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Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit

Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit

Titel: Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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war’s.
Das war’s
.
    »Sie müssen verstehen«, sagte Madame Chung. »Dr. Wu hatte nicht die Absicht, in die Vereinigten Staaten überzulaufen oder irgendetwas dergleichen. Er ist ein loyaler und treuer chinesischer Staatsbürger. Aber als Wissenschaftler hatte er das Gefühl, dass er in diesem Fall einem moralischen Imperativ folgen muss. Sein Bestreben war es, dass wir dieses große Geheimnis der ganzen Welt übermitteln, durch unsere Server, und zwar auf eine solche Weise, dass es nie wieder verborgen werden kann. Es sollte ein Geschenk sein, verstehen Sie, ein Geschenk an die Welt. Von uns.«
    Mindy hat sich also geirrt, was Wus Motive betrifft
, dachte Gideon. Aber er hatte im Moment andere Sorgen. Seine Gedanken rasten. Wus Beine steckten voller Metall, und seine Leiche befand sich noch immer im Leichenschauhaus. Dort wartete sie darauf, dass er als nächster Angehöriger seinen Anspruch geltend machte. Großer Gott, er musste da nur einfach hinfahren und den Gegenstand herausschneiden.
    Aber als Erstes musste er sich die Röntgenbilder besorgen und feststellen, welches Metallstück er herausschneiden musste. Und davor musste er Tim O’Brien aufsuchen und dessen Freundin, die Physikerin.
    Er spürte, dass Madame Wu ihn durchdringend anschaute. »Mr. Crew«, sagte sie. »Ihnen ist sicherlich bewusst, dass Sie, wenn Sie in Händen haben, was immer Dr. Wu uns bringen wollte, es zu mir zurückbringen müssen.«
    Er erwiderte ihren Blick.
    »Das ist Ihnen doch klar, oder? Es ist eine Verpflichtung, der Sie sich
nicht entziehen
können.« Und dabei betonte sie in ihrem melodiösen Tonfall ganz heiter diese beiden Wörter, während sie ihm wieder ein strahlendes Lächeln schenkte.

51
    Gegen elf Uhr abends traf Gideon wieder im Waldorf ein. Er stahl sich durch den Personaleingang in das Gebäude und mied dadurch Saint Bart’s, wo, so fürchtete er, Nodding Crane womöglich immer noch mit seiner Gitarre wartete. Während er auf der Rückfahrt von New Jersey über alles nachgedacht hatte, wurde ihm klar, dass sich Nodding Crane von den Stufen vor Saint Bart’s ein unverstellter Blick auf die Fenster seiner beiden Hotelzimmer bot, wie auch auf den Haupteingang des Hotels und den Eingang an der 51. Straße. Gideon konnte zwar nicht sicher sein, dass Nodding Crane von beiden Zimmern wusste, aber er musste davon ausgehen. Der Killer hatte seinen Standort gut gewählt.
    Gideon verfluchte seine Dummheit, drückte den Knopf an einem der Service-Aufzüge und fuhr darin bis zum Flur seines Hotelzimmers. Leise betrat er das Zimmer, schaltete aber kein Licht an, für den Fall, dass Nodding Crane immer noch von der Straße aus alles im Blick hatte. Doch vielleicht wartete der Kerl auch in dem Zimmer auf ihn. Gideon blieb stehen und lauschte. Zum ersten Mal wünschte er, er hätte seine Handfeuerwaffe nicht im Fluss verloren oder wenigstens Garza um eine neue gebeten.
    Am meisten beunruhigte ihn an Nodding Crane nicht, dass der ihm so erfolgreich auf den Fersen blieb. Das nicht – sondern dass er so verdammt gut Blues-Gitarre spielte. Trotz der Dinge, die Mindy Jackson ihm erzählt hatte, hatte er angenommen, Nodding Crane sei eine Art chinesischer Auftragskiller, eine Karikatur aus einem Kung-Fu-Film, ein Experte in Kampfsportarten, aber nicht mit der amerikanischen Kultur vertraut und wegen seiner Fremdheit und mangelnden Vertrautheit mit New York in seiner Bewegungsfähigkeit eingeschränkt. Jetzt ging ihm auf, dass diese Annahmen falsch waren.
    Es lief ihm kalt den Rücken hinunter. Im Zimmer war es still, die Luft stand. Schließlich trat er ans Bett und zog den Pelican-Koffer darunter hervor. Im Licht, das durch das Fenster fiel, sah er unangetastet aus. Er wählte die Kombination, öffnete die Tasche und zog den großen braunen Umschlag mit Wus Röntgenbildern und den Arztbericht aus der Tasche, dann verschloss er sie wieder. Er zog den Mantel aus, steckte sich die Mappen unters Hemd und zog den Mantel wieder an.
    Seine Gedanken wanderten zu seinen eigenen Röntgenbildern und CT -Aufnahmen, dann unterdrückte er sie. Er würde mit Sicherheit scheitern, wenn er jetzt seine Konzentration verlor.
    Auf der Straße vor dem Hotel hörte man anschwellendes Sirenengeheul. Gideon trat vorsichtig ans Fenster und spähte nach draußen. In Saint Bart’s ging irgendetwas vor. Mehrere Krankenwagen und Einsatzwagen waren vorgefahren, blockierten die Fahrspuren der Park Avenue in Richtung Norden, außerdem versammelten sich schon die

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