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Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt

Titel: Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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will.«
    Sie sah ihn an. Kurz blitzte Ungeduld in ihren Zügen auf. »Ich kann mich nicht erinnern. Irgendein Militärstützpunkt. Fort Detrick, glaube ich. Warum ist das so wichtig?«
    Fort Detrick lag, wie Gideon wusste, kaum einen Steinwurf von Washington entfernt. Hatte Simon Blaine vor, seine Leute dort für den finalen Angriff zu mobilisieren? Und warum ein Militärstützpunkt? Es war sicherlich kein Zufall, dass Blaine zurück nach Osten flog, zu einem Militärstützpunkt, dreißig Stunden vor dem N-Day. Ihm schwirrte der Kopf; es konnte so vieles bedeuten. »Dein Vater muss eine Menge Leute kennen im Geheimdienstmilieu.«
    »Tut er auch. Als er beim MI6 gearbeitet hat, gehörte unter anderem zu seinen Aufgaben, glaube ich, den Kontakt mit der CIA zu halten. Zumindest habe ich einmal einen Bericht gesehen, den sie ihm gegeben haben. Geheim. Es war das einzige Mal, dass er seinen Safe offen gelassen hat.«
    »Und dein Vater fliegt morgen in der Früh ab?«
    Sie legte ihm die Hand auf den Arm. » Heute in der Früh, es ist nämlich schon zwei Uhr. Gideon, wieso interessierst du dich so für meinen Vater? Ich möchte über uns reden, unsere Beziehung, unsere Zukunft. Ich weiß, das kommt plötzlich, und mir ist auch klar, dass Männer nicht derart überfallen werden wollen, aber, verdammt noch mal, ich weiß, dass du das Gleiche empfindest wie ich. Und gerade dir ist bewusst, dass uns vielleicht nicht viel Zeit bleibt.«
    »Entschuldige, ich wollte dem Thema nicht ausweichen.« Gideon versuchte, sein verdecktes Interesse dadurch zu kaschieren, dass er einen leicht anklagenden Ton anschlug. »Es ist nur so, dass ich geglaubt habe, dass dein Vater uns helfen würde. Jetzt läuft er davon.«
    »Er hat uns geholfen! Und er läuft auch nicht weg. Schau, wir sind hier sicher, wir können das Haus als Stützpunkt nutzen, um herauszufinden, wer dir die Sache angehängt hat. Wir müssen nur diesen Willis Lockhart aufspüren. Es ergibt Sinn, dass er und seine verrückte Sekte hinter der Sache stecken. Er wird gefasst, die Jagd wird vorüber sein, und du und ich sind rehabilitiert.«
    Gideon nickte, fühlte sich aber wieder furchtbar. »Ja. Ich bin sicher, das wird passieren.« Er kippte den Rest seines Drinks hinunter.
    Sie setzte sich zurück. »Gideon, bist du bereit, mit mir zu reden? Oder versuchst du nur, das mit all diesen Fragen über meinen Vater zu verhindern? Ich möchte mich dir nicht aufdrängen.«
    Er nickte stumm und rang sich ein Lächeln ab. Er hatte schon jetzt Lust auf einen zweiten Drink. »Klar.«
    »Ich zögere, ein schmerzliches Thema anzusprechen, aber … Na, du weißt ja, dass ich direkt bin. Ich sage, was ich denke, selbst wenn ich dabei ins Fettnäpfchen trete. Ich hoffe, du kennst mich inzwischen so gut.«
    »Ja«, krächzte er.
    Sie kam näher. »Ich weiß, dass du eventuell eine unheilbare Krankheit hast. Das schreckt mich nicht ab. Ich bin bereit, mich an dich zu binden. Darüber habe ich nachgedacht. Das wollte ich dir sagen. Ich habe noch nie einem Mann gegenüber solche Gefühle gehabt …«
    Gideon brachte es kaum fertig, sie anzusehen.
    Sie nahm seine Hände in ihre. »Das Leben ist kurz. Selbst wenn es stimmt und du nur ein Jahr zu leben hast – na, dann lass es uns doch gemeinsam genießen. Du und ich. Möchtest du das? Wir packen ein ganzes Leben voller Liebe in ein Jahr.«

56
    F ordyce ging hinter Millard zwischen den Schreibtischen und Kabuffs hindurch, die die neue Kommandozentrale darstellten. Draußen zog ein strahlender Morgen herauf, aber in dem umgewandelten Lagerhaus war die Luft stickig, und Licht spendeten Neonröhren.
    Millard ist ein echter Behördenmann, dachte Fordyce, immer freundlich, nie sarkastisch, mild im Ton – und doch, darunter, ein absolutes Arschloch. Was für ein Wort hatten die Deutschen dafür? Schadenfreude. Sich am Unglück der anderen erfreuen. Das beschrieb perfekt Millards Einstellung. Kaum hatte Millard angerufen und um ein Gespräch gebeten, konnte sich Fordyce denken, worum es sich drehen sollte.
    »Wie geht es Ihnen, Agent Fordyce?«, fragte Millard im Ton geheuchelten Mitgefühls.
    »Sehr gut, Sir«, erwiderte Fordyce.
    Millard schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht. Sie machen auf mich einen müden Eindruck. Einen sehr müden, um ehrlich zu sein.« Er sah Fordyce aus zusammengekniffenen Augen an, als wäre der ein Ausstellungsstück in einer Museumsvitrine. »Und darüber wollte ich mit Ihnen sprechen. Sie sind überarbeitet.«
    »Ich

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