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Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt

Titel: Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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um. »Warten Sie hier einen Moment.«
    Gideon sah keinerlei Hinweise auf eine Alarmanlage, und deshalb war es eine Sache von zwei Minuten – und langjähriger Erfahrung –, in das Haus einzubrechen und sich zu vergewissern, dass es leer war. Er fand das Elternschlafzimmer und besorgte sich ein frisch gebügeltes Hemd, das ihm beinahe passte. Er kämmte sich im Badezimmer die Haare, dann nahm er ein wenig Obst und ein paar Flaschen Softdrinks aus der Küche mit und ging zu der Stelle zurück, wo Alida auf ihn wartete.
    »Ich hoffe, Sie sind nicht zu nervös, um zu essen«, sagte er und reichte ihr einen Apfel und eine Cola. Alida biss heißhungrig in das Obst.
    Gideon erhob sich aus der Hocke, ging zur Garagenauffahrt und stieg in den Mini-Van. Der Zündschlüssel steckte weder im Zündschloss, noch lag er auf der Mittelkonsole. Er stieg aus und öffnete die Motorhaube.
    »Was machen Sie da?«, murmelte Alida mit vollem Mund.
    »Ich schließe den Wagen kurz.«
    »Jesses. Ist das eine weitere Ihrer kleinen ›Fertigkeiten‹?«
    Er klappte die Motorhaube zu, setzte sich wieder hinters Lenkrad und begann, die Verschalung der Lenksäule mit einem Schraubenzieher, den er im Handschuhfach gefunden hatte, abzumontieren. Kurz darauf war er so weit, und der Wagen sprang an.
    »Das ist doch verrückt. Die knallen uns sofort ab, wenn sie uns sehen.«
    »Legen Sie sich auf den Boden, und breiten Sie die Decke dort über sich.«
    Alida stieg in den Fond und legte sich so hin, dass man sie nicht sehen konnte. Ohne dass er noch irgendetwas sagte, setzte Gideon rückwärts aus der Einfahrt und fuhr die Straße entlang. Bald befanden sie sich auf dem Oppenheimer Drive, fuhren an der Trinity vorbei und weiter zum Haupttor des Tech-Areals. Die Stadt war menschenleer, aber sogar so spät am Abend, jetzt, da eine nukleare Bedrohung über dem Land hing, ging die Arbeit in Los Alamos weiter. Als sie sich dem Tor näherten, erblickte Gideon die grellen Laternen, die beiden bewaffneten Wachleute in ihren Häuschen, die Betonabsperrungen, den immer freundlichen Sicherheitsoffizier.
    Vor ihnen hielt ein Wagen, der kontrolliert wurde. Gideon fuhr langsamer, blieb stehen, wartete. Er hoffte, der Wachmann würde ihn nicht allzu genau in Augenschein nehmen – sein Hemd war natürlich sauber, aber seine Hose völlig verdreckt. Das Herz schlug wie wild in seiner Brust. Er sagte sich, dass es keinen Grund für das FBI gab, seinen Namen zu veröffentlichen; keinen Grund, die Security in Los Alamos zu verständigen, denn die Leute dort glaubten ja, dass er dort zuallerletzt auftauchen würde und dass er jeden Grund hatte, seine Identität geheim zu halten, während sie versuchten, ihn zur Strecke zu bringen.
    Aber andererseits: Wenn Alida doch recht hatte? Was, wenn das FBI eine Fahndung nach ihm ausgeschrieben hatte? Sobald er das Tor erreicht hätte, würde man ihn festnehmen. Die Sache war verrückt. Er hatte ein Auto – er sollte einfach wenden und von hier verschwinden. Er geriet in Panik, legte den Rückwärtsgang ein und wollte gerade aufs Gaspedal treten.
    Der Wagen vor ihm wurde durchgelassen.
    Zu spät. Er stellte die Automatik auf vorwärts und fuhr bis zum Wachhäuschen, zog seinen Los-Alamos-Ausweis vom Hals und reichte ihn dem Wachmann.
    Der Wachmann nickte ihm lässig zu, er hatte ihn offensichtlich erkannt, nahm den Ausweis und ging ins Wachhäuschen. Das passierte normalerweise eigentlich nicht. Hatte der Mann den Wagen erkannt und wusste, dass er nicht Gideon gehörte?
    Wieder schob Gideon den Rückwärtsgang ein, während sein Fuß über dem Gaspedal schwebte. Hinter ihm befand sich kein Fahrzeug. Wenn er mit Karacho zurücksetzte, könnte er möglicherweise die Abzweigung zur Nebenstraße nach Bandelier erreichen, bevor man eine Verfolgung organisierte. Dann könnte er den Wagen bei den indianischen Ruinen von Tsankawi zurücklassen und das Indianerreservat San Ildefonso zu Fuß durchqueren.
    Mein Gott, das dauerte ja ewig. Er sollte endlich losfahren, bevor die Alarmanlage losging.
    Da erschien der Security-Mann mit einem Lächeln und dem Ausweis. »Danke, Dr. Crew. Hier ist Ihr Ausweis. Wie ich sehe, machen Sie Überstunden.«
    Gideon brachte ein Lächeln zustande. »Die Plackerei hört nie auf.«
    »Das kann man wohl sagen.« Und damit winkte ihn der Mann durch.

    Gideon stellte den Wagen im hinteren Teil des Parkplatzes für das Tech-Areal 33 ab, in dem er arbeitete. Es handelte sich um einen gewaltigen,

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