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Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt

Titel: Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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er zustande brachte. »Wissen Sie was, Fordyce? Ich finde, Sie sollten das hier allein machen. Ich könnte doch hier in Santa Fe bleiben und ein paar von den Spuren nachverfolgen, die wir gefunden haben. Diese Ehefrau beispielsweise …«
    »Ausgeschlossen. Wir sind Partner. Und Sie sind der Copilot.« Fordyce öffnete die Pilotentür, stieg ein, drehte an ein paar Schaltern, dann stieg er wieder aus. Er ging um das Flugzeug herum, betrachtete dies, berührte das.
    »Sagen Sie nur nicht, dass Sie auch Mechaniker sind.«
    »Vorflugcheck.« Fordyce inspizierte die Querruder und das Höhenruder, dann öffnete er ein Türchen und zog etwas daraus hervor, das wie ein Ölmessstab aussah.
    »Putzen Sie bitte auch die Fenster, wenn Sie schon dabei sind«, sagte Gideon.
    Fordyce ignorierte das, bückte sich unter eine der Tragflächen und zog etwas aus der Tasche, das wie eine überdimensionierte Spritze mit einem Strohhalm darin aussah. Er schraubte eine kleine Kappe auf und schob das Gerät in eine Tragfläche. Eine bläuliche Flüssigkeit ergoss sich in die Spritze, die Fordyce anschließend ins Licht hielt. Unten in dem strohhalmförmigen Abschnitt befand sich eine kleine Kugel.
    »Was machen Sie da?«
    »Ich überprüfe, ob Wasser im Benzin ist.« Fordyce spähte weiter in die hellblaue Flüssigkeit. Dann schien er zufrieden zu sein und goss das Flugbenzin in den Tank zurück.
    »Sind Sie fertig?«
    »Noch nicht. In jeder Tragfläche gibt es einen Tank, fünf Messstäbe pro Tank.«
    Gideon setzte sich verzweifelnd aufs Gras.
    Als Fordyce ihm endlich ein Zeichen gab, er solle auf dem Passagiersitz Platz nehmen und den Kopfhörer aufsetzen, war Gideon enorm erleichtert. Dann aber folgten noch gründlichere Checks: Motorenstart-Checkliste, Taxi-Checkliste, Vor-dem-Start-Checkliste. Fordyce rasselte das alles begeistert herunter, während Gideon Interesse vortäuschte. Es dauerte noch eine volle halbe Stunde, bis die Motoren liefen und die Maschine in Startposition rollte. Während er so in der winzigen Kabine saß, beschlich Gideon ein klaustrophobisches Gefühl.
    »Mein Gott«, sagte er. »In der Zeit hätten wir zu Fuß nach Santa Cruz gehen können.«
    »Vergessen Sie nicht, das hier war Ihre Idee.« Fordyce spähte hinaus zum Windsack und bestimmte die Windrichtung. Dann drehte er die Motoren hoch und wendete langsam die Maschine.
    »Was ist, wenn –«, begann Gideon.
    »Schweigen Sie mal eine Minute«, unterbrach ihn Fordyce, dessen Stimme in der Sprechanlage der Maschine dünn und blechern klang. »Wir machen einen Kurzstart, und ich habe viel zu tun, wenn wir über die da hinwegkommen wollen.« Er zeigte auf eine Reihe von Pappeln dreihundert Meter vor ihnen.
    Gideon hielt den Mund.
    Fordyce sagte in sein Headset: »West Santa Fe Tower, Cessna eins-vier-neun-sechs-neun rollt auf Startbahn drei-vier in Startposition.«
    Er rückte seinen Kopfhörer zurecht, überprüfte zum letzten Mal seinen Sicherheitsgurt und das Türschloss, dann löste er die Parkbremse und schob den Gashahn nach vorn. »West Santa Fe Tower, Cessna eins-vier-neun-sechs-neun startet von Startbahn drei-vier, Richtung Nordwest.«
    Sie rumpelten auf der unbefestigten Startbahn dahin und wurden langsam schneller, während Gideon sich festhielt, als hinge sein Leben davon ab.
    »Gewünschte Drehzahl Vr, hundertfünfundzwanzig Knoten«, informierte Fordyce ihn. »So weit, so gut.«
    Gideon biss die Zähne zusammen. Der Mistkerl hat auch noch Spaß daran, dachte er.
    Plötzlich hörte das Gewackel und Gehoppel auf, und sie waren in der Luft. Die Prärie unter ihnen wurde kleiner, blauer Himmel füllte die Fenster aus. Auf einmal kam ihm das Flugzeug nicht mehr so beengt vor. Es war wendig und leicht, das Gefühl erinnerte mehr an eine Fahrt auf dem Rummelplatz als an den Flug in einem schwerfälligen Passagierjet. Gideon empfand wider Willen ein kleines Hochgefühl.
    »Aufstieg bei Vx«, sagte Fordyce. »Hundertfünfundsiebzig Knoten.«
    »Was ist Vx?«, fragte Gideon.
    »Ich rede mit dem Flugschreiber, nicht mit Ihnen. Halten Sie weiter den Mund.«
    Sie stiegen stetig, beide Motoren arbeiteten schwer. Als sie 1500 Meter erreichten, nahm Fordyce die Klappen raus und reduzierte auf Reisegeschwindigkeit. Das Sportflugzeug kam in die Waagerechte.
    »Okay«, sagte er. »Der Pilot hat das ›Nicht reden‹-Zeichen ausgeschaltet.«
    Nachdem der Start sicher bewältigt war, die Motoren auf ein Dröhnen reduziert, glaubte Gideon fast, dass er das Ganze ein

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