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Gift per E-Mail

Gift per E-Mail

Titel: Gift per E-Mail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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half also nicht weiter.
    Justus’ Blick flog über den Bildschirm. Der Computer braucht heute sehr lange, schoss es ihm kurz durch den Kopf, doch er fragte sich nicht, warum. Zu sehr war er in Gedanken versunken, die wieder in Richtung Betty Sutton drängten. Betty hatte doch diesen Rucksack gehabt, den er bei dem Besuch in ›Waterworld‹ versehentlich nass gespritzt hatte. Da war ein Bild drauf gewesen. Aber welches? Plötzlich sah Justus es deutlich vor sich: ein Hund. Hund, Hund … Toms Rätsel! Dort ging es um das Riechen! Und Hunde hatten einen hervorragenden Geruchssinn! Das passte doch! Justus wurde aufgeregt. Hunde gab es überall auf der Welt! Passte auch! War er der Lösung auf der Spur? Aber wie lautete dann das gesuchte Wort? War es der Name einer Hunderasse? Terrier? Dackel? Sheltie? Es gab viele Möglichkeiten . ›Willst du IHN finden, schau über deinen Rand‹, hatte Tom geschrieben. Was sollte das in diesem Zusammenhang bedeuten?
    Da wurde Justus in seinem Gedankenfluss unterbrochen. Mit einem Mal galt seine ganze Aufmerksamkeit dem Computer. Er starrte auf den Bildschirm. Sonderbare Dinge taten sich dort. Ein merkwürdiger Laut drang aus Justus’ Mund.
    Bob, der gerade im hinteren Teil der Zentrale eine neue Getränkekiste unter dem Regal hervorzog, drehte sich erschocken herum.
    »Geht es dir nicht gut? Das klingt ja, als hättest du eine Raucherlunge!«
    »Komm, sieh dir das an!«
    Bob ließ die Kiste los und sprang zu Justus.
    Auf dem Bildschirm waren Quallen zu sehen, die langsam von einem Rand zum anderen zogen. Plötzlich wurde ein dunkles Rechteck sichtbar, das aussah wie eine Tafel Schokolade. Nacheinander fingen die drei Quallen an, das Rechteck anzunagen. Stück für Stück brachen sie aus ihm heraus. Dabei kamen sie immer schneller voran.
    Bob konnte seinen Blick nicht abwenden. »Was tun die da?«, fragte er entsetzt.

Angriff der Viren
    Justus war ratlos. Mittlerweile hatten die Quallen bereits das halbe Rechteck verspeist. Da dämmerte es ihm endlich. »Die Festplatte!«, schrie er. »Sie zerstören die Festplatte des Computers! Unsere ganzen Daten sind in Gefahr!«
    Hilflos drückte er auf ein paar Tasten – doch ohne sichtbaren Erfolg. Rasend schnell verschwand Stück für Stück der Schokoladentafel.
    Bob konnte es nicht mehr mit ansehen. Entschlossen kroch er unter den Schreibtisch. »Ich zieh den Stecker raus«, rief er energisch. »Oder? Was meinst du?«
    »Klar, versuche es!«, antwortete Justus. »Allmählich ist ohnehin alles egal. Warte … es ist zu spät! Totalschaden. Alles weg. Der Bildschirm ist schwarz.«
    Ernüchtert kam Bob wieder unter dem Tisch hervorgekrabbelt. »Und was bedeutet das, Just? Doch hoffentlich nicht das, was ich annehme?«
    »Doch! Die Qualle hat uns ein Computervirus geschickt. Es ist alles kaputt!«
    »Meinst du, mein ganzes Archiv ist zerstört?«, fragte Bob. Das pure Entsetzen stand auf seinem Gesicht. Jahrelange Arbeit war innerhalb weniger Minuten ruiniert worden.
    »Ja.«
    »Unsere Berichte, Fotos, die Datei mit den Fingerabdrücken, die Programme zur Entschlüsselung von Geheimschriften, die … die Telefondatei, mein Weltraumspiel …«
    »Ja, das auch. Und mein Schachspiel ebenfalls. Es ist alles weg, was wir nicht auf Disketten zusätzlich gesichert haben.«
    Gesichert. Natürlich. Im ersten Moment des Schreckens hatte Bob gar nicht daran gedacht. Das komplette Archiv war ja auf Disketten kopiert. Von den meisten Spielen hatten sie die Originaldatenträger oder wussten zumindest, wo sie sie herbekommen hatten. Trotzdem war es ein Riesenaufwand, alles wieder zu installieren.
    Schnell ging Justus im Kopf durch, was für Daten sie möglicherweise nicht gesichert hatten. Er wurde blass. »Die E-Mails von unserer Telefonlawine, die sind weg. Und auch die E-Mail von Tom. Ich habe nicht daran gedacht, sie noch einmal abzuspeichern. Aber Toms Rätsel müsste ich noch auswendig wissen, warte mal …« Er nahm sich einen Stift und schrieb:
     
    Er hat eine große Nase und ist kein Elefant
    Nichts bleibt verborgen, jeder Mief ist ihm bekannt
    Es gibt ihn überall, in jedem Land
    Willst du IHN finden, schau über deinen Rand.
     
    »Das ist der Wortlaut. Schließlich habe ich lange genug darüber nachgedacht.«
    Bob lachte auf. »Nachgedacht? Und wann? Ich finde, wir haben uns noch viel zu wenig mit dem Rätsel beschäftigt.«
    »In der Schule. Während des Geschichtsunterrichts.«
    »Und? Mit welchem Ergebnis?«
    »Dass Tom Wood ein guter

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