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Gift per E-Mail

Gift per E-Mail

Titel: Gift per E-Mail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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Detektiven zu zeigen, dass er der Bessere war. Zu was er alles fähig war, hatte sein Schuss mit der Harpune zur Genüge bewiesen. Nicht auszudenken, wenn Dick Perry schließlich die Lacher auf seiner Seite hätte.
    Als Justus seine Schultasche auf den Schreibtisch legte, klingelte das Telefon. Es war Toms Mutter. Sie klang aufgeregt.
    »Was gibt es Neues?«, wollte Justus wissen.
    »Tom hat mir eine Nachricht geschickt«, berichtete Mrs Wood hastig. »Per E-Mail. Ich solle mir keine Sorgen machen. Übermorgen käme er wieder nach Hause. Ich hoffe ja so, dass es stimmt!«
    »Bitte lesen Sie mir den Text genau vor«, bat Justus.
    »›Liebe Mom. Ich weiß, dass du dir Sorgen machst. Aber ich muss etwas Wichtiges erledigen. Nichts Gefährliches, keine Angst. Übermorgen bin ich wieder da. Also reg dich nicht auf. Tom.‹«
    Justus zupfte an seiner Unterlippe, so dass seine Frage etwas undeutlich klang. »Glauben Sie, dass Tom die Zeilen selbst geschrieben hat?«
    »Wie bitte?«
    »Hätte Tom die Mail so formuliert?«
    »Du meinst, ob die Nachricht echt ist? Ich weiß es nicht. Es könnte sein, auch wenn mich Toms Verhalten wundert. Die Polizei sieht jetzt jedenfalls alles ziemlich entspannt. Wenn er wirklich entführt worden wäre, wäre ja eine Forderung gekommen. Auch dieser Inspektor Cotta, der heute früh aufgetaucht ist, hat mich beruhigt. Was meinst du?«
    Justus zögerte einen Moment. »Wahrscheinlich ist alles in Ordnung«, beruhigte er Mrs Wood. »Ah, eine Frage hätte ich doch noch: Was für ein Absender steht denn auf der Mail? Seine eigene?«
    »Das geht nicht. Die Adresse ist gesperrt. Er hat die Botschaft von Berts Bar aus geschrieben, du weißt schon, das Café am Strand.«
    Bei der Erwähnung von Berts Bar zuckte Justus zusammen. »Kenne ich, klar«, sagte er schnell. »Ein Internetcafé. Waren Sie schon dort?«
    »Natürlich. Aber da kann sich keiner an Tom erinnern. Zu viele Leute sitzen da täglich am PC …«
    Justus bedankte sich für die Information und legte auf. Er glaubte nicht an die Echtheit der Mail. Dass die Nachricht wieder von Berts Bar kam, deutete eher darauf hin, dass diese geheimnisvolle Qualle ihre Finger im Spiel hatte.
    Noch etwas anderes bedrückte Justus: Dick Perry. Wenn der Detektiv den drei ??? wirklich zuvorkommen wollte, war es für ihn das Naheliegendste, Abhörgeräte in ihrer Zentrale zu installieren. So konnte er herausbekommen, welche weiteren Schritte die Detektive planten.
    Schnell prüfte Justus, ob sie über Nacht unangemeldeten Besuch erhalten hatten. Doch alle Sicherungssysteme waren intakt. Auch seine Nachfrage bei Tante Mathilda war ergebnislos: Ihr war nichts Besonderes aufgefallen.
    Während Justus das Telefon auseinander schraubte, um nach Mini-Mikrofonen zu suchen, traf Bob ein, der nach der Schule noch zu Hause vorbeigefahren war.
    Ihm war sofort klar, was Justus befürchtete. »Hat diese Laus von Dick Perry etwa Abhörwanzen installiert?«
    Justus schüttelte den Kopf. »Nichts gefunden. Hat sich Peter bei dir gemeldet?«
    »Nein.« Der Zweite Detektiv war in seinem frisch reparierten MG unterwegs, um Kelly nach Santa Monica zu fahren, damit sie sich bei Mr Sharky vorstellen konnte. Wie er seine Freundin zur Mitarbeit herumgekriegt hatte, war sein Geheimnis geblieben. Jedenfalls war er am Morgen bestens gelaunt zur Schule erschienen und gleich nach Schulschluss abgedampft.
    Nachdem Justus Bob von Mrs Woods Anruf berichtet hatte, ging er zum Computer und schaltete ihn ein. Vielleicht waren ja weitere Antworten auf ihre E-Mail-Kampagne eingetroffen. Während die Installationsprogramme starteten und Bob das Telefon wieder zusammenschraubte, wanderten seine Gedanken zu Betty Sutton. Was hatte sie bloß von Mrs Baker gewollt? Woher kannte sie Sharky? Steckte sie hinter der Quallen-E-Mail? Womöglich hatte sie auch den Vorfall mit den Feuerquallen eingefädelt. Zweifellos wusste sie über diese Tiere gut Bescheid. Doch zum Zeitpunkt des Tauchgangs war das Testament von Meg Baker noch nicht geändert worden. Vor allem: Hatte wirklich Betty Sutton Tom entführt, weil er ihr auf der Spur war? Oder steckte doch eher Mr Sharky dahinter, der immerhin auf diesem Foto abgebildet war, das Tom kopiert hatte?
    Toms Rätsel ging ihm wieder durch den Kopf. Er sprach darin von IHN finden , nicht SIE finden . War Mrs Sutton damit nicht eigentlich aus dem Spiel? Dann fiel ihm ein, dass Tom ja nur den Namen einer Mailadresse kannte und nicht die Person, die dahinter steckte. Das

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