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Gifthauch

Gifthauch

Titel: Gifthauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Terry
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›Schlange‹ nennt, rief Mary Linzey an, eine Produzentin bei WXYZ, dem hiesigen Vertreter von ABC, Channel 7. Er verriet Einzelheiten über die benutzte Apparatur, um zu beweisen, dass er wirklich der Attentäter ist, und gab eine offizielle Erklärung ab. Wir warten darauf, dass eine Aufzeichnung dieser Erklärung … ja, da spielt das Fernsehen sie ab. Hören Sie selbst …«
    Man vernahm, wie hantiert wurde, und dann sagte eine computermodifizierte Stimme: »Ich bin die Schlange. Ich bin für den Saringasanschlag im Boulevard Café heute Morgen um acht Uhr verantwortlich. Wenn ich von der Wayne State University bis heute um elf Uhr fünfundvierzig nicht drei Millionen Dollar auf das Konto 84-532-68873-23 der Bank of Bermuda Limited erhalten habe, erfolgt um Mittag ein weiterer Anschlag mit Sarin, und mehr Menschen werden sterben. Das ist keine leere Drohung. Ich wiederhole: Das Geld muss um elf Uhr fünfundvierzig auf dem Konto 84-532-68873-23 sein, oder es gibt viel mehr Todesopfer.«
    Die tiefe Stimme im Radio gab in eigenen Worten wieder, was die Schlange gesagt hatte, enthielt sich aber jeder Bemerkung. Mit zitternder Hand stellte die Sekretärin das Radio ab. Geistesabwesend sagte sie zu Jill und Derek: »Ist das nicht schrecklich? Das tut mir so leid. Was für eine Tragödie! Menschen gibt es! Kann ich Ihnen helfen?«
    Jill legte ihr den FBI-Ausweis vor und nannte ihren Namen. »Wir sind hier, um mit jemandem über John Simmons zu sprechen.«
    »Professor Simmons ist nicht …« Sie verstummte. »O gütiger Herr! Das Boulevard Café! Das ist … ach du lieber Gott! War er da? Da gehen sie mittwochmorgens normalerweise hin, glaube ich.«
    »Wie viele?«, fragte Derek. »Wie viele gehen da normalerweise hin?«
    »Wie viele? Ich bin nicht … Zehn, glaube ich. Das geht schon eine Weile so.«
    »Noch jemand aus diesem Lehrstuhl?«, wollte Jill wissen. »Kennen Sie die Namen der Leute, mit denen er sich traf?«
    »Worum geht es hier eigentlich? Es tut mir leid, brauchen Sie da keinen Durchsuchungsbeschluss?«
    »Es geht um den Sarinanschlag, Ma'am«, erwiderte Derek. »Und darum, den nächsten zu verhindern.«
    »Oh. O Gott!« Sie schlug die Hand vor den Mund. »Ich bin so … Lassen Sie mich überlegen. Er und Dr. Beales. Dr. Beales gehört dem Lehrstuhl nicht an, nicht ganz. Dr. Beales und Dr. Simmons arbeiten beim CBCTR ein wenig zusammen. Das ist das Zentrum für –«
    »Ja, das wissen wir«, unterbrach Derek sie. »Okay. Professor Beales und Professor Simmons. Noch jemand, den Sie kennen?«
    »Nun, Professor Harrington, aber … Naja, Professor Dr. William Harrington, aber er ist schon länger nicht mehr dort gewesen.«
    »Können wir ihn sprechen?«
    Sie wirkte erstaunt. »Dr. Harrington hat heute Morgen angerufen und gesagt, es geht ihm nicht gut. Er …«
    Derek blickte auf die Liste mit den fünfzehn Namen.
    Eine Frau kam vorbei und sagte: »Cassandra, haben Sie gehört? Oh! Entschuldigung!«
    Derek und Jill musterten die Frau. Sie war über einen Meter achtzig groß, eine grobknochige, stämmige Frau, die dennoch in ihrem Hosenanzug aus grauer Wolle und den schwarzen Pumps sehr feminin wirkte. Das lockige Haar fiel ihr auf die Schultern, und ihr Make-up war dezent. Derek schätzte sie auf irgendwo zwischen fünfzig und sechzig.
    »Was ist hier los?«, fragte sie nun.
    »Oh, Frau Professor Taplin-Smithson«, begann Cassandra, »vielleicht können Sie den Leuten helfen. Das ist Agent Jill Church vom FBI, und das …« Sie verstummte und wies auf Derek.
    »Dr. Derek Stillwater, Heimatschutzministerium«, sagte er.
    »Oh.« Cassandra wirkte erstaunt. »Ja. Tut mir leid, ich habe Ihren Namen wohl nicht verstanden. Auf jeden Fall ist das Frau Professor Taplin-Smithson. Sie arbeitet mit Professor Simmons an mehreren Projekten zusammen. Vielleicht kann sie Ihnen helfen.«
    Taplin-Smithson runzelte die Stirn. »Worum geht es denn?«
    »Vielleicht können wir in Ihr Büro gehen«, schlug Jill vor.
    Als Taplin-Smithson zögerte und auf die Uhr blickte, warf Derek ein: »Es ist eine Angelegenheit der nationalen Sicherheit, Frau Professor. Bitte. Es ist dringend.«
    Taplin-Smithson nickte. »Kommen Sie mit.« Sie machte auf dem Absatz kehrt und ging den Flur entlang.

13
    11.09 Uhr
    Lauren Taplin-Smithsons Büro sah aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Der Raum war quadratisch und hatte ein Ostfenster mit heruntergelassenen Jalousien. Das einzige Licht stammte von einer alten Lampe, die den

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