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Gift per E-Mail

Gift per E-Mail

Titel: Gift per E-Mail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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Tante Mathildas Pausenbrot eingesteckt hatte, zu dessen Verzehr er in der Schule nicht gekommen war. Er zog es aus der Tasche, biss ein paar Mal kräftig hinein und verfütterte den Rest an die Vögel.
    Um Perry bei Laune zu halten, sah er auffällig oft auf die Uhr und rutschte immer wieder unruhig auf der Bank hin und her, so als erwarte er jemanden. Plötzlich entdeckte er unter den Passanten Mr Barnes, seinen Englischlehrer. Der kam ihm gerade recht. Ein kleines Gespräch würde Perrys Nerven gehörig unter Strom setzen. Perry konnte ja nicht hören, dass er sich mit dem Lehrer nur über Belanglosigkeiten unterhielt.
    Barnes hatte Justus ebenfalls erkannt und kam auf ihn zu. »Du hier?«
    Justus stand auf. »Ja, ich bin ab und zu im Park um nachzudenken, Mr Barnes. Haben Sie die Arbeiten schon korrigiert?«
    »Nur mal überflogen. Nicht übel, deine Abhandlung, so viel kann ich schon sagen. Ein etwas abrupter Schluss. Wenn du dich bloß nicht immer so umständlich ausdrücken würdest …« Der Lehrer lachte kurz auf und wandte sich dann zum Gehen.
    »Danke, Mr Barnes. Einen schönen Tag noch!«
    Mr Barnes grüßte zurück und ging weiter.
    Justus setzte sich wieder. Mit ein paar Seitenblicken hatte er festgestellt, dass Dick Perry sein Fernglas gar nicht mehr absetzte. Wahrscheinlich hielt er Barnes für einen geheimen Informanten und war sich nun unsicher, ob er ihm folgen sollte. Doch Perry blieb, wo er war.
    Eigentlich konnte Justus jetzt gemütlich zurück in die Zentrale radeln. Dick Perry würde Peter und Bob nicht mehr auftreiben. Ungestört würden sie Jack Sharky ihren Besuch abstatten. Aber da kam Justus noch eine verrückte Idee. Er zog Zettel und Stift aus der Tasche, drehte sich mehrfach um, als prüfe er, ob er beobachtet würde, dann schrieb er in Großbuchstaben auf das Blatt Papier:
     
    GEHEIMBOTSCHAFT.
    Und kleiner dahinter: Für den leider nur zweitbesten Detektiv aller Detektive .
    Ich kann ja so gemein sein, dachte Justus bei sich und grinste. Dann notierte er weiter:
    Sehr geehrter Mr Perry. Eigentlich wollte ich vorschlagen, dass Sie uns das von Ihnen zerstörte Schlauchboot von Ihrem Honorar ersetzen. Doch wo wir Sie jetzt so schön reingelegt haben, denke ich, wir sind quitt. Sie schulden uns nichts mehr. Ach ja, da ich Ihnen schon schreibe: Den Fall Baker lassen wir Ihnen zuliebe etwas schleifen. Aber um Tom Wood kümmern wir uns mit aller Kraft. Schließlich verfügen wir über den Auftrag seiner Mutter.
    Justus war in einer fast übermütigen Verfassung. Also schrieb er weiter:
    Übrigens dichten wir Ihnen ein neues Motto für Ihr Detektivbüro, falls Sie es wirklich vor uns schaffen, den Fall zu lösen. Darf ich Ihnen vorerst folgende Version anbieten: ›Die drei Fragezeichen jagen die Qualle – und Dick Perry hockt in der Falle.‹ Mit detektivischem Gruß Justus Jonas, Erster Detektiv der drei ???.
     
    So. Justus rollte das Papier zusammen und stand auf. Er sah hierhin und dorthin – nur nicht übertreiben, dachte Justus –, dann legte er das Papier in die Astgabelung eines Parkbaums. Noch ein prüfender Blick und er schnappte sich sein Rad und entfernte sich schnell.
    Hinter einem Busch versteckt beobachtete Justus Jonas durch sein Taschenfernrohr, wie Dick Perry mit eiligen Schritten herangehastet kam und, sich mächtig streckend, sich des Papiers bemächtigte.
    Augenblicklich hatte er es auseinander gefaltet. Der Gesichtsausdruck Dick Perrys war Entschädigung genug für das zerstörte Plastikboot und auch dafür, dass Justus schweren Herzens auf den Besuch bei Jack Sharky verzichtet hatte.
     
    Peter und Bob hatten ein deutlich weniger amüsantes Treffen erlebt. Zunächst einmal dauerte es eine Weile, bis sie mit dem Fahrrad die richtige Gegend von Santa Monica erreicht hatten. Dann fanden sie endlich das gesuchte Haus: eine große, edle Villa in einer angesehenen Gegend. Doch das Grundstück war durch ein eisernes Tor und eine hohe Mauer gesichert. Peter entdeckte eine Klingel und betätigte sie mehrmals, ohne dass etwas geschah. Die beiden Detektive wollten schon wieder verschwinden, da wurde das schwere Tor wie von Geisterhand aufgeschoben.
    Die Jungen schwangen sich auf ihre Fahrräder und fuhren die knapp hundert Meter bis zum Haus. Als sie die Räder abstellten, öffnete sich die Tür.
    »Ja?« Ein Mann in Badehose, der ein großes Handtuch um die Schultern gewunden hatte, stand vor ihnen. Das Wasser tropfte ihm aus dem Haar, offenbar war er gerade seinem

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