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Gift per E-Mail

Gift per E-Mail

Titel: Gift per E-Mail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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Schiffes gestoppt. Doch langsam wurde die Luft knapp. Wo steckte nur Peter? Warum kam er nicht endlich heraus?
    Lange konnten sie das Boot nicht mehr stützen. Der Drang, nach oben zu schwimmen, wurde immer stärker. Da spürte Justus plötzlich, dass etwas hinter ihnen war. Eine Bewegung, ein Schatten, ein Wasserstoß. War es ein Hai?
    Ruckartig drehte sich Justus um. Ihm erstarrte das Blut in den Adern. Direkt vor ihm schwebte ein schwarzer Taucher – und seine Harpune zielte genau auf den Ersten Detektiv.

Die Plastikboot-Konferenz
    Bevor Justus etwas unternehmen konnte, war der Taucher neben ihm. Justus musste unbedingt Luft holen. Ihm wurde schon fast schwarz vor Augen. Nur sein starker Wille half ihm, noch einen Moment lang unter Wasser zu bleiben. Er konnte Peter nicht alleine lassen. Bob tauchte bereits auf. Mit letzter Kraft versuchte Justus den Taucher zu fassen, doch der schwarze Mann zog mühelos an ihm vorbei. Mit einer ausholenden Bewegung klemmte der Unbekannte die Harpune zwischen die Schiffsreling und den Meeresboden, so dass das Schiff nicht weiter kippen konnte. Das war Peters Rettung: In dem Moment glitt Peter heraus und stieg pfeilschnell nach oben. Justus folgte ihm.
    Schwer atmend hielten sie sich an ihrem Plastikboot fest. Peter stand der Schreck ins Gesicht geschrieben. »Nie wieder«, war das Einzige, was er hervorbrachte.
    Ein paar Sekunden später tauchte der Fremde auf. Er zog das Mundstück heraus, spuckte Wasser und schob seine Taucherbrille hoch. Fast wären die drei ??? vor Schreck vom Boot gerutscht: Es war Dick Perry höchstpersönlich.
    »Ich hätte euch Kröten lieber absaufen lassen sollen«, polterte er los. »Erst mischt ihr euch in meinen Fall ein und nun muss ich einem von euch auch noch das Leben retten!«
    Das brachte die drei ??? schnell wieder zurück in die Wirklichkeit.
    »Wir tauchen hier nur«, stotterte Peter.
    »Rein zufällig«, ergänzte Bob.
    »Na ja, wir wollten uns die Stelle, die Mrs Baker beschrieben hatte, mal ansehen«, sagte Justus, der offenbar meinte, nach seiner Aktion eben hätte Dick Perry solch eine platte Lüge nicht verdient.
    Perry war das ziemlich egal. »Nächstes Mal helfe ich euch nicht mehr aus der Patsche! Im Gegenteil! Ich werde euch alle erdenklichen Steine in den Weg legen, damit ihr mir nicht mehr in die Quere kommt! Es geht um meine Aufträge! Meine Erfahrung ist gefragt und mein Honorar steht auf dem Spiel!«
    Es ging nicht anders. Justus musste Dick Perry auf einen Sachverhalt aufmerksam machen, den er offenbar noch nicht kannte. »Toms Mutter erteilte uns ebenfalls einen Auftrag. Wir arbeiten für Mrs Wood.«
    Dick Perry lief rot an. »Hat sie? Habt ihr sie etwa mit eurem Gratisangebot gelockt? Jungs, das bedeutet Krieg! Ich meine es ernst!« Er setzte seine Brille auf, schob das Mundstück der Sauerstoffflasche ein und tauchte ab.
    Die drei ??? sahen sich überrascht an und wollten gerade lauthals über diesen Auftritt losprusten, da fuhr ihnen der Schreck in die Glieder. Perry hatte seine Harpune abgeschossen. Mit einem lauten ›FLATSCH‹ jagte sie durch das kleine Boot, das binnen Sekunden im Wasser hing wie eine Plastiktüte aus dem Supermarkt. Nur die zweite Luftkammer hielt es gerade noch an der Oberfläche.
    Bob murmelte etwas von »Volltreffer«. Peter drückte sich deutlicher aus: »Dieser Schleimarsch!«, schimpfte er und tauchte ab. Das Boot hatte er von Kelly geschenkt bekommen, damit sie gemeinsam zu einsamen Buchten paddeln konnten. Gerne hätte er dem Detektiv eine Drohgebärde nachgeschickt, doch von Dick Perry war bereits nichts mehr zu sehen.
    Peter stieß wieder an die Oberfläche und schwamm zurück zu seinen Freunden. »Der Kerl hat mir immerhin das Leben gerettet, als ich in dem alten Kutter gefangen war«, gestand er. »Das zeichnet ihn in gewisser Weise auch wieder aus.«
    »Trotzdem stinkt es mir, ohne Boot zurückschwimmen zu müssen«, motzte Justus.
    »Ist doch eine gute Übung für die Schwimmmeisterschaft«, gab Peter frech zurück und kraulte schon mal los.
    Als sie ein Stück weit vom Felsen entfernt waren, klärte sich auch, woher Dick Perry so schnell aufgetaucht war: Vor dem Riff schaukelte ein größeres Motorboot auf den Wellen. Das Schiff hieß Barbara und hatte seinen Heimathafen Marina del Rey bei Santa Monica.
    Der Erste Detektiv peilte wieder die kleine Bucht an der Küste an und wandte sich in Gedanken einem anderen Problem zu. Wie konnte er Peter nur davon abhalten, den Fall aufzugeben?

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