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Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit

Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit

Titel: Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Für unser Land.«
    »Seit wann bist du ein Patriot?«
    »Was ist gegen Patriotismus einzuwenden, vor allem, wenn er sich auszahlt?«
    »Patriotismus, mein lieber Freund, ist der letzte Zufluchtsort eines Halunken.«
    »Verschone mich mit deinen linken Sprüchen. Ich sehe nicht, dass du deine Taschen packst und nach Russland auswanderst.«
    »Ist ja schon gut, hör auf zu hyperventilieren. Also, was soll ich mit dem Pass und der Kreditkarte anstellen?«
    »Beide haben Magnetstreifen, die Daten enthalten. Ich möchte, dass du die Daten herunterlädst, analysierst und überprüfst, ob irgendwas Ungewöhnliches darin versteckt ist.«
    »Ein Kinderspiel. Was noch?«
    Gideon griff nochmals in die Tasche und holte sehr gravitätisch einen Ziplock-Beutel mit einem Handy darin hervor. Er legte den Beutel O’Brien in die Hand. »Das hier ist wirklich wichtig. Das Handy gehörte einem chinesischen Physiker. Du musst sämtliche Informationen, die das Gerät enthält, extrahieren. Ich habe schon die Liste mit den neuesten Anrufen und Kontakten, aber sie ist verdächtig kurz – womöglich sind noch mehr in dem Handy, versteckt oder gelöscht. Sollte er das Handy zum Internetsurfen genutzt haben, brauche ich sämtliche Webseiten. Sind Fotos drauf, benötige ich auch die. Und schließlich, am wichtigsten, es könnte durchaus sein, dass die Pläne für die Waffe in dem Handy versteckt sind.«
    »Zum Glück beherrschen wir beide Mandarin perfekt in Wort und Schrift.«
    »Warum glaubst du wohl, bin ich hier?«, sagte Gideon. »Nicht weil mir deine hässliche Visage fehlte. Du bist eben ein Gentleman von einzigartigen und mannigfaltigen Begabungen.«
    »Und zwar nicht nur im intellektuellen Bereich.« O’Brien legte das Handy auf einen Tisch. »Kriege ich Geld dafür?«
    Gideon zog aus seiner Hosentasche eine dicke, durchweichte Rolle Geldscheine.
    »Das ist ja ein reizendes Bündel Kohle. Hast du im Casino gespielt?«
    Gideon zählte schlappe zehn Hunderter ab. »Tausend Dollar. Du bekommst noch mal tausend, wenn du fertig bist. Und ich brauche die Sachen bis gestern.«
    O’Brien nahm die feuchten Geldscheine entgegen und breitete sie liebevoll auf dem Fensterbrett zum Trocknen aus. »Das ist eine Herausforderung. Und ich liebe Herausforderungen.«
    Gideon schien zu zögern. »Noch etwas.« Seine Stimme klang plötzlich anders.
    O’Brien warf ihm einen Blick zu. Gideon holte ein braunes Kuvert hervor. »Ich habe hier einige Röntgenbilder und CT -Schichtaufnahmen. Sie gehören zu einem Freund von mir. Dem Typen geht es nicht gut, er möchte, dass mal ein Arzt einen Blick daraufwirft.«
    O’Brien runzelte die Stirn. »Warum fragt er nicht seinen Hausarzt? Ich hab keinen blassen Schimmer von Medizin. Oder zeig sie doch deinem Arzt, verdammt noch mal.«
    »Ich habe zu tun. Pass auf, er möchte bloß eine zweite Meinung hören. Du kennst doch bestimmt ein paar gute Ärzte hier in der Gegend.«
    »Na ja, sicher, wir haben ein paar in der medizinischen Fakultät.« Er schlug die Aktenmappe auf und nahm ein Röntgenbild in die Hand. »Der Name ist herausgeschnitten worden.«
    »Der Mann schätzt seine Privatsphäre.«
    »Machst du eigentlich
irgendwas
, das nicht zwielichtig ist? Ärzte sind teuer.«
    Gideon legte zwei weitere Hunderter auf den Tisch. »Kümmere dich einfach darum, ja?«
    »Okay, gut, kein Grund, gleich schnippisch zu werden.« Gideons kurz angebundene Aufforderung nervte ihn. »Das wird aber dauern. Die Ärzte haben immer viel zu tun.«
    »Sei vorsichtig. Und halt um Himmels willen deine große Klappe. Kein Scherz. Ich bin morgen wieder da.«
    »Aber bitte nicht vor zwölf«, stöhnte O’Brien.

25
    Das Stundenhotel wirkte ungefähr so schäbig, wie man sich das vorstellte. Es sah aus wie in einem Film noir aus den Fünfzigern: blinkendes Neonlicht vor dem Fenster, riesige Flecken an den Wänden, die dünne Zimmerdecke überzogen mit fünfzig Farbschichten, durchgelegene Matratze und der Geruch von gebratenen Hamburgern draußen auf dem Gang. Gideon legte seine Einkaufstüten aufs Bett und fing an auszupacken.
    »Wie sollen wir’s denn treiben, wenn so viel Krempel auf dem Bett herumliegt?«, fragte die Prostituierte, die schmollend im Türrahmen stand.
    »Tut mir leid«, sagte Gideon, »wir werden’s nicht treiben.«
    »Ach ja? Bist du einer von denen, die nur reden wollen?«
    »Eigentlich nicht.« Er breitete alles auf dem Bett aus und starrte darauf. Er suchte nach Inspiration, während sein Blick über die

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