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Gier

Gier

Titel: Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Disher
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Schwachkopf dazu zu überreden, einen Staubsauger zu kaufen. »Das Kabel geht da rein«, sagte sie. Sugarfoot stellte sich neben sie, bis sie aufsah.
    »Ivan da?« sagte er.
    »Er ist auf einer Auktion. Wird mittags zurück sein.«
    Schön. Zeit, um ein bißchen Wyatt-Vorarbeit zu leisten. Aber als Sugarfoot sich umdrehen wollte, um wegzugehen, sagte Leanne: »Er möchte, daß du die Teppichrollen von hinten holst. Er sagt, die fangen an zu stinken.«
    Dinge wie diese konnten einem Kamel den Rücken brechen. Er zwang sich, ruhig zu bleiben und sagte: »Kein Problem. Ach, übrigens, hast du den Schlüssel?«
    »Den Schlüssel?«
    »Ja, für den Schrank.«
    Sie wandte sich dem Kunden zu und wies auf einen Karton auf dem Boden. »Er wird mit diesem Zubehör geliefert«, sagte sie. Zu Sugarfoot: »Der Schlüssel ist in meiner obersten Schublade.«
    »Fein.«
    »Aber denk dran, er will, daß du dich um die Teppiche kümmerst.«
    »Kein Problem.«
    Der Kunde warf ein: »Sie sind sicher, daß alles funktioniert?«
    »Wie neu«, sagte Leanne. »Unser Techniker überprüft alles, bevor es in den Laden kommt.«
    Scheißtechniker. Ivan, mit Lappen und Schraubenzieher. Sugarfoot betrat Leannes kleines, verglastes Büro, fand ihre Schlüssel und ging nach hinten zum Lagerraum.
    Ivan bewahrte ›Verkauft‹ und ›Ausverkauft‹ -Schilder, Preisetiketten, Quittungen, Rechnungsbücher und Aktenordner in einem grauen Stahlschrank auf. Alles andere, was er wissen mußte, hatte er im Kopf. Sugarfoot hoffte, daß Adressen und Telefonnummern nicht zu dieser Kategorie gehörten.
    Zwischen den Ordnern und Akten fand er eine kleine Box mit Karteikarten, auf der ›Vertragspartner‹ stand. Auf den Karteikarten waren Namen, Kontaktinformationen und kurze Kommentare notiert. Die Karte mit Wyatts Namen besagte lediglich: ›Nachrichten über Rossiter‹ und ›arbeitet mit Hobba‹. Auf Hobbas Karte standen eine Adresse in Flemington und die Worte: ›arbeitet mit Pedersen‹. Auf Pedersens Karte war eine Adresse in Brunswick verzeichnet, es gab den Vermerk ›arbeitet mit Hobba‹.
    Außerdem gab es eine Karteikarte für Rossiter. Sugarfoot schrieb die Adressen von Rossiter, Hobba und Pedersen auf, schloß den Schrank ab und legte die Schlüssel wieder in Leannes Schreibtisch. Sie zählte gerade dem Kunden das Wechselgeld vor, der mit besorgter, zweifelnder Miene vor dem Karton mit dem Staubsauger stand.
    Sie blickte hoch zu Sugarfoot, als sei sie überrascht, ihn zu sehen.
    »Vergiß die Teppiche nicht.«
    »Die müssen warten«, sagte Sugarfoot. »Ich muß weg.«
    »Aber Ivan wird ausrasten.«
    »Das ist Pech«, sagte Sugarfoot. Mein Gott, manchmal ging sie ihm wirklich auf die Nerven.
    Er drehte ihr den Rücken zu und bahnte sich seinen Weg zwischen Tischen und Lehnstühlen hindurch, er liebte es, wie seine beschlagenen Absätze auf den alten Bodenplatten klapperten. Hinter ihm sagte der Kunde: »Dreißig Tage Garantie sind nicht gerade viel.«
    Und vor ihm betrat Ivan den Laden. »Hast du das mit den Teppichen erledigt?«
    »Meine Rippen tun weh«, sagte Sugarfoot. »Könnten angebrochen sein.«
    Ivan wollte an ihm vorbeigehen, der beschäftigte Mann, immer auf Draht, aber dann zögerte er und zeigte Besorgnis: »Die Teppiche können warten. Hast du meinen Rat befolgt und dich am Wochenende ausgeruht?«
    Sugarfoot zuckte die Achseln.
    Ivan, schon wieder bei den Geschäften, sagte: »Bleib in der Nähe. Möglicherweise könntest du später was mit Bauer erledigen.«
    Bauer. Jetzt war er endlich im großen Geschäft.

Neun
    Andreis Bauer verbrachte den Morgen damit, dem Syndikat in Sydney Bericht zu erstatten und gegen drei Uhr befand er sich wieder in der Ankunftshalle des Flughafens in Melbourne. Er konnte sehen, wie sein Gepäck auf dem Band rotierte, ging aber zuerst zum öffentlichen Telefon neben der Herrentoilette und rief Ivan Younger an. Er stellte sich mit dem Rücken zur Wand. Schütze Deinen Rücken, die erste Regel in diesem Spiel. Er lauschte dem Klingelton und sah düster in die Halle. Er war schlank und drahtig, hatte blutleere Lippen und eine fahle Haut, die über einen Rahmen aus scharfen Knochen gespannt zu sein schien. Er sah einen Griechen mit Gel-Frisur böse an, der Gepäck auf einen Wagen lud.
    Ivan Younger meldete sich. »Bargain City«, sagte er mit seiner typischen hohen Stimme.
    Bauer sagte: »Die Schichtleiterin im Calamity Jane’s – wie heißt sie?«
    »Die in die Kasse gegriffen hat? Ellie.«
    »Um wieviel

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