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Gifthauch

Gifthauch

Titel: Gifthauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Terry
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angezeigt. »Aha. Brad muss ihn mitgebracht haben. Noch jemand?«
    »Stefan Carabaccio.«
    »Biometriker. Im Ford«, sagte sie mit schwerer Stimme. »Ich kenne ihn. Gott, ist er auch tot? Verdammt noch mal.« Ihr versagte die Stimme.
    »Wer ist Rebecca?«, fragte Jill.
    »Rebecca Harrington.« Taplin-Smithsons Gesicht nahm einen noch düstereren Ausdruck an. »Ist sie dort auch gestorben?«
    »Nein«, sagte Derek. »Das ist sie nicht.« Jill bedachte ihn mit einem verärgerten Blick, doch er beachtete sie nicht.
    »Hm«, machte Taplin-Smithson. »John war da, aber Rebecca nicht. Das ist allerdings merkwürdig.« Fast schien es, als redete sie mit sich selbst.
    »Wieso ist das merkwürdig?«, hakte Jill nach.
    Taplin-Smithson seufzte erneut und lehnte sich wieder in dem knarrenden Sessel zurück. »Na ja, die beiden sind der Grund, weshalb Bill Harrington nicht mehr teilnimmt. Früher ging er mit. Sie waren eine ziemlich eng befreundete Gruppe. Dann hatten John Simmons und Rebecca Harrington eine Affäre. Bill und Rebecca wurden vor ungefähr einem Jahr geschieden. Und seitdem sind John und Rebecca zusammen.«
    Jill und Derek überlegten einen Augenblick lang. Schließlich brach Jill das Schweigen. »Wo arbeitet Rebecca?«
    »In der Verwaltung bei Karmanos.«
    »Haben sie und Simmons zusammengewohnt?«
    »Nein. Nicht dass ich wüsste jedenfalls.«
    »Wie kamen Bill Harrington und John Simmons miteinander aus?«, fragte Derek. »Besonders, wo Simmons sein Untergebener war?«
    »Oh, Bill ist ihm nur im Terrorismuszentrum vorgesetzt. Bill Harrington hat eine Arbeitsgruppe im Lehrstuhl für Biochemie, aber sein Büro ist hier. Das Terrorismuszentrum gehört zu diesen … na ja, Sie wissen, wie Institute, Denkfabriken und Universitäten manchmal zusammenarbeiten. Es hat keine eigenen Räumlichkeiten. Es ist nur eine Gruppe von Personen, die gemeinsame Besprechungen abhalten, miteinander kooperieren und ihre unterschiedlichen Spezialkenntnisse einbringen.«
    Jill und Derek tauschten einen bedeutsamen Blick. »Wo wohnt Bill Harrington?«, wollte Jill wissen.
    »In Birmingham.«
    »Und Rebecca Harrington?«
    »In Ferndale. Wieso?«
    Jill erhob sich. »Haben Sie ihre Adressen?«
    »Nein. Cassandra kann Ihnen vielleicht –«
    Jill reichte ihr die Hand. »Danke, dass Sie sich Zeit für uns genommen haben.«
    Derek und Jill waren zur Tür hinaus, ehe die Professorin noch etwas sagen konnte.

14
    11.19 Uhr
    Jill tippte Zahlen in ihr Handy, während sie Taplin-Smithsons Büro verließen. Sie zog ein finsteres Gesicht. »Verdammt! Der Anruf kommt nicht durch. Ich weiß nicht, ob es an diesem Gebäude liegt oder ob das Netz überlastet ist.«
    »Wahrscheinlich beides. Versuchen Sie es mit dem Festnetz«, riet Derek.
    Jill blieb am Tisch der Sekretärin stehen und bat darum, das Telefon benutzen zu dürfen. Derek runzelte nachdenklich die Stirn, dann wandte er sich ab und ging davon. Er las die Namensschilder an den Türen und fand schließlich das Büro, das Prof. Dr. William Harrington gehörte. Er blickte auf die Uhr. 11.22 Uhr. Wenn die Schlange ihr Geld nicht in dreiundzwanzig Minuten erhalten hatte, tötete sie in achtunddreißig Minuten eine weitere Gruppe von Menschen. Er hatte nicht den geringsten Anlass, an der Entschlossenheit des Täters zu zweifeln.
    Und er war sich ziemlich sicher, dass die Universität außerstande war, so schnell eine solche Summe zu überweisen, selbst wenn die Bereitschaft dazu bestand. Unter anderen Umständen wäre es normal gewesen zu verhandeln. Das FBI hätte die Schlange kontaktiert und dem Kerl gesagt, dass sie mehr Zeit brauchten und er ihnen nur eine Stunde länger gewähren solle. Das Bureau hätte versucht, über die Höhe der Summe zu verhandeln, hätte versucht, ihn zu einem Nachlass zu bewegen. Und währenddessen hätte man sämtliche Telefonate nachverfolgt. Doch mit diesem Kerl war das nicht zu machen. Er war gerissen. Er hatte die Medien angerufen, dort seine Forderungen und seinen Zeitplan genannt, und wieder aufgelegt.
    Derek war sich ganz sicher: Im Moment überschlug sich Matt Gray garantiert. Das FBI würde versuchen, den Anruf so schnell wie möglich zurückzuverfolgen – wenn der Fernsehsender es nicht auflaufen ließ.
    War der Anruf überhaupt nachzuverfolgen? Hatte die Schlange von einem Handy aus angerufen? Benutzte er eine geklonte SIM-Karte? Oder eine Prepaid-Karte? Hatte er aus einer Telefonzelle angerufen? Aus einem Büro? Aus einem Privathaus?
    Und was war das

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