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Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt

Titel: Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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am Gaumen bilden. Im Endstadium verbinden sich die Erhebungen miteinander und bilden eine pustelähnliche Schicht, die den gesamten Körper des Erkrankten überzieht. Das Blut sickert aus den Gefäßen in die Muskeln und Organe, die Augen füllen sich mit Blut und werden hellrot. Häufig gehen die Krankheitssymptome auch mit akuten psychischen Störungen einher, wobei die neurologischen Veränderungen dazu führen, dass der Erkrankte eine überwältigende erstickende Todesangst empfindet, die Furcht vor einem drohenden Untergang. Allzu oft wird diese Furcht Wirklichkeit.
    Laut der Weltgesundheitsorganisation stellt ein einziger Fall von Pocken irgendwo auf der Welt einen ›weltweiten medizinischen Notfall höchsten Ranges‹ dar, der als Eindämmung ›eine komplette und totale Quarantäne der betroffenen Region‹ in Kombination mit einem ›umfassenden Not-Impfprogramm‹ erfordert. Es gilt als wahrscheinlich, dass erhebliche militärische Gewalt erforderlich wäre, um eine wirksame Quarantäne der infizierten Regionen umzusetzen.«

    Als Fordyce zu Ende vorgelesen hatte, wurde es ganz still im Auto. Das Summen der Reifen erfüllte das Wageninnere.
    »Blaine hatte also eine Idee für einen Roman«, sagte Gideon. »Er hat sämtliche Details ausgearbeitet und das Exposé geschrieben. Es hätte einen großartigen Thriller abgegeben. Und dann ist ihm klargeworden, dass die Idee zu gut war, um sie auf ein Buch zu verschwenden. Und da hat er beschlossen, sie in die Realität umzusetzen.«
    Fordyce nickte.
    »Ich nehme an, er hat die Idee umgesetzt, als er Chalker begegnete und erkannte, welch einmalige Gelegenheit ihm soeben in den Schoß gefallen war. Ich meine, gibt es einen besseren Sündenbock als einen Atomforscher in Los Alamos, der zum Islam konvertiert ist?«
    »Stimmt«, sagte Fordyce. »Und noch etwas: Ich würde wetten, dass wir es hier mit einer größeren Gruppe zu tun bekommen – nicht nur Blaine. Novak steckt da auch mit drin, und es muss auch noch weitere geben. Ein solches Ding kann man nicht solo durchziehen.«
    »Da haben Sie recht. Und ich würde wetten, dass einer dieser anderen ein Flugzeugmechaniker ist oder war.«
    »Aber eines verstehe ich nicht. Ohne eine echte Bombe – wie haben sie Chalker verstrahlt?«
    Gideon dachte darüber nach. »Es gibt andere Möglichkeiten. Am naheliegendsten wäre, Radioisotope einzusetzen, die man sonst zu medizinischen Diagnosezwecken verwendet.«
    »Ist das Zeug leicht erhältlich?«
    »Nicht leicht. Aber es ist denjenigen mit den richtigen Lizenzen zugänglich. Die Sache ist die: Medizinische Isotope sind in der Regel tatsächlich Spaltprodukte von Uran und Plutonium, das Ergebnis kontrollierter Kritikalitäts-Reaktionen. Natürlich müsste man das radioaktive Isotopenverhältnis auf der Basis medizinischer Radioaktivität berechnen, und zwar auf Grundlage des Gehalts an Spaltprodukten, das zu diesem Isotopenverhältnis führt.«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden.«
    »Was ich meine, ist Folgendes: Man könnte die ganze Sache durchziehen. Man könnte einen Nuklearunfall vortäuschen, indem man Spuren medizinischer Radioisotope im genau richtigen Verhältnis hinterlässt. Und nicht nur das: Es könnte sein, dass medizinische Radioisotope auch benutzt wurden, um Chalker zu verstrahlen.«
    »Was ist mit dem U-235, das man an Chalkers Händen gefunden hat?«, fragte Fordyce.
    »Wenn man Kontakt zu einem Insider in Los Alamos hätte – sagen wir, Novak –, wäre das nicht schwierig. Dazu würde man nur einige Nanogramm benötigen. Jemand könnte an diese Menge rankommen, indem er einfach mit der Spitze eines behandschuhten Fingers über einen Bereich mit U-235 fahren würde. Am Handschuh würden anschließend viele Nanogramm radioaktiven Materials haften, das dann mit bloßem Handschlag auf Chalkers Hände übertragen werden könnte.«
    »Aber warum ist niemand auf den Gedanken gekommen, dass das Ganze möglicherweise getürkt war?«
    »Weil es so unwahrscheinlich ist«, antwortete Gideon. »So … extravagant. Hätten Sie es erraten?«
    Fordyce dachte einen Augenblick darüber nach. »Niemals.«
    »Blaine muss die Wohnung in Queens angemietet haben, angeblich für Chalker. Kein Wunder, dass Chalker behauptet hat, es sei nicht seine Wohnung. Höchstwahrscheinlich war er vorher noch nie dort gewesen. Vermutlich hat man ihn in dem Käfig im Keller gehalten, bis er ausreichend desorientiert war. Dann hat man ihn verstrahlt, ihm eine Knarre in die Hand

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