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Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt

Titel: Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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die Pockenviren holen, und Gideon würde ihn überraschen, sowie er aus der Dekontaminationsdusche trat. Dann wäre Blaine am verwundbarsten, würde am wenigsten mit einem Angriff rechnen. Und wenn Gideon selbst einen blauen Anzug trug, wäre das eine ausgezeichnete Verkleidung.
    Er blickte sich in dem Vorraum um. Da waren mehrere Umkleideräume, die davon abgingen, ideale Orte, um sich auf die Lauer zu legen.
    Er sah die Anzüge durch, wählte einen in seiner Größe aus und ging damit in einen Umkleideraum, wobei er die Tür einen Spaltbreit offen ließ, damit er mitbekam, wer rein- und rausging. Er warf einen Blick auf sein Prepaid-Handy: immerhin, ein Balken. Das war seine größte Sorge gewesen – dass er hier unten keinen Funkempfang haben würde und deshalb Fordyce’ Anruf nicht empfangen könnte.
    Als er den Anzug anlegte, hörte er, wie die Tür zum Vorraum aufging, und sah, wie zwei Personen eintraten; Blaine und ein Offizier in Tarnanzug. Schnell kehrte er ihnen den Rücken zu, überrascht und bekümmert, dass er nichts von Fordyce gehört hatte. Gott sei Dank waren sie nicht ein paar Minuten früher in den Raum gekommen.
    Verstohlen beobachtete er die beiden. Der Militär war Hauptmann, dem Rangabzeichen nach zu urteilen, und mit einer 9-Millimeter-Pistole bewaffnet. Es schien sich um einen jungen Latino zu handeln, gutaussehend, mittelgroß, mit rabenschwarzem Haar und markanten Wangenknochen.
    Rasch setzte sich Gideon die Haube seines Schutzanzugs auf, was seinen Kopf verbarg. Sie hatten ihm durch die teilweise geöffnete Tür einen beifälligen Blick zugeworfen und seine Anwesenheit bemerkt, aber ohne offensichtliche Besorgnis. Jetzt fingen sie an, schweigend die Anzüge anzulegen. Sie beeilten sich, verloren keine Zeit. Kurz darauf zog der Hauptmann eine Karte durch das Lesegerät in der gegenüberliegenden Tür, tippte einen Code ein und blieb stehen, damit der Iris-Scanner seine Augen abtasten konnte. Ein Lämpchen sprang auf Grün; er setzte seine Haube auf, und einen Augenblick später waren sie in die Luftschleuse zur Dusche getreten, und die Tür schloss sich mit einem Zischen.
    Gideon zog seinen Colt Python hervor, vergewisserte sich, dass Patronen in der Trommel waren, und wartete.

68
    S imon Blaine folgte Hauptmann Gurulé in das Labor auf Ebene 4. Er war merkwürdig ruhig, fast gelassen. Es war die reine Freude, wie schön alles funktioniert hatte, wie alles klar wurde, wie alle bis zur Perfektion ihre Rolle in dem Drama gespielt hatten – die Politiker, die Presseleute, sogar die Öffentlichkeit. Ein Rädchen hatte ins andere gegriffen, aber natürlich handelte es sich um das Ergebnis jahrelanger gewissenhafter Planungen. Die richtigen Leute finden und vorsichtig anwerben, ein Szenario nach dem anderen durchspielen, Ersatzpläne und untergeordnete Ersatzpläne entwickeln, jeden möglichen Schritt bis zum Endspiel durchspielen und dann die beste Vorgehensweise auswählen. All die harte Arbeit, all die Zeit und all das Geld machten sich nun bezahlt.
    Die einzige Unbekannte war dieser Bursche Gideon Crew gewesen – verflucht sei er! –, der Blaine zutiefst schockiert hatte, und zwar nicht nur, weil er schon so früh in den Ermittlungen Fragen gestellt hatte, sondern auch noch seine leicht zu beeindruckende Tochter verführt und auf höchst unglückliche Weise in die Sache hineingezogen hatte. Trotzdem: Alida wusste sich – so wie Blaine selbst – zu helfen und würde alles überstehen. Und sobald er die Pockenviren in Händen hielt und der Plan ausgeführt war, würde sie alles verstehen. Sie würde Verständnis haben und ihm zur Seite stehen, so wie sie es immer getan hatte. Immer. Sie beide verband eine unverbrüchliche Vater-Tochter-Beziehung, etwas Seltenes in dieser Welt.
    »Sir?« Der Hauptmann hielt Blaine einen Luftschlauch hin, der von der Decke herabbaumelte und den er an seinem Anzug befestigen sollte. »Er rastet durch eine Drehung im Uhrzeigersinn ein.« Er demonstrierte die Bewegung am eigenen Anzug.
    »Vielen Dank, Hauptmann.«
    Während Blaine den Schlauch befestigte, ertönte ein leises Zischen von Luft, das mit einem frischen Duft, vermischt mit dem Geruch nach Plastik und Latex, einherging.
    »Wer war eigentlich der Mann dort hinten?«, fragte er den Hauptmann, dessen Stimme wegen der Plastikhaube gedämpft klang.
    »Ich konnte ihn nicht genau erkennen. Keine Sorge, es war keiner der Wissenschaftler mit Zutritt zur Hochsicherheitskammer.«
    Blaine nickte. Er

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