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Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit

Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit

Titel: Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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vollgemüllte Wohnung. Er drückte den Knopf der Gegensprechanlage. »Hau ab, Arschloch.«
    »Ich bin’s. Gideon. Lass mich rein.«
    »Weißt du eigentlich, wie spät es ist?«
    »Lass mich einfach rein, meckern kannst du später.«
    O’Brien entriegelte die Wohnungstür und trottete zum Bett zurück, setzte sich und rieb sich das Gesicht. Eine Minute später kam Gideon herein, in der Hand eine voluminöse Pelican-Tasche. O’Brien schaute ihn überrascht an. »Sieh mal einer an, wen hat die Katze denn da mitgebracht? Seit wann bist du in die Stadt?«
    Gideon überhörte die Frage, stellte seine Tasche ab, trat ans Fenster, zog den Vorhang ein wenig zur Seite und spähte nach draußen.
    »Sind die Bullen hinter dir her? Klaust du immer noch Sachen aus Museen?«
    »Du weißt genau, dass ich schon vor langer Zeit damit aufgehört habe.«
    »Du siehst beschissen aus.«
    »Du bist immer so positiv – eine der Eigenschaften, die ich so an dir mag. Wo hast du Kaffee?«
    O’Brien zeigte auf die Kochnische hinten in der Einzimmerwohnung. Gideon mied das schmutzige Geschirr in der Spüle, suchte da und dort und fand schließlich eine Kaffeekanne und Becher.
    »Mann, du siehst vielleicht aus«, sagte O’Brien und nahm sich einen Becher. »Und deine Klamotten – ekelhaft. Was zum Teufel hast du getrieben?«
    »Ich bin im Harlem River geschwommen und über Bahngleise hinweg verfolgt worden.«
    »Machst du Witze?«
    »Keineswegs.«
    »Willst du duschen?«
    »Gern. Und … hast du irgendwelche Klamotten, die du mir leihen kannst?«
    O’Brien betrat ein Kabuff und kramte in einem großen Haufen verdächtig schmuddeliger Kleidungsstücke, die am Boden lagen, holte ein paar hervor und warf sie Gideon hin.
    Zehn Minuten später hatte Gideon geduscht und trug einigermaßen saubere Sachen. Sie waren ihm ein bisschen weit – O’Brien war nicht so dünn geblieben wie Gideon – und von oben bis unten mit satanischen Zeichen und Logos der Death-Metal-Band
Cannibal Corpse
übersät.
    »Du siehst phantastisch aus«, sagte O’Brien. »Aber du hast die Hose zu weit hochgezogen.« Er streckte den Arm aus und zog die Hose so weit herunter, dass sie Gideon halb über den Hintern hing. »So soll das aussehen.«
    »Dein Geschmack in Sachen Musik und Bekleidung ist absolut grauenhaft.« Gideon zog die Hose wieder hoch. »Pass auf, ich brauche deine Hilfe. Du musst ein paar Probleme für mich lösen.«
    O’Brien zuckte mit den Achseln und trank seinen Kaffee.
    Gideon schloss die Pelican-Tasche auf und zog ein Blatt Papier heraus. »Ich habe einen Auftrag angenommen, verdeckte Ermittlungen. Ich kann dir nicht viel darüber erzählen, außer dass ich nach Plänen suche.«
    »Plänen? Plänen wofür?«
    »Für eine Waffe.«
    »Ein Agentenabenteuer, puh. Was für eine Art Waffe?«
    »Ich weiß es nicht. Und mehr darf ich dir wirklich nicht sagen.« Er reichte ihm das Blatt Papier. »Hier, das sind ein paar Zahlen. Keine Ahnung, was sie bedeuten. Ich möchte, dass du es mir verrätst.«
    »Ist das irgendeine Art Code?«
    »Ich weiß nur, dass es irgendwas mit Waffenplänen zu tun hat.«
    O’Brien musterte das Blatt Papier eingehend. »Ich kann dir auf Anhieb sagen, dass es eine theoretische Obergrenze für die Informationsmenge gibt, die in diesen Zahlen enthalten sein kann, und dass sie nicht einmal für den Konstruktionsplan einer Spielzeugpistole ausreicht.«
    »Die Zahlen könnten auch etwas anderes repräsentieren, eine PIN , ein Bankkonto oder Schließfach, Anweisungen zu einem Versteck, der verschlüsselte Name und die Adresse eines Kontaktmanns … oder ein Rezept für Chop Suey.«
    O’Brien stöhnte. Zwar hatte er sich mit den Jahren an das plötzliche Verschwinden und Wiederauftauchen seines Freundes, an seine finsteren Stimmungen, sein geheimnisvolles Treiben und seine quasikriminellen Machenschaften gewöhnt, aber das hier war die Krönung. Er betrachtete die Zahlen, dann erhellte ein Lächeln sein Gesicht. »Das sind alles andere als willkürliche Zahlen.«
    »Woher weißt du das?«
    O’Brien stöhnte. »Das sehe ich auf den ersten Blick. Ich bezweifle, dass es sich überhaupt um einen Code handelt.«
    »Was bedeuten sie also?«
    O’Brien zuckte mit den Achseln und legte das Blatt Papier aus der Hand. »Was hast du sonst noch Schönes in der Tasche?«
    Gideon holte einen Pass und eine Kreditkarte hervor. O’Brien nahm sie entgegen, beide chinesisch. Er betrachtete sie. »Ist das auch alles … legal?«
    »Es ist notwendig.

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