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Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt

Titel: Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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mit vorgehaltener Waffe ab, halten sie fest und rufen die Kavallerie an.«
    »Und warum stoppen wir sie nicht, bevor sie die Pockenviren in die Finger bekommen?«
    »Weil wir sie mit den Viren fassen müssen. Wenn wir sie nur an der Tür stoppen, könnte es ein Handgemenge geben, und dann werden wir festgenommen, und sie kommen frei und können ihren Plan ausführen. Wir brauchen den Beweis, dass die Tat begangen wurde.«
    Fordyce lachte freudlos. »Haben Sie jetzt den Heldenkomplex? Was, wenn die mit zehn Mann auftauchen, alle bis an die Zähne bewaffnet?«
    »Das werden sie schon nicht. Denken Sie mal darüber nach. Das Wichtigste an dem Plan ist, dass alles ganz unauffällig abläuft. Man zieht die Security-Leute ab und geht rein und wieder raus.«
    »Ich sage, rufen wir Dart an.«
    Gideon merkte, wie er wütend wurde. »Ich kenne Dart. Er war der Leiter des Labors während meines ersten Jahrs in Los Alamos. Sicher, er ist intelligent, aber er ist auch stur, abwehrend und rigide. Er wird Ihnen nicht glauben, er wird keine Security-Leute zum Schutz der Pockenviren aufstellen, er wird uns beide verhaften und vernehmen, bis es zu spät ist. Sobald diese Leute mit den Viren davonfahren, ist es vorbei. Denn die müssen nur eine dieser Petrischalen aus dem Fenster werfen, und die USA sind am Arsch. Wir sind alle in Panik wegen einer Terror-Atombombe. Und falls Ihnen das neu ist: Pockenviren sind schlimmer als eine Atombombe. Sehr viel schlimmer.«
    Langes Schweigen. Gideon warf dem FBI-Agenten einen verstohlenen Blick zu. Fordyce hatte einen hochroten Kopf vor lauter Wut, schwieg aber. Gideon war offenbar durchgedrungen.
    »Wir gehen mit dieser Geschichte nicht zu Dart«, sagte Gideon. »Wir machen das allein. Ansonsten bin ich draußen.«
    »Wie Sie wollen«, sagte Fordyce mit zusammengekniffenen Lippen.
    Es folgte ein langes Schweigen.
    »Möchten Sie meinen Plan hören?«, fragte Gideon.
    Nach einem Augenblick nickte Fordyce.
    »Wir verschaffen uns unter falschem Vorwand Zutritt. Wir überwachen die Eingangshalle. Ich gehe ins Labor auf Ebene vier, wo die Pockenviren aufbewahrt werden. Ziehe einen Schutzanzug an, bin dadurch nicht erkennbar. Sie rufen mich an, wenn Blaine eintrifft, ich lauere ihm im Labor auf, nachdem er den Biosafe geöffnet hat, und halte ihn mit vorgehaltener Waffe in Schach, während Sie die Kavallerie herbeirufen. Das wird alles auf Ebene vier passieren, so dass die Pockenviren, falls sie doch entweichen sollten, wenigstens eingedämmt sind.«
    »Und wenn diese Leute bewaffnet sind?«
    »Das bezweifle ich. Das wäre zu riskant. Wie gesagt, der ganze Plan beruht auf Tricks und Irreführung, nicht Gewaltanwendung. Aber wenn sie bewaffnet sind, dann greife auch ich zur Waffe. Und glauben Sie mir, ich würde im Ernstfall auch einige von denen erschießen.« Noch während Gideon das sagte, fragte er sich, was es bedeuten würde, wenn er Alidas Vater tötete. Sofort verdrängte er den beunruhigenden Gedanken.
    »Das könnte klappen«, sagte Fordyce nach einem Augenblick. »Ja, ich glaube, das könnte wirklich funktionieren.«

65
    S ich Zutritt zu Fort Detrick zu verschaffen, war ein Kinderspiel. Gideon gab sich als Fordyce’ Fahrer aus, und Fordyce zog seine Nummer ab: Er zeigte seinen FBI-Ausweis und erklärte, sie hätten einen Routineauftrag, wollten nur einer der vielen zweifellos falschen Spuren nachgehen, die mit dem Atombombenalarm zusammenhingen. Dabei achtete er darauf, die Pockenviren mit keinem Wort zu erwähnen. Der einzige Wachmann in der Sicherheitsstation zeichnete ihnen den Weg zum USAMRIID-Komplex auf einer fotokopierten Karte der Militärbasis auf, die Gideon sich kurz ansah und dann einsteckte. Der Mann winkte sie durch, die einspurige Straße wand sich über den Golfplatz, bevor sie zum Hauptteil des Geländes führte.
    Um 15.30 Uhr an einem Wochentag war Fort Detrick unheimlich leer. Das weitläufige Gelände mit großen Grünflächen, das über vierzig Hektar umfasste, verströmte eine geradezu postapokalyptische Atmosphäre. Die Parkplätze waren leer, die Gebäude ohne Menschen darin. Die einzigen Laute kamen von den Vögeln, die in den großen Eichen zwitscherten.
    Langsam fuhren sie durch die Grünanlagen. Der Stützpunkt war überraschend attraktiv. Außer dem Golfplatz verfügte er über Baseballplätze, mehrere Wohnquartiere mit hübschen Bungalows oder Wohnwagen, einen kleinen Flugplatz mit Hangars und Flugzeugen, eine Feuerwehrstation sowie ein Freizeitzentrum. Das

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