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Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit

Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit

Titel: Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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heißen? Wieso kennen Sie es nicht? Ich glaube Ihnen nicht.« Die Worte kamen aus seinem Mund, bevor er sie sich verkneifen konnte.
    Madame Chung ließ es durchgehen. »Wu konnte oder wollte es uns nicht verraten. Unsere Aufgabe bestand darin, die Informationen zu verbreiten. Das ist alles.«
    »Und es handelt sich um eine Superwaffe?«
    »Mag sein. Aber ich bezweifle es.«
    Gideon starrte sie nur an. »Warum?«
    »Weil Wu sie nicht ganz so beschrieben hat. Er hat gesagt, dass es sich um eine technologische Neuerung handelt, die China gestatten wird, die Welt zu erobern – sie zu
beherrschen
, hat er, glaube ich, gesagt. Aber wir hatten nicht den Eindruck, dass diese neue Technologie notwendigerweise gefährlich ist. Außerdem bezweifle ich, dass er gewollt hätte, dass die Pläne für eine neue Waffe überallhin übermittelt werden. Dadurch hätten die Informationen in die Hände von Terroristen gelangen können.« Sie hielt inne. »Was für ein Pech, dass man ihn vorher ermordet hat.«
    »Wenn er die Pläne bei sich hatte – wo befinden sie sich heute?«
    »Auch das wissen wir nicht. Er war sehr verschwiegen.«
    »Aber er muss Ihnen gegenüber doch angedeutet haben, wo und wann er die Pläne weitergeben will?«
    »Wir haben jemanden ausgewählt, der die Pläne in Besitz nehmen sollte. Einer unserer Kontaktleute, Roger Marion, sollte sie in einem Hotelzimmer abholen. Wir haben Wu Rogers Namen bei der Ankunft am Flughafen mitgeteilt.« Sie hielt inne, als erinnere sie sich. »Im Laufe unserer Verhandlungen hat Wu etwas Merkwürdiges gesagt. Nämlich dass er ein wenig Zeit in seinem Zimmer verbringen müsse, um die Informationen zu extrahieren.«
    »Extrahieren? Was ist damit gemeint?«
    »Er hat die chinesische Wendung
cai jian
verwendet, sie bedeutet ›herauslösen oder herausschneiden‹. Ich hatte den Eindruck, dass die Informationen in etwas verschlossen waren und dort herausgeholt werden mussten.«
    Sofort kamen Gideon die Röntgenbilder in den Sinn. Vielleicht hatte Wu die Informationen ja wirklich in seinem Körper plaziert. »Wu besaß außerdem eine Zahlenliste, die er auswendig gelernt hatte. Was bedeuten diese Zahlen?«
    Sie blickte ihn an. »Woher wissen Sie von dieser Zahlenliste?«
    Einen Augenblick lang hielt Gideon den Atem an. »Weil ich ihm vom Flughafen aus gefolgt bin. Ich habe gesehen, wie sein Taxi von dem Geländewagen gerammt wurde. Ich habe ihn da herausgezogen. Er hat mich für Roger Marion gehalten und mir die Zahlen verraten. Ich habe versucht, ihn zu retten. Was mir nicht gelungen ist.«
    Es folgte ein längeres Schweigen. Schließlich ergriff die alte Dame wieder das Wort.
    »Wir wissen auch nicht, was die Zahlen bedeuten. Er hat uns lediglich gesagt, dass die Zahlen mit dem Gegenstand verbunden werden müssen, den er uns bringt. Beides müsse zusammengebracht werden, damit das Geheimnis vollständig sei. Eines ohne das andere werde nichts ergeben – beides sei notwendig. Es war seine Art, das Geheimnis zu bewahren. Er wollte beides Roger übergeben.«
    »Und Sie haben das alles für Wu getan – nur auf Grundlage seiner Versicherungen, ohne zu wissen, worum es sich handelt?«
    »Dr. Wu war ein fortgeschrittener Praktizierender von Dafa. Sein Urteilsvermögen war völlig intakt.«
    Gideon war nahe dran, sehr nahe dran, zum Verrücktwerden nahe dran. »Wie hat er diese Geheiminformationen beschrieben? Handelt es sich dabei um Konstruktionspläne, einen Mikrochip, oder was?«
    »Er hat sie als Gegenstand beschrieben. Als Objekt.«
    »Objekt?«
    »Er hat das Wort
wu
benutzt, es bedeutet ›Gegenstand, Objekt, feste Masse‹. Es ist auch das chinesische Wort für ›Physik‹. Nicht das gleiche Wort wie seine Name, übrigens. Es wird

ausgesprochen, mit einer tieferen Betonung.«
    Wieder kehrten Gideons Gedanken zu den Röntgenbildern von Wus unteren Extremitäten zurück. Sie zeigten seine zertrümmerten Beine, die infolge des Unfalls voller kleiner Metall- und Plastikstückchen steckten. Er hatte die kleinen Punkte und Flecken eingehend studiert, aber hatte er da etwas übersehen? Konnte es sich bei einem dieser unregelmäßig geformten kleinen Teile um das Objekt gehandelt haben? Er hatte nach Konstruktionsplänen gesucht, einem Mikrochip. Aber es hätte auch etwas ganz anderes sein können. Vielleicht ein Stück Metall.
    Ein Stück Metall …
    O’Brien hatte gesagt, dass seine Physiker-Freundin, Epstein, ihm gesagt habe, die Zahlen sähen aus wie eine metallurgische Formel. Das

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