und kam dabei an einer Reihe unbewohnter Gebäude vorbei. Als er im Corona Park angekommen war – ein trauriger Anblick: Schmutz statt Rasenflächen, überall lag Müll herum –, ging er langsamer, bis er schlenderte, und blickte sich um. Nur ein weiterer Vororttyp auf der Suche nach Drogen. Fast augenblicklich wurde er von einem Dealer angesprochen, der an ihm vorbeiging und
»Smoke, smoke«
murmelte.
    Er blieb stehen und drehte sich um. »Ja.«
    Der Dealer wendete sich seitwärts und kehrte zurück. Ein kleiner, gebeugter Jugendlicher; er hatte sich einen Kamm ins Haar gesteckt, und die Hose hing ihm tief über den Hintern. »Was brauchst du?«, fragte er. »Hab Hasch, Koks, Heroin …«
    »Eine Pistole.«
    Schweigen.
    »Ich zahle einen guten Preis«, fuhr Gideon fort. »Aber ich brauche etwas Großkalibriges, beste Qualität.«
    Zunächst schien der Dealer ihn nicht zu verstehen. Dann murmelte er irgendetwas, das sich wie »Warte hier« anhörte, und schlenderte davon.
    Gideon wartete. Zwanzig Minuten später kam der Jugendliche zurück. »Folge mir.«
    Gideon folgte ihm aus dem Park hinaus und hinein in ein verlassenes Gebäude an der Morris Avenue, ein altes Brownstone-Haus mit eingeschlagenen Fenstern und einem dunklen, nach Urin riechenden Inneren. So gefährlich das Ganze war, es war besser, als Garza auf den Knien um eine neue Waffe zu bitten. Er hatte keine Lust mehr, dem Mann mehr als nötig verpflichtet zu sein. Sicher, eigentlich müsste er nervös sein, sogar verängstigt, aber er spürte trotzdem nichts. Nichts als Wut.
    Der Dealer betrat das trostlose Treppenhaus und pfiff nach oben. Ein Pfiff antwortete.
    »Erster Stock.«
    Gideon stieg die Treppe hinauf und trat dabei über hier und da herumliegende benutzte Kondome, Crack-Ampullen und Erbrochenes. Er kam im ersten Stock an. Auf dem Treppenabsatz warteten zwei Männer, beide trugen teure Fitnesskleidung mit dicken weißen Turnschuhen. Latinos, und sie wirkten gepflegt. Der Größere, offenbar der Anführer, hatte einen sorgfältig gestutzten Fünf-Tage-Bart, trug eine Menge Ringe und Goldkettchen und roch stark nach
Attitude
von Armani. Der Kleinere stellte mehre Lippenbläschen zur Schau.
    »Zeig mal die Kohle«, sagte der Größere und setzte ein selbstbewusstes Grinsen auf.
    »Wenn ich die Knarre sehe.«
    Der Anführer schob die Hände in die Taschen, lehnte sich nach hinten und blickte auf Gideon hinunter. Er war hochgewachsen und setzte seine Körpergröße ein, um einzuschüchtern. Seine Augen verrieten, dass er dumm war. »Wir haben die Waffe.«
    »Ich will sie sehen. Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit.«
    Der Kleine mit den Lippenbläschen steckte die Hand in die Jacke und zog eine Waffe halb heraus. »Neun Millimeter Beretta.«
    »Wie viel?«
    »Wie viel hast du?«
    Gideon spürte, wie seine Wut, die bereits nahe dem Siedepunkt war, stieg. »Hör zu, Kleiner. Nenn mir den Preis. Dann sehe ich mir die Knarre an. Ist sie gut, zahle ich. Wenn nicht, gehe ich.«
    Der Große nickte und schürzte die Lippen. »Zeig sie ihm.«
    Lippenbläschen zog die Waffe heraus und reichte sie Gideon. Gideon nahm sie, musterte

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