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Gifthauch

Gifthauch

Titel: Gifthauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Terry
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nächste Ziel?
    In welchem Code sprach dieser Terrorist? Welche Symbole hatte er im Kopf?
    Derek griff nach dem Türknauf. In seinen Ohren hämmerte der Puls. Plötzlich fühlte er sich erschöpft und schwindlig. Bitterer, metallisch schmeckender Schweiß sickerte ihm aus den Poren. In seinem linken Knie pochte der Schmerz. Das Hocken und Knien beim Durchsuchen der Opfer im Boulevard Café hatte seiner Knieverletzung nicht gutgetan.
    Um seinen Hals hingen Juju-Perlen und eine Kette. Unwillkürlich umfasste er das vierblättrige goldene Kleeblatt und das Medaillon mit dem heiligen Sebastian.
    Hinter dieser Tür wartete … was?
    Wenn Harrington die Schlange war, dann bestand die Möglichkeit, dass er sein Büro zu einer Todesfalle gemacht hatte.
    Schweiß stand Derek in Perlen auf der Stirn.
    Er holte tief Luft, schloss die Augen, umfasste den Knauf und drehte ihn. Abgeschlossen.
    Er blickte wieder auf die Uhr. Siebenunddreißig Minuten noch. Hör auf herumzuhampeln, Derek!
    Er warf sich mit der Schulter gegen die Tür. Mit einem lauten Krachen platzte die Füllung, aber jene öffnete sich nicht. Erneut warf er sich dagegen. Mit einem Kreischen von berstendem Holz und Metall brach sie nach innen auf. Keuchend hielt Derek inne, erleichtert, dass er nicht inmitten einer Explosion oder einer Giftgaswolke stand. Trotzdem, es war noch immer möglich, dass sich irgendwo in Harringtons Büro eine Falle befand – falls er die Schlange war.
    Der Korridor füllte sich mit Leuten. Ein Stück entfernt fragte eine Frau in weißem Labormantel, wer er sei.
    Derek hielt seinen Ausweis hoch und nannte seine Behörde. Dann betrat er das Büro.
    »Ruft den Wachdienst«, sagte jemand anders.
    Sogar noch weniger Zeit, als er gehofft hatte.
    Das Büro hatte etwa die gleiche Größe wie das Taplin-Smithsons, war aber weniger schrullig eingerichtet. Der große Schreibtisch hatte abgerundete Ecken und bestand vermutlich aus Ahorn oder heller Eiche. Ein großer Computermonitor befand sich in einer Ecke. Hinter dem Schreibtisch stand ein stoffbezogener Bürosessel, davor zwei Stühle. Eine Anrichte war mit einem Laserdrucker bestückt, und zwei Regale gleichen Fabrikats enthielten medizinische Nachschlagewerke und gebundene Ausgaben medizinischer Fachzeitschriften. Daneben standen zwei Aktenschränke aus Metall mit je vier Schubladen. An einer Wand hing das Gemälde einer Meeresszene, das aussah, als wäre es mit Acrylfarben gemalt worden. Und eine andere Wand schmückten mehrere Urkunden und Auszeichnungen.
    Derek setzte sich an den Computer, schaltete ihn ein und wartete, dass der Windows-Desktop benutzbar wurde. Als es endlich so weit war, rief er Outlook auf, klickte auf E-Mail und sah die Gesendeten Objekte durch.
    Bei den Mails handelte es sich allesamt um Korrespondenz mit Studenten und Kollegen. Er überflog sie, so schnell er konnte. Eine Betreffzeile erweckte seine Aufmerksamkeit. Sie lautete: CHEM/SZENARIUM 14.
    Derek klickte darauf. Die Nachricht der E-Mail lautete:
    An: Bernard W Schultz, Ph . D. Stanford University SKOLAR MD /Datenbank Terror mit biologischen und chemischen Waffen
    B,
    im Anhang finden Sie das neueste Terrorszenarium, das die Arbeitsgruppe entwickelt hat. Mir gefällt die Reaktion nicht – zu optimistisch. Die Leute haben keine Ahnung, was Reibereien bewirken können. Trotzdem, sie sieht vielversprechend aus. Lassen Sie mich wissen, was Sie davon halten.
    Bill
    Der E-Mail war ein Word-Dokument angehängt. Derek klickte darauf und las den Titel.
    Studienzentrum Biologische und Chemische Kampf- stoffe als Terrorwaffe der Wayne State University
    Szenarium 14: Terroranschlag mit chemischen
Kampfstoffen und Notfallrettung in Detroit, Michigan
    Zusammenfassung: Dieses Dokument legt das fiktive Szenarium eines Terroranschlags mit chemischen Waffen auf die Stadt Detroit und die Reaktionen des Katastrophenschutzes, der Polizeiorgane und der Notfallrettung dar. Das Szenarium beinhaltet einen Terroranschlag mit chemischen Kampfstoffen auf die Internationale Autoausstellung, die jeden Januar im Cobo Center von Detroit, Michigan, abgehalten wird. Das Ereignis zieht jährlich 800.000 bis 1.000.000 Besucher aus aller Welt an; 1999 gehörte Präsident Clinton zu den Gästen. Die Medienaufmerksamkeit ist recht hoch; aus 68 Ländern reisen mehr als 6.600 Journalisten an. Die Ausstellung läuft …
    Das ist sehr interessant, dachte Derek, aber die Ausstellung ist im Januar, und wir haben Oktober. Doch wenn Harrington in den

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