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Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt

Titel: Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Fordyce kippte einen Schalter nach unten, hantierte mit Schaltern und Messanzeigen. »Ich stelle den Benzinzufluss zum Motor ab. Lasse die Elektrik an – keinerlei Hinweis, dass die Ursache elektrisch ist, kann mir nicht leisten, dass die Avionik und der Lenkkreisel ausfallen.«
    Gideon wollte etwas antworten, stellte aber fest, dass er die Stimme verloren hatte.
    »Keine Sorge«, sagte Fordyce, »wir haben ja noch den anderen Motor. Es geht nur darum, die Maschine mit asymmetrischem Schub zu stabilisieren.« Er betätigte das Höhenruder, dann warf er einen kurzen Blick auf die Instrumente. »Menschenaffen bringen Pussy zum Stöhnen«, murmelte er langsam, dann wiederholte er den Satz wie ein Mantra.
    Gideon starrte geradeaus, kaum imstande zu atmen.
    Fordyce nahm keine Notiz von ihm. »Die Einspritzpumpe ist blockiert«, sagte er. »Transponder auf Notfall-Squawk.« Dann drückte er einen Knopf an seinem Kopfhörer. »Mayday, Mayday, hier ist Cessna eins-vier-neun-sechs-neun auf Notkanal, ein Motor ausgefallen, fünfundzwanzig Meilen westlich von Inyokern.«
    Kurz darauf ertönte in Gideons Kopfhörer ein Knistern. »Cessna eins-vier-neun-sechs-neun, hier ist das Los Angeles Center, bitte wiederholen Sie Ihren Notfall und Ihre Position.«
    »Eins-vier-neun-sechs-neun«, sagte Fordyce, »ein Motor ausgefallen, fünfundzwanzig Meilen westlich von Inyokern.«
    Kurze Pause. »Eins-vier-neun-sechs-neun, Los Angeles Center, nächster Flughafen auf Ihrem jetzigen Kurs ist Bakersfield, Landebahn sechzehn und vierunddreißig. Flugplatz liegt fünfunddreißig Meilen außerhalb, bei zehn Grad.«
    »Eins-vier-neun-sechs-neun«, sagte Fordyce, »nehmen Kurs bei zehn Grad auf Bakersfield.«
    »Kanal sieben-sieben-hundert, bitten um Identifikation«, erklang die Stimme aus dem Los Angeles Center.
    Fordyce drückte einen Knopf am Instrumentenbrett.
    »Hier ist das Los Angeles Center. Kontakt bei vierunddreißig Meilen Entfernung zu Bakersfield.«
    Der dicke Qualm hatte sich ein wenig gelichtet; Gideon sah, dass der Himmel sich zugezogen hatte. Über dem Land lag Nebel, so dass es kaum zu erkennen war, nur hin und wieder ein Flecken Grün inmitten von Tupfern aus gazeartigem Grau.
    Er warf einen Blick auf den Höhenmesser: Die Nadel glitt langsam nach unten. »Sinken wir?«, krächzte er.
    »Das Gesetz der Schwerkraft. Sobald wir zur einmotorigen Dienstgipfelhöhe kommen, müsste alles okay sein. Wir sind nur rund dreißig Meilen von Bakersfield entfernt. Ich versuche noch mal, den linken Motor zu starten.« Er drehte einen Schalter, drehte noch einmal. »Scheiße. Tot.«
    Gideon verspürte einen Schmerz in seinen Fingerspitzen und merkte, dass er den Sitz mit aller Kraft gepackt hielt. Er verlor langsam die Nerven, zwang sich dazu, sich zu entspannen. Cool. Fordyce hat alles im Griff. Fordyce war ein fähiger und erfahrener Pilot. Der Mann wusste, was zu tun war. Warum war er dann so panisch?
    »Stabilisieren uns auf Höhe sechshundert Meter«, sagte Fordyce. »In fünf Minuten sind wir auf der Landebahn in Bakersfield. Jetzt haben Sie eine Geschichte, die Sie Ihren …«
    Plötzlich hörten sie rechts von sich eine heftige Detonation, gefolgt von einem Rattern, das durch den gesamten Flugzeugrumpf lief. Gideon erschrak und hielt sich instinktiv den Arm vors Gesicht. »Was war das denn?«
    Fordyce war kreidebleich. »Der rechte Motor ist explodiert.«
    »Explodiert?« Ölig dunkle Rauchwolken traten aus dem anderen Motor. Er gab ein grässliches, halb hustendes, halb knirschendes Geräusch von sich, verstummte, und der Propeller hörte auf, sich zu drehen.
    Gideon fehlten abermals die Worte. Das war das Ende, so viel stand fest.
    »Wir können immer noch gleiten«, sagte Fordyce. »Ich lege eine Landung mit stehendem Propeller hin.«
    Gideon leckte sich die Lippen. »Landung mit stehendem Propeller?«, wiederholte er. »Das klingt gar nicht gut.«
    »Ist es auch nicht. Helfen Sie mir, einen Platz zum Landen auszusuchen.«
    »Ihnen helfen …?«
    »Schauen Sie aus dem Fenster, verdammt noch mal, und suchen Sie ein flaches, offenes Gelände!«
    Ein höchst seltsames Gefühl des Unglaubens überkam Gideon. Das hier musste ein Film sein, das hier konnte einfach nicht passieren. Denn wenn das hier die Realität war, wäre er so versteinert, dass er sich nicht vom Fleck rühren könnte. Dennoch suchte er den Horizont nach einem Landeplatz ab. Der Bodennebel hatte sich ein wenig gelichtet, so dass er sehen konnte, dass vor ihnen ein

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