Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt
Termin in diesem Gebäude?«
Wieder ein prüfender Blick. »Nicht in meinen Unterlagen, Sir.«
»Okay. Dr. Martino muss Zutritt zum Labor auf Ebene vier erhalten. Wie kann er den bekommen?«
»Zutritt gibt’s nur mit der richtigen Tastenkombination, die einem zugeteilt wird, und man braucht eine Begleitperson.«
»Wer hat hier das Sagen?«
Kurzes Zögern. »Er müsste Dr. Glick anrufen, den Direktor.«
»Wo kann man den finden?«
»Dritter Stock, Zimmer drei-sechsundvierzig. Soll ich ihn anrufen …?«
»Auf gar keinen Fall«, sagte Fordyce mit Nachdruck. Er warf einen Blick auf das Namensschild des Wachmanns. »Mr. Bridge, ich sage Ihnen jetzt, was passiert. Dafür werde ich Ihre Hilfe brauchen, bitten hören Sie also genau zu.« Er machte eine Pause. »Ich werde mich in den Wartebereich setzen und dort, ein wenig versteckt, auf Mr. Blaines Ankunft warten. Sie werden weder auf meine Anwesenheit hinweisen noch zugeben, dass sich ein FBI-Agent auf dem Gelände befindet.«
Bridge schluckte und wurde anscheinend nervös. »Stimmt irgendwas nicht? Ich meine, vielleicht sollte ich meinen Chef anrufen, den Leiter der Security …«
Fordyce unterbrach ihn. »Sie rufen niemanden an. Wenn Sie sich wegen dieser Angelegenheit Sorgen machen und wirklich meinen, Sie müssten mich überprüfen, dann können Sie mit meinem Vorgesetzten sprechen, Special Agent Mike Bocca vom Außenbüro in D. C.« Er holte sein Handy hervor und tat so, als wolle er wählen, während er eine äußerst verärgerte Miene aufsetzte.
»Nein, nein«, sagte der Wachmann, »das ist nicht nötig.«
»Gut. Arbeiten Sie bitte weiter, als würde nichts Außergewöhnliches passieren.«
»Ja, Sir.«
»Vielen Dank«, sagte Fordyce, dessen Stimme plötzlich freundlicher klang, und schüttelte Bridge die Hand. »Guter Mann.«
Der Wachmann zog sich hinter seinen Empfangstresen zurück. Gideon schaute zu, wie Fordyce mitten durch die Eingangshalle schritt und in dem kleinen Wartebereich Platz nahm, in einer Ecke, von der er alles überblicken konnte, aber nicht gleich gesehen wurde. Er lernt, dachte Gideon bei sich. Dann ging er weiter in die Tiefen des Gebäudes, wobei er den hilfreichen Schildern folgte, die ihn zur Ebene 4 führten.
66
K aum war Gideon den Flur hinunter verschwunden, holte Fordyce sein Handy hervor und wählte Myron Darts Nummer. Er musste sich durch mehrere Untergebene durchfragen und unangenehm werden, bevor er Dart selbst an den Apparat bekam.
Dart klang angespannt. »Fordyce? Worum zum Teufel geht’s denn? Ich dachte, Sie würden, äh, sich eine Auszeit nehmen?«
Fordyce atmete tief durch. Er hatte das Gespräch eine Weile im Geiste durchgespielt und überlegt, wie er es am besten anfangen könnte.
»Ich bin in Maryland …« Er atmete tief durch. »Mit Gideon Crew.«
Das wurde mit jähem Schweigen quittiert. »Maryland? Mit Crew? « Eisige Stille. »Sie sollten sich besser erklären.«
»Wir verfolgen hier eine irrsinnig heiße Spur. Und ich meine irrsinnig heiß. Sie müssen sich anhören, was ich Ihnen zu sagen habe.«
Wieder langes Schweigen. Fordyce überlegte, ob Dart wohl veranlassen würde, sein Handysignal zu orten. Genau das hätte er an seiner Stelle getan.
Als Dart sich schließlich wieder zu Wort meldete, klang seine Stimme schroff und kalt. »Ich möchte genau wissen, wo Sie sind und was Sie tun.«
Fordyce ließ sich nicht beirren. »Ich bin im Besitz eines Laptop-Computers, der einer bestimmten Person gehört, und auf diesem Computer befindet sich ein sechs Jahre altes Dokument, das den gesamten terroristischen Plan schildert, von Anfang bis Ende. Es wird darin alles erklärt.«
Wieder langes Schweigen. »Der Name dieser Person?«
»Darauf komme ich gleich.«
»Sie sagen ihn mir sofort.«
Wieder drängte Fordyce weiter. »Ich habe den Computer bei mir, und wenn Sie mir Ihre E-Mail-Adresse geben, schicke ich Ihnen das Dokument.«
»Sie widersetzen sich meinen Anweisungen, Fordyce. Ich möchte, dass Sie Crew in Gewahrsam nehmen und auf der Stelle herkommen, mit Crew in Handschellen und Fußfesseln, oder ich lasse Sie als Komplizen verhaften.«
»Geben Sie mir Ihre E-Mail-Adresse, dann schicke ich Ihnen das Dokument.« Fordyce achtete darauf, dass sein Tonfall ruhig und neutral klang. Aber das hier war kein guter Anfang. Bei Gott, er hoffte, Gideon hatte nicht recht, was Dart betraf. Er musste ihn dazu bringen, dass er sich das Dokument ansah.
Nach einer langen, spannungsgeladenen Stille gab
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