Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt

Titel: Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
Vom Netzwerk:
Tunnel erstreckte sich direkt vor ihnen und machte, wie es schien, eine lange Kurve. Nicht weit entfernt lag allerdings ein großer Haufen Steine auf dem Gleis, die offenbar von der Decke herabgefallen waren. Der Tunnel war auf ganzer Breite blockiert.
    »Meine Güte«, murmelte Alida. »Da haben Sie aber gerade noch rechtzeitig abgebremst.«
    In der Ferne waren noch immer die verzerrten, hallenden Stimmen des NEST-Teams zu hören. Gideon und Alida hatten nur einige Minuten Vorsprung.
    »Kommen Sie, weiter«, sagte er und ergriff ihre Hand.
    Er fiel in Laufschritt, lief auf den Steinhaufen zu, und sie stiegen hinauf, wobei Gideon alle paar Sekunden das Feuerzeug anzündete, um sich zu orientieren. In der Ferne waren Laufschritte zu hören.
    »Ich brauche kein Händchenhalten«, sagte Alida und versuchte, seine Hand abzuschütteln.
    »Aber ich.«
    Schließlich gelangten sie oben auf den Steinhaufen und kletterten auf der anderen Seite herunter. Sie gingen, so schnell sie konnten, weiter durch den Tunnel und stiegen über zwei weitere Einstürze, bis sie schließlich vor einem ankamen, der den Tunnel vollständig versperrte.
    »Verdammt«, sagte Alida und blickte den Steinhaufen hinauf. »Sind wir weiter hinten an irgendwelchen Seitentunneln vorbeigekommen?«
    »An keinem«, sagte Gideon und schaute auf das Geröll. Er hielt das Feuerzeug in die Höhe. Die Decke war verrottet, aber es war weder eine Öffnung noch ein Durchgang zu sehen. Sie steckten in einer Sackgasse fest.
    »Wir sollten uns lieber schnell was einfallen lassen.«
    »Wie gesagt, wir sind an keinen Seitentunneln vorbeigekommen. Dafür aber an Sprengzubehör.«
    »Nein. O nein.«
    »Sie bleiben hier.«
    Gideon ging den Weg zurück. Die Stimmen wurden lauter, und er glaubte, in der staubigen Luft das schwache Flackern eines Lichts zu erkennen. Ihre Verfolger kamen immer näher.
    Er kam bei dem Sprengzubehör an – Stapel von Sprengmatten, Schachteln mit Schusspflaster, alte Abbaumeißel, Schnüre. In einer entfernten Ecke befand sich ein Lager mit Holzkisten, er riss den verrotteten Deckel einer Kiste hoch: Sprengkapseln. Als er die Kiste anheben wollte, brach sie auseinander, so dass die Sprengkapseln herausfielen. Alles war verrottet.
    Jetzt schnellten die Lichtstrahlen der Taschenlampen umher und durchdrangen die aufsteigenden Staubsäulen. »Hey! Da drüben!«, ertönte ein Ruf, gefolgt von einem Schuss.
    Gideon machte das Feuerzeug aus und ging in die Hocke. Wenn eine Kugel die Sprengkapseln traf …
    Noch ein Schuss, die Lichtstrahlen tanzten umher, suchten nach ihm. Sie waren zu nahe; er hatte keine Zeit, eine Bombe zu basteln. Also blieb ihm nur eins übrig. Gebückt lief er wieder ein-, zweihundert Meter den dunklen Tunnel hinunter, dann drehte er sich um und kniete sich hin. Mit der einen Hand zielte er mit der echten Waffe, während er mit der anderen Hand das Feuerzeug anmachte. Dadurch wurde es gerade so hell, dass er den Stapel mit Sprengkapseln ins Visier nehmen konnte. Dahinter, in der Düsternis, leuchteten mehrere Lichtstrahlen von Taschenlampen.
    »Da!«, rief eine Stimme.
    Eine Salve von Schüssen ertönte, während Gideon einen Schuss abgab. Es folgte eine laute Detonation, dann ein Getöse, das ihn zurückwarf und ihm die Luft nahm, gefolgt von einem donnernden Krachen, als die Decke einstürzte.

43
    G ideon schüttelte den Kopf, um wieder zur Besinnung zu kommen, rappelte sich im Dunkeln auf und kroch den Weg zurück, den er gekommen war. Wegen der nachfolgenden Einstürze bebte der Tunnel weiter, Steine und Steinchen fielen rings um ihn herum herab. Schließlich gelang es ihm aufzustehen, und er gelangte, indem er ein paarmal das Feuerzeug anmachte, zu der Stelle zurück, wo Alida wartete. Sie saß in der Hocke, war von Staub überzogen und stinksauer.
    »Was zum Teufel haben Sie da gemacht?«
    »Die waren zu nahe. Ich musste auf die Sprengkapseln schießen, den Tunnel in die Luft jagen.«
    »Allmächtiger Gott. Und der Riesenlärm hinterher, war das ein Einsturz?«
    »Genau. Die Decke ist eingestürzt und versperrt den Tunnel. Jetzt sind wir sicher, wenigstens fürs Erste.«
    »Sicher? Spinnen Sie? Jetzt sitzen wir in der Falle!«
    Sie gingen den Weg zurück in Richtung des neu entstandenen Einsturzes und suchten dabei nach Seitentunneln oder Schächten, die sie möglicherweise übersehen hatten. Aber sie konnten nichts entdecken. Gideon war erschöpft, die Ohren klingelten ihm, und sein Mund war voll feuchtem Staub. Sie beide

Weitere Kostenlose Bücher