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Gier

Gier

Titel: Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Disher
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Uhr fängt sie an?«
    »Sie hat die Schicht von vier bis Mitternacht«, sagte Younger. »Übrigens. Was hat Sidney gesagt? Sind sie sauer?«
    »Sie sind nicht gerade glücklich«, sagte Bauer. »Sie sagen, Sie fahren hier keinen straffen Kurs, die Profite sinken.«
    »Kommen Sie«, sagte Younger gekränkt. »Was ist mit den Nutten, die unter Ken Salas Regie für mich anschaffen, Cher und Simone. Die können nicht behaupten, das sei nicht einträglich.«
    »Sie verstehen nicht«, sagte Bauer. »Wenn Sie unachtsam genug sind, zuzulassen, daß eine Ihrer Arbeitskräfte Geld abzieht, sind Sie unachtsam genug, es jeden tun zu lassen.«
    »Sagen die«, antwortete Ivan. »Kommen Sie, Bauer, es wird nicht wieder vorkommen. Ich werde es der Schlampe zeigen.«
    »Seien Sie nicht dumm«, sagte Bauer. »Ich werde heute nachmittag mit ihr reden.«
    Es trat eine Pause ein, während Ivan dies verdaute. Bauer beobachtete die Schwingtür zur Herrentoilette. Es hatte Zeiten gegeben, da hatte er Toilettenkabinen benutzt, um zuzuschlagen. Das Opfer war mit den Hosen um die Knöchel am leichtesten verwundbar. Der sauberste Weg war eine schallgedämpfte .22er, genau am Haaransatz abgefeuert, aber einmal hatte ein Typ ihn von hinten gegriffen, und er war gezwungen gewesen, ihn zusammenzuschlagen und ihm den Nasenknochen ins Gehirn zu treiben.
    Ivan Younger sagte: »Sie sind der Boss. Aber wie ich neulich schon angedeutet habe, wenn Sie Sugarfoot mitnehmen können, könnte er etwas lernen, dann müßten wir Sie in Zukunft nicht belästigen.«
    Bauer sah über einen vorbeigehenden Geistlichen hinweg.
    »Wenn er mir nicht im Weg steht. Sagen Sie ihm meine Adresse. Vier Uhr.«
    Er hängte ein, holte seine Reisetasche vom Band und stieg in ein Taxi. Er setzte sich neben den Fahrer. Der Fahrer war Asiate. Das überraschte Bauer nicht, man fand sie heutzutage überall. »St. Kilda«, sagte er.
    Auf dem Tullamarine Freeway betrachtete er die Aussicht, die Satellitenindustrie, die sich um alle Flughäfen ausbreitete, Meilen von Ziegeldächern, die sich zur Skyline der Stadt dehnten, die schimmernden Wolken, die zwischen den Dächern der Hochhäuser gefangen waren. Ais wäre er nur ein Tourist, fragte er: »Wo ist was los in Melbourne?« Er nannte das Recherche. Er überwachte inzwischen verschiedene Operationen in Melbourne, und wann immer er in einem Taxi saß, fragte er gern nach Insidertips, denn Taxifahrer sind bekannt dafür, den Finger am Puls der Zeit zu haben.
    »Das hängt davon ab«, sagte der Fahrer. »Aber Sie fangen am richtigen Ort an. Die meisten Leute versuchen es zuerst in St. Kilda.«
    Kaum Akzent. Wahrscheinlich schnorrt der hier schon seit Jahren. »Das hängt von was ab?« fragte Bauer.
    »Möchten Sie ein Mädchen? Kleine Jungs? Ein Spielchen? Einen Klub? Wollen Sie was einwerfen?«
    Klugscheißer. »Was wäre, wenn ich alles wollte?« fragte Bauer. »Ich habe gehört, euer Volk kennt sich gut mit so was aus.«
    »Mein Volk«, sagte der Taxifahrer. »Wer sollte das wohl sein?«
    »Sei kein Klugscheißer«, sagte Bauer.
    »Sehen Sie, ich muß Sie nirgendwo hinbringen«, sagte der Taxifahrer. Er bremste das Taxi und steuerte in die Haltebucht vor der Ausfahrt zur Bell Street. »Ist das in Ordnung? Geht auf meine Kosten.«
    Der Fahrer war schmal, dürr, seine schwarzen Haare hingen ihm in die Stirn bis knapp über den schwarzen Brillenrand. Nichts für ungut, dachte Bauer, aber vielleicht gefiel ihm ein Kampf ohne Waffen. Er ließ seinen Arm auf der Lehne des Sitzes liegen und seine Hand in den Nacken des Fahrers fallen. Er suchte mit den Fingern nach dem Druckpunkt und begann zu pressen. Mit der anderen Hand steuerte er das Taxi, als es langsamer wurde. Die Augen des Fahrers verdrehten sich. Sein Körper begann zu erschlaffen.
    Das Taxi rollte nun aus. Der Fuß des Fahrers stand nicht länger auf dem Gaspedal. Bauer steuerte weiter mit einer Hand, lockerte mit der anderen seinen Griff, schlug dem Fahrer auf die Wange und pfiff durchdringend in dessen Ohr. Als das Taxi sich nicht mehr bewegte, schob er den Schalthebel auf Parken.
    Er öffnete das Fenster. Die Luft war ziemlich kalt. Der Fahrer erholte sich, schüttelte seinen Kopf. »Arschloch«, sagte er.
    »Du fühlst dich noch ein bißchen schwindlig,« sagte Bauer, »aber das Gefühl kommt in die Finger zurück, nicht wahr? Du kannst sehen und hören und wieder atmen.« Er langte nach vorn und drehte den Taxifunk ab. »Du wirst jetzt nicht deine Zentrale rufen. Laß uns von

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