Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt

Titel: Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
Vom Netzwerk:
standen auf dem Spiel. Niemand würde ihm glauben; er war ein gesuchter Mann, und deshalb war er gezwungen, allein zu handeln. Die Erkenntnis war unausweichlich.
    Während er sein Hemd überstreifte, fiel sein Blick abermals auf Alidas wohlgeformten Körper, das Gesicht, das schimmernde Haar … Konnte es sein, dass er tatsächlich verliebt in sie war?
    Natürlich war er das.
    Genug, genug. Aber noch während er versuchte, seinen Blick von ihr fortzureißen, schlug sie die Augen auf. Und zuckte ein wenig zusammen.
    »Autsch«, sagte sie. »Ich hab einen Kater.«
    Er versuchte zu grinsen. »Ja. Ich auch.«
    Sie setzte sich auf. »Du siehst furchtbar aus. Ich hoffe, ich war dir nicht zu anstrengend.« Sie schenkte ihm ein schlimmes Lächeln.
    Er verbarg das Gesicht, indem er sich vorbeugte, um sich die Schuhe zuzubinden.
    »Und wohin zieht es dich schon so früh am Morgen?«
    Er zwang sich aufzusehen. »Paiute Creek Ranch. Ich will Lockhart zur Rede stellen.«
    »Gut. Er ist es, ich weiß es einfach. Lass mich mitkommen.«
    »Nein, nein. Könnte gefährlich sein. Und wenn du dabei bist, könnte es schwieriger sein, die Wahrheit aus ihm herauszubekommen.«
    Sie zögerte. »Schon verstanden. Aber ich mache mir Sorgen. Pass gut auf dich auf.«
    Gideon bemühte sich, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. »Ich muss mir deinen Jeep ausleihen.«
    »Kein Problem. Halt dich einfach auf den schmalen Bergstraßen.«
    Er nickte.
    Sie stand auf, aber ehe er entkommen konnte, legte sie die Arme um ihn, drückte ihre Lippen auf seinen Mund und schmiegte sich mit ihrem nackten Körper an ihn. Ein langer, verführerischer Kuss folgte, die Wärme ihres Körpers kroch durch seine Kleidung. Gideon gab sich ihr hin. Schließlich ließ sie ihn los.
    »Das war, um dir Glück zu wünschen«, sagte sie.
    Er konnte nur stumm nicken. Sie ging zu einer Kommode, holte den Autoschlüssel hervor und warf ihn ihm zu.
    Er fing ihn auf. »Hm, nur für den Fall – Sprit, was immer –, hast du Geld im Haus?«
    »Na klar.« Sie hob ihre Hose vom Boden auf, kramte in den Taschen, zog ein Portemonnaie hervor. »Wie viel?«
    »Soviel du entbehren kannst, nehme ich an.«
    Sie zog einen Packen Zwanziger heraus und reichte sie ihm, ohne zu zählen, mit einem strahlenden Lächeln.
    Er versuchte, sich zu rühren, fühlte sich aber wie angewurzelt. Er konnte das nicht tun – nicht ihr antun. Und doch, hier stand er und war im Begriff, es zu tun. Er stahl ihr Auto, nahm ihr Geld, log sie an, verfolgte ihren Vater. Aber verdammt, was blieb ihm anderes übrig? Seine Position war unhaltbar. Wenn er hier bei Alida blieb, würden unzählige Menschen sterben, und er könnte trotzdem hinter Gittern landen. Wenn er Alida verließ …
    »Kann sein, dass ich eine Weile wegbleibe«, sagte er zu ihr. »Ich habe noch ein paar andere Dinge zu erledigen. Warte heute Abend nicht auf mich.«
    Sie sah ihn aufrichtig besorgt an. »Also gut. Aber halte dich von Menschen fern – allen Menschen. Mein Vater hat Straßensperren erwähnt auf den Hauptstraßen, die in die Berge hinein- und wieder hinausführen, nach Los Alamos und Santa Fe. Pass auf dich auf.«
    »Mach ich.«
    Er stopfte das Geld in die Hosentasche, wich einem weiteren Kuss aus und lief zum Jeep. Er sprang hinein, startete den Motor und fuhr, eine Staubwolke hinterlassend, los. Er versuchte, nicht zurückzublicken, konnte aber nicht anders – und da sah er sie, wie sie in der Tür stand, immer noch nackt, winkend, das eine Bein leicht angewinkelt, das blonde Haar über die Schulter fallend.
    »Scheiße, Scheiße, Scheiße! « Er schlug mit beiden Fäusten aufs Lenkrad, während er die Ranchstraße hinunterfuhr. Hinter einer Kurve lag Blaines Schreibhütte, umgeben von Bäumen und vom Hauptgebäude nicht einzusehen. Spontan fuhr Gideon hin und stieg aus. Mit Hilfe des Wagenhebers des Jeeps schlug er ein Fenster ein, stieg ein, schnappte sich Blaines Laptop, warf ihn mitsamt Ladegerät auf den Rücksitz und fuhr dann weiter.

58
    D en ersten Zwischenstopp legte Gideon am Billigkaufhaus Goodwill Industries an der Cerrillos Road ein. Er parkte den teuren, neuen Jeep weit entfernt vom Eingang und kaufte sich in einem Telekommunikationsshop ein Prepaid-Handy, bevor er das Billigkaufhaus betrat. Er steuerte auf die Regale zu und stellte eilig ein Sammelsurium von Sportsakkos, Hemden, Hosen, Anzügen und diversen Schuhpaaren in seiner ungefähren Größe zusammen. Außerdem fand er eine Sonnenbrille, ein Toupet, ein

Weitere Kostenlose Bücher