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Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt

Titel: Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Sie stiegen über Felsgeröll und rutschten eine steile Wasserfallrinne, die kein Wasser führte, hinunter. Der Canyon war trocken, und es war schwer zu sagen, wie weit vor ihnen der Fluss lag.
    Weitere Hubschrauber erschienen und nahmen Positionen am Himmel ein. »Stehen bleiben«, ertönte eine laute Stimme durch das Rotorengeräusch. »Heben Sie die Hände.«
    Gideon glitt über einen Felsblock und half Alida hinunter. Unmittelbar vor ihnen fiel die Schlucht noch steiler ab.
    »Halt! Oder wir schießen!«
    Gideon erkannte Fordyce’ Stimme; er war ungeheuer wütend: Er nahm die ganze Geschichte persönlich.
    Sie gelangten zur Kante einer weiteren Wasserfallrinne. Diesmal ging es rund drei Meter hinunter in ein schlammiges Flussbecken.
    »Das ist unsere letzte Warnung!«
    Sie sprangen, gerade als eine Salve aus automatischen Waffen erklang, fielen nach unten in wasserbedeckten Schlamm. Sie rappelten sich auf und liefen strauchelnd in ein Dickicht aus Salzzedern, während das Gewehrfeuer die Äste rings um sie herum zerfetzte und beidseits in die Felswände einschlug. Vorübergehend verloren die Suchscheinwerfer sie aus dem Blick und schweiften in weitem Umkreis durch die dichte Vegetation.
    Sie gelangten zu einer letzten Wasserfallrinne – mit nichts als Schwärze unter sich. Wieder gerieten sie ins Licht der Suchscheinwerfer.
    »Springen Sie!«, rief Gideon.
    »Aber ich kann überhaupt nichts sehen …«
    »Entweder Sie springen, oder Sie werden erschossen. Springen Sie! «
    Sie sprangen – ein schwindelerregender, furchteinflößender Sprung in die Finsternis – und landeten in eisigem Wildwasser. Gideon spürte, wie er kopfüber in die reißende Strömung geriet und unter donnerndem Getöse mitgerissen wurde. Sie hatten die Stromschnellen des Rio Grande erreicht, die durch den White Rock Canyon rauschten.
    »Alida!«, rief er und schwenkte die Arme. Links von sich erhaschte er einen Blick auf ein helles Gesicht. »Alida!« Er versuchte zu schwimmen, doch die starke Strömung riss sie zwischen den donnernden Katarakten und riesigen stehenden Wellen stromabwärts.
    »Gideon!«, hörte er sie rufen. Er streckte die Hand aus, berührte ihren Körper, dann packte er ihre Hand. Sie konnten nichts tun, als sich mit den Wellen treiben zu lassen.
    Die Hubschrauber waren ausgeschwärmt, ihre Suchscheinwerfer huschten wie verrückt über den Fluss; anscheinend hatten sie sich getäuscht, weil sie sich auf einen Abschnitt des Flusses stromaufwärts von ihnen konzentrierten. Der Canyon war an dieser Stelle schmal und tief, und die Einsatzregeln schienen die Anzahl an Helikoptern zu begrenzen, so dass nur drei an der Suche teilnahmen.
    Sie wurden weiterhin hilflos und mit furchterregender Geschwindigkeit vom eiskalten Wasser mitgerissen, wobei sie sich, so gut sie konnten, aneinanderklammerten. Gideon konnte kaum das Gesicht über die strudelnden, brodelnden Fluten halten. Als sich seine Augen langsam wieder an das Dunkel gewöhnt hatten, konnte er weiter voraussehen – ein furchterregender Abhang aus Wildwasser, riesigen Stromschnellen und stehenden Wellen. Sie schossen über eine Stromschnelle hinweg, überschlugen sich und bemühten sich, wieder nach oben zu kommen, wobei sie fast den Halt aneinander verloren. Gideon kämpfte sich an die Oberfläche, holte ganz tief Luft, dann wurde er erneut von der starken Strömung hinuntergezogen. Jetzt waren sie beide vollständig unter Wasser, gefangen wie Blätter in der ungeheuren strudelnden Wassermasse. Als Gideon heftig gegen einen Unterwasserfelsen prallte, entglitt ihm Alidas Hand.
    Hustend und prustend kämpfte er sich an die Oberfläche zurück. Er wollte nach Alida rufen, atmete Wasser ein und begann stattdessen zu würgen. Er kämpfte darum, an der Oberfläche zu bleiben, damit er sich in der Strömung orientieren konnte. Sie wurde ein wenig langsamer, war aber noch immer entsetzlich schnell. Es gelang ihm, den Kopf hochzubekommen, er schnappte nach Luft und versuchte, wieder zu Atem zu kommen.
    »Alida!«
    Keine Antwort. Er spähte um sich, erblickte aber nichts als Wildwasser und dunkle Canyonwände. Die drei Hubschrauber waren jetzt ziemlich weit weg stromaufwärts, aber zwei weitere, deren Suchscheinwerfer über die brodelnde Wasseroberfläche huschten, flogen in den Canyon hinein. Während der erste sich näherte, hielt Gideon die Luft an und tauchte unter, wobei er die Augen offen hielt. Der große blaue Lichtschein zog vorüber; Gideon tauchte auf, holte

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