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Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt

Titel: Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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halbvollem Mund.
    »Das ist alles.« Ihr Gesicht war ebenfalls mit Schokolade und Schlamm verschmiert.
    »Sie sehen aus wie eine Zweijährige am Morgen nach Halloween.«
    »Stimmt, und Sie sehen aus wie ihr rotznasiger kleiner Bruder.«
    Sie füllten die alten Bierdosen mit Wasser und gingen weiter, verließen das hintere Ende der Schlucht und stiegen einen weiteren Grat hinauf.
    Im Laufe des Tages nahm der Hubschrauberverkehr zu, hin und wieder sahen sie auch Flugzeuge, die das Gebiet absuchten. Gideon hegte keinen Zweifel, dass ihre Verfolger Infrarot- und Doppler-Radar einsetzten, doch wegen der extremen Hitze – und der guten Deckung durch die dichtstehenden Bäume – waren sie sicher. Am späten Nachmittag näherten sie sich dem Südende des Bearhead, eine Region, die Gideon allmählich wiedererkannte.
    Bei Sonnenuntergang erreichten sie schließlich das Ende der Bergregion. Sie krochen auf allen vieren bis zur Spitze des letzten Grats und schauten – indem sie sich auf den Bauch fallen ließen und durch die Deckung eines Gebüschs aus Buscheichen spähten – hinunter auf die Stadt Los Alamos, Heimat von J. Robert Oppenheimer, des Manhattan Project und der Atombombe.
    Trotz ihrer bemerkenswerten Vergangenheit – zu einem bestimmten Zeitpunkt war sogar ihre bloße Existenz streng geheim gewesen – wirkte Los Alamos wie jede andere Regierungsstadt, hässlich und gleichförmig, mit Schnellimbissläden, vorgefertigten Wohnanlagen und unscheinbaren Bürogebäuden. Was die Stadt heraushob, war ihre spektakuläre Lage: Die Stadt und die Labors erstreckten sich über mehrere abgelegene Hochebenen, die von den Flanken der Jemez Mountains gesäumt waren. Auf einer Höhe von über 3300 Metern gelegen, gehörte Los Alamos zu den am höchsten gelegenen Städten in den Vereinigten Staaten. Ursprünglich wegen der schlechten Zugänglichkeit und der entlegenen Lage ausgewählt, war die Stadt an einer Seite von glatten, 300 Meter hohen Felswänden umgeben und auf der anderen von hohen Bergen begrenzt. Jenseits der Stadt konnte Gideon so gerade eben den riesigen, als White Rock Canyon bekannten Erdspalt erkennen, an dessen Boden der Rio Grande – nicht einsehbar von seiner Warte – in Form von Stromschnellen und Wasserfällen hindurchbrauste.
    Im Süden der Stadt waren die größeren Technik-Areale zu sehen, mit Zäunen abgesperrte Flächen, auf denen hier und da sehr große, lagerhausartige Gebäude standen. Das äußere Erscheinungsbild des Ortes machte Gideon Angst. War es wirklich klug, dort einzubrechen? Aber er sah einfach keine andere Möglichkeit. Irgendjemand hatte ihm eine Falle gestellt, und er musste herausfinden, wer es war.
    Er drehte sich auf die Seite und trank einen langen Schluck aus der Bierdose. Er reichte sie Alida. »Wie ich gehofft habe, scheint sich die Suche aus der Luft hauptsächlich auf den Norden zu konzentrieren.«
    »Und was machen wir jetzt? Den Zaun durchtrennen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Das ist kein normaler Zaun. Er ist voll von Infrarotsensoren, Bewegungsmeldern, Druckmessern, Alarmkreisläufen – außerdem sind auf ganzer Länge versteckte Überwachungskameras installiert. Selbst wenn wir da durchkämen, es gibt noch weitere, unsichtbare Sicherheitskordons, von denen ich nichts weiß.«
    »Na prima. Wir finden eine Lücke und gehen aufs Gelände?«
    »Es gibt keine Lücken. Die Sicherheitsanlagen in den Technik-Arealen sind ziemlich störungssicher.«
    »Wie’s aussieht, hat dich das Glück verlassen, Osama.«
    »Wir müssen der Security nicht ausweichen. Wir spazieren durch den Haupteingang.«
    »Ja, klar, Sie stehen ja auch nur ganz oben auf der FBI-Liste der meistgesuchten Personen.«
    Er lächelte. »Ich glaube nicht, dass ich auf der Liste stehe. Zumindest noch nicht. Das FBI hat allen Grund, die Suche nach mir geheim zu halten. Dort glaubt man nämlich, dass ich einer Terrorzelle angehöre. Warum sollte man dieser kommunizieren, dass ich identifiziert wurde und auf der Flucht bin?«
    Alida runzelte die Stirn. »Ich finde die Sache trotzdem irrsinnig riskant.«
    »Es gibt nur einen Weg, es herauszufinden.« Und damit stand er auf.

37
    A m Fahrstuhl gab es keine Stockwerktasten, sondern nur ein Schloss. Bedient wurde der Lift von einem bewaffneten Marinesoldaten. Dart betrat den Aufzug. Der Marine, der ihn gut kannte, überprüfte ihn trotzdem genau – denn er wusste, dass Dart ihn tadeln würde, wenn er’s nicht täte –, dann umfasste er den Schlüssel und

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