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Gift vom Mars

Gift vom Mars

Titel: Gift vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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bereit. Er sagte, der Rat arbeite schon ohne Erfolg an den Lebensmittelvergiftungen, und wenn sie schon so dumm seien, dann brauchte er sie auch nicht. Und damit beginnt meine Aktivität.«
    »Sie arbeiten also auch an den Vergiftungen?«
    »Stimmt. Ich bin hier Agronom.«
    »Ja, diesen Titel hat Mr. Makian genannt.«
    »Aha. Genaugenommen ist ein Agronom eine Person, die sich mit wissenschaftlicher Ackerkultur beschäftigt. Meine Ausbildung fiel noch in den alten Rahmen, das heißt, sie umfaßte Saatwechsel, Fruchtbarkeit und solche Dinge. Ich habe mich immer schon stark für marsianische Probleme interessiert. Wir sind nicht viele, und man kann sich eine ganz ordentliche Position verschaffen, selbst wenn die Farmboys manchmal die Geduld mit uns verlieren und uns nur für College-Idioten ohne praktische Erfahrung halten. Jedenfalls habe ich zusätzliche Kenntnisse in Botanik und Bakteriologie, und Mr. Makian hat mich daher zum Leiter des gesamten Forschungsprogramms auf dem Mars ernannt, soweit es die Vergiftungen betrifft.«
    »Und was haben Sie festgestellt, Mr. Benson?«
    »Genaugenommen ebenso wenig wie der Rat der Wissenschaften. Das überrascht mich nicht, wenn ich bedenke, wie wenig Zeit ich hatte, irgendwelche Theorien zu entwickeln. Aber ich habe bestimmte Hypothesen aufgestellt. Die Vergiftung geht viel zu schnell vonstatten, als daß es sich um etwas anderes als ein Bakterientoxin handeln könnte. Zu dem Schluß wird man wenigstens gedrängt, wenn man die Symptome beobachtet. Ich schließe auf marsianische Bakterien.«
    »Was?«
    »Es gibt doch Leben auf dem Mars, das wissen Sie. Bei der ersten Landung der Erdmenschen war der ganze Mars mit einfachen Lebensformen bedeckt. Es gab riesige Algen, deren blaugrüne Farbe schon vor der Entdeckung der Weltraumfahrt von der Erde aus beobachtet wurde. Dazu kamen bakterienähnliche Lebensformen, die auf den Algen lebten, und sogar winzige Insekten, die ihre eigene Nahrung herstellten.«
    »Existieren sie noch?«
    »Ja, natürlich. Wir haben sie zwar im Zuge der Erschließung neuen Farmlands verdrängt und eigene Bakterientypen eingeführt, die für das Wachstum nötig sind. Draußen in den unkultivierten Gegenden jedoch gedeiht immer noch marsianisches Leben.«
    »Aber wie kann das dann unsere Pläne beeinflussen?«
    »Das ist eine gute Frage. Wissen Sie, auf dem Mars sind die Farmen nämlich ganz anders als auf der Erde. Hier sind sie nicht offen der Sonne und der Luft ausgesetzt. Die Sonne auf dem Mars gibt überhaupt nicht genug Wärme für irdische Pflanzen ab, und Regen gibt es überhaupt nicht. Aber der Boden ist gut und fruchtbar, und es gibt genug Kohlendioxyd, das die Pflanzen ja in erster Linie brauchen. Das Getreide wird auf dem Mars daher unter riesengroßen Glasflächen gezüchtet. Es wird von beinahe völlig automatischen Maschinen ausgesät, gepflegt und geerntet, so daß unsere Farmboys eher Maschinisten als Bauern im herkömmlichen Sinne sind. Die Farmen werden künstlich von einem planetenweiten Bewässerungssystem gespeist, das bis zu den Polarkappen reicht.
    Ich sage Ihnen das alles, damit Sie sich darüber klar werden, daß es sehr schwierig sein würde, Pflanzen auf gewöhnlichem Weg zu infizieren. Die Felder werden von allen Seiten bewacht – nur von unten nicht.«
    »Was bedeutet das?« fragte David.
    »Unten sind die marsianischen Höhlen, und in ihnen könnten intelligente Marsianer wohnen.«
    »Sie meinen, marsianische Menschen? «
    »Nicht Menschen, aber Organismen, die ebenso intelligent wie der Mensch sind. Ich habe Grund zur Annahme, daß es marsianische Intelligenzwesen gibt, die vielleicht das Ziel haben, uns Erdbewohner von der Oberfläche ihres Planeten zu vertreiben!«
    »Und aus welchem Grund?« wollte David wissen.
    Benson sah ihn verlegen an. Er strich sich mit der Hand langsam über den Kopf und meinte schließlich: »Kein Grund, den mir der Rat der Wissenschaften abnehmen würde. Nicht einmal ein Grund, den ich Mr. Makian vorlegen könnte. Aber ich glaube trotzdem, daß ich recht habe.«
    »Und wollen Sie mit mir darüber sprechen?«
    »Nun, ich weiß nicht. Es ist schon so lange her, daß ich einmal mit jemand anderem als mit Farmboys gesprochen habe. Sie haben doch offensichtlich studiert, nicht wahr? Welches Fach?«
    »Geschichte«, sagte David prompt. »Ich habe meine Abschlußarbeit über die internationale Politik des frühen Atomzeitalters geschrieben.«
    »Oh.« Benson blickte enttäuscht auf. »Überhaupt keine

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