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Gier, Kerstin

Gier, Kerstin

Titel: Gier, Kerstin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Smaragdgruen (Liebe geht durch alle Zeiten Bd 3)
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nicht anders, als sich peinlich zu
benehmen, aber musste Gideon dazu auch noch so blöd grinsen?
    »Hey
Gordon! Sag viermal hintereinander: Der Kaplan klebt Pappplakate an!«, schrie
Sarah.
    »Der
Paplan klebt Pappplakate an, der Paplan plebt Klappplakate an, der Kaplan
plebt Plappplapate an«, rief Gordon selbstbewusst. »Kein Problem für mich! Hey,
Gwenny, hast du schon die Bowle probiert?« Er neigte sich vertrauensvoll vor
und brüllte mir dann ins Ohr: »Ich fürchte, ich war nicht der Einzige, der auf die
Idee gekommen ist, das Rezept ein wenig . .. ähm .. . aufzupeppen.«
    Für einen
Moment hatte ich eine Vision von Partygästen, die am Büfett vorbeischlenderten,
sich verstohlen umsahen und dann einer nach dem anderen mitgeschmuggelte Wodkaflaschen
in die Bowle leerten.
    »Brautkleid
bleibt Brautkleid und Blaukraut bleibt Blaukraut! Versuch das viermal
hintereinander«, skandierte Sarah, während sie im Weitertaumeln Gideons
Hintern tätschelte. »Leslie ist hinten im Wintergarten. Da gibt es Karaoke.
Ich geh auch wieder hin, ich hole mir nur noch ein Schlückchen Bowle.« Der
grüne Filzzipfel über ihrem Kopf wippte fröhlich. »Das ist wirklich die beste
Party, auf der ich jemals war.«
    Gordon
kicherte. »Ja, Cynthia sollte uns echt dankbar sein. Nach der heutigen Nacht
wird niemand mehr ihre Partys als langweilig bezeichnen. Sie ist ein echter
Glückspilz! Und dann hat der Catering Service auch noch viel zu viel grünes
Fingerfood geliefert. Wir durften alle noch ein paar Freunde anrufen. Einige von
denen sind nicht mal kostümiert, geschweige denn grün!«
    Ich
verdrehte noch einmal die Augen und zog Gideon dann energisch fort, quer durch
die Menge der tanzenden Irren, hinüber in den Wintergarten.
    Gordon
folgte uns. »Wirst du heute auch wieder Karaoke singen, Gwenny? Beim letzten
Mal warst du die Beste. Ich hätte ja für dich gestimmt, wenn Katie sich nicht
Wasser auf das T-Shirt gekippt hätte. Das sah irgendwie total heiß aus, und
deshalb ...«
    »Ach, halt
doch die Klappe, Gordon.« Ich wollte mich zu ihm umdrehen, aber in diesem
Augenblick sah ich Charlotte. Oder jemand, der Charlotte hätte sein können,
wenn dieser Jemand nicht mitten im Wintergarten auf einem Tisch gestanden und
lauthals Paparazzi von Lady Gaga in ein Mikro
geschmettert hätte.
    »Oh mein
Gott«, murmelte Gideon und hielt sich am Türrahmen fest.
    »Ready
for those flashing light«, sang Charlotte.
    Mir hatte
es vorübergehend die Sprache verschlagen. Um den Tisch herum standen jede Menge
jodelnde Groupies - denn Charlotte sang nicht mal schlecht.
    Gordon
warf sich sofort zwischen die Fans und brüllte: »Ausziehen! Ausziehen!«
    Ich
entdeckte Raphael und Leslie - entzückend anzusehen in dem beinahe grünen
Grace-Kelly-Kleid und der dazu passenden Wasserwellenfrisur - und quetschte
mich zu ihnen durch. Gideon blieb an der Tür stehen.
    »Na
endlich!«, schrie mich Leslie an und fiel mir um den Hals. »Sie hat von der
Bowle getrunken und ist nicht mehr sie selber. Seit halb zehn schon versucht
sie, den Leuten von der Geheimgesellschaft des Grafen von Saint Germain zu
erzählen und davon, dass es Zeitreisende gibt, die mitten unter uns leben. Wir
haben alles probiert, sie nach Hause zu schaffen, aber sie ist wie ein Aal und
entgleitet uns jedes Mal wieder.«
    »Außerdem
ist sie viel stärker als wir«, sagte Raphael, der einen lustigen grünen Hut
trug, ansonsten aber wenig amüsiert aussah. »Vorhin hatte ich sie mal fast bis
an die Haustür geschleppt, bis sie mir den Arm umgedreht und damit gedroht
hat, mir das Genick zu brechen.«
    »Und jetzt
hat sie auch noch ein Mikro«, sagte Leslie düster. Wir starrten zu Charlotte
hoch, als wäre sie eine tickende Zeitbombe. Zugegeben, eine hübsch verpackte
Zeitbombe.
    Caroline
hatte nicht übertrieben: Das Elfenkostüm war wirklich umwerfend. Keine echte
Elfe hätte schöner aussehen können als Charlotte, deren zarte Schultern sich
anmutig aus einer Wolke grünen Tülls erhoben. Ihre Wangen waren gerötet, die
Augen glänzten und die Haare kringelten sich in schimmernden Locken den Rücken
hinab bis zu den perfekt gearbeiteten Flügeln, die wirkten, als wäre Charlotte
bereits damit geboren worden. Ich hätte mich nicht gewundert, wenn sie jeden
Augenblick abgehoben und durch den Wintergarten geschwebt wäre.
    Ihre
Singstimme allerdings war gar nicht elfenzart. Sie war der von Lady Gaga nicht
unähnlich.
    »You know
that I'll be your Papa-Paparazzi«, grölte sie ins Mikro,

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