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Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt

Titel: Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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befragten ihre Mitglieder, gruben all ihre Geheimnisse aus. Er und Fordyce waren zwei Ermittler unter Hunderten gewesen. Sie hatten nichts Wertvolles in Erfahrung gebracht, nichts Ungewöhnliches, zumindest soweit er das erkennen konnte. Und doch: Wer immer versucht hatte, ihm etwas anzuhängen, war durch den Einbruch in ein Computersystem mit extremer Geheimhaltungsstufe ein gigantisches Risiko eingegangen. Jemand, der glaubte, dass er etwas so Belastendes erfahren hatte, etwas so Gefährliches, dass außerordentliche Maßnahmen ergriffen werden mussten …
    Plötzlich blieb Gideon stehen. Man wollte ihm etwas anhängen. Es gab da etwas, was er übersehen hatte, das jetzt aber, nachdem es ihm eingefallen war, überdeutlich war. Die Aktionen richteten sich gegen ihn und nur ihn allein. Schließlich hatte man nicht Fordyce etwas angehängt. Im Gegenteil, Fordyce war ihm dicht auf den Fersen.
    Nach der Notlandung, nachdem Fordyce von der Sabotage erfahren hatte, hatte Gideon angenommen, dass, wer immer das getan hatte, versuchte, ihn und Fordyce umzubringen, ihre Ermittlungen zu stoppen. Fest stand aber: Die wollten nur ihn, Gideon, stoppen.
    Was hatte er getan – was hatte er ermittelt, mit wem hatte er gesprochen – allein, ohne Fordyce?
    So schnell, wie er sich die Frage gestellt hatte, so schnell kam die Antwort.
    Er schaute in den dunklen Himmel und sah die harten, kalten Punkte des Sternenscheins. Konnte das sein? Es kam ihm so unglaublich unwahrscheinlich vor. Aber er hatte bewiesen, dass es nicht Lockhart war, und er war sicher, dass es nicht die Muslime waren. Als er kehrtmachte und zum Jeep zurückging, konnte er nicht anders, als sich an Sherlock Holmes’ vielzitierten Satz zu erinnern: Hat man das Unmögliche ausgeschlossen, dann muss das, was übrig bleibt, so unwahrscheinlich es auch erscheint, die Wahrheit sein.

54
    D art saß in seinem Kabuff im Kommandozentrum in der 12th Street und legte langsam den Hörer auf. Er blickte aus dem winzigen provisorischen Fenster. Ein nachtschwarzes Rechteck starrte ihm entgegen. Schließlich griff er nochmals zum Hörer und wählte. Dabei zitterte ihm ein wenig die Hand, weil er so erschöpft und wütend war. Es war vier Uhr morgens, aber das spielte keine Rolle.
    Schon beim ersten Klingeln wurde abgenommen. »Diensthabender Special Agent Millard.«
    »Millard? Ich bin’s, Dart.«
    »Dr. Dart.« Millards Tonfall klang deutlich nervös.
    »Wie ist der Status der Jagd auf Crew?«
    »Nun, Sir, zwar durchkämmt immer noch eine vollzählige Besatzung die Gegend, aber wir sind zunehmend überzeugt, dass er und seine Komplizin ertrunken sind …«
    Darts Wut überwältigte seine gewohnheitsmäßige Selbstbeherrschung. »Natürlich sind Sie überzeugt davon, dass er ertrunken ist. Selbstverständlich. Es ist das, was Sie glauben wollen. Nicht nur haben Sie ihn nicht gefasst, sondern Sie haben auch noch zugelassen, dass er durch den Sicherheitszaun auf das Gelände von Los Alamos eindringt, Amok läuft und hinterher einfach unbehelligt wieder verschwindet.«
    »Sir, das ist nicht genau das, was geschehen ist, und zu der Zeit war ich auch noch nicht …«
    »Wollen Sie wissen, womit ich das gleichsetze, Agent Millard? Ich setze das damit gleich, dass ein gesuchter Schwerverbrecher in eine Polizeizentrale hineinspaziert, sich mit Waffen und Munition eindeckt, dem Polizeichef den Vogel zeigt und dann wieder hinausspaziert.«
    Jetzt folgte Schweigen am Telefon. Dart merkte, dass er den Punkt der Selbstkontrolle bereits überschritten hatte, aber das scherte ihn nicht.
    In der Stille betrat Miles Cunningham, Darts persönlicher Assistent, das Kabuff, stellte einen Becher mit heißem, schwarzem Kaffee auf den Schreibtisch und ging wieder. Dart hatte ihn angewiesen, er solle endlich mit seinen Aufforderungen, es ruhiger anzugehen, aufhören und ihm stattdessen jede Stunde einen frischen Kaffee bringen.
    Es war heiß in dem Büro, aber Dart trank trotzdem einen großen Schluck; er verbrannte sich dabei fast die Zunge und räusperte sich. »Nicht dass wir uns missverstehen, Agent Millard«, fuhr er fort. »Ich halte Sie nicht für voll verantwortlich. Wie Sie ja bereits andeuteten, leiten Sie die Operationen in New Mexico noch nicht lange. Aber von nun an mache ich Sie für alles verantwortlich, was geschieht.«
    »Ja, Sir.«
    »Morgen ist N-Day. Jede Stunde, jede Minute, die der Terrorist Gideon Crew weiter auf freiem Fuß ist, erhöht die Bedrohung für uns alle. Ich habe

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