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Gifthauch

Gifthauch

Titel: Gifthauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Terry
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machen Sie Witze? Dieser Kerl hat Sie persönlich angerufen. Sie sind eine Story.« Er schaltete den Rekorder ein. »Was glauben Sie, weshalb die Schlange Sie persönlich kontaktiert hat?«
    »Kein Kommentar, Fred.«
    »Wie klang er?«
    Sie wurde leicht ärgerlich. »Sie haben die Aufnahme gehört wie jeder. Er hat mit irgendetwas seine Stimme verstellt.«
    »Glauben Sie, dass es ein Mann war? Kann es eine Frau gewesen sein?«
    Sie zögerte. »Die Stimme klang eindeutig nach einem Mann, aber das mit der Frau ist ein guter Gedanke. Ich würde sagen, wir wissen es nicht. Nun, Fred …«
    »Hat die Schlange irgendetwas zu Ihnen gesagt, das nicht auf dem Band war?«
    Sie sah Fred wütend an. »Nein.«
    »Wie hat das FBI Sie behandelt?«
    Sie trat zur Seite. Andere Reporter beobachteten sie mittlerweile. Sie antwortete: »Der leitende FBI-Agent, Matthew Gray, versuchte, die Aufzeichnung zu beschlagnahmen und uns daran zu hindern, sie zu senden. Er berief sich auf den USA Patriot Act, aber die Anwälte des Senders versicherten uns, dass der Patriot Act die Pressefreiheit oder das Recht zur freien Meinungsäußerung nicht einschränkt. Wir haben allerdings in vollem Umfang mit dem Bureau kooperiert und ihm das Original der Aufnahme überlassen.«
    »Was, denken Sie, will die Schlange wirklich?«
    »Sie haben es doch gehört. Er will Geld.«
    »Also glauben Sie ihm?«
    »Das kann ich wirklich nicht sagen, Fred.«
    »Glauben Sie, dass Sie wieder von der Schlange hören werden?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Denken Sie, dass die Universität das Lösegeld zahlen wird?«
    Sie zögerte. »Das werden wir wissen, sobald –«
    Ihr Handy klingelte. Fred riss interessiert die Augen auf. »Entschuldigen Sie mich«, sagte sie.
    Sie verließ das Gebäude, aber Fred folgte ihr. »Schalten Sie das verdammte Ding ab«, fuhr sie ihn mit einem Blick auf seinen Rekorder an. Sie drückte die Aufnahmetaste ihres eigenen Rekorders und nahm den Anruf entgegen.
    Wieder hörte sie die verzerrte Stimme in ihrem Ohr.
    »Ist da Mary Linzey?«
    »Am Apparat. Wer ist da?«
    »Hier spricht die Schlange. Zeichnen Sie auf?«
    »Ja.«
    »Hier ist meine Erklärung. Die Universität hat meine Forderung nicht erfüllt. Die Schlange wird wieder zuschlagen. In fünf Minuten. Das haben sie sich selbst zuzuschreiben.«
    Im Handy klickte es.
    Fred sah sie neugierig an. »War er es?«
    Sie nickte und schluckte mit trockener Kehle. Ihr war schlecht vor Aufregung. Sie warf einen raschen Blick auf die Armbanduhr. Die Digitalanzeige wechselte von 11.55 auf 11.56.
    »Noch vier Minuten«, sagte sie. Sie suchte die Menge nach einem FBI-Beamten ab. Egal welchem. Wo zum Teufel waren sie alle?
    Mit Fred im Gefolge sprintete sie zur Eingangshalle zurück, bahnte sich mit Ellbogen einen Weg durch die Reporter, versuchte, sich ins Verwaltungsgebäude durchzuschlagen auf der verzweifelten Suche nach Matt Gray.

18
    11.47 Uhr
    Als Derek den Draht durchschnitt, warf sich Jill seitlich auf den Korridorfußboden. Wütender denn je, blieb sie einen Augenblick lang liegen, dann sprang sie auf und betrat Harringtons Büro. Derek kauerte noch immer vor dem Bücherregal. Sein Gesicht war grau und schweißgebadet.
    Sie schob die Waffe ins Holster zurück. »Hoch mit Ihnen«, befahl sie. »Stehen Sie auf, damit ich Ihnen in den Hintern treten kann.«
    »Hören Sie das?«
    » Was soll ich hören?«
    Er hielt einen Finger hoch. Es war schwer, im gellenden Alarm etwas wahrzunehmen. »Dieses Zischen«, erklärte er.
    Jills Atem setzte aus. »Sie glauben …«
    Derek erhob sich kopfschüttelnd. »Nein«, sagte er, »dann wäre ich schon tot.«
    »Ich rieche nichts …«
    »Sarin ist geruchlos. Allerdings brennt es in Nase und Rachen. Wenn es Sarin wäre, könnten wir nicht mehr miteinander reden.«
    Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Aktenschrank. »Glauben Sie noch immer, dass Sie Glück haben werden?«, fragte er.
    »Nicht …«
    Derek zog die oberste Schublade heraus. Mit einem Knall sprang eine aufblasbare Plastikkobra heraus und tanzte hin und her. Eine dünne aufgezeichnete Stimme rief immer wieder: »Haha! Haha! Haha!«
    Derek starrte sie an und sah sich kurz zu Jill um. Dann blickte er auf seine Armbanduhr. Wortlos öffnete er die anderen Schubladen. Sie waren alle leer. Unter der Kobra lag eine vertraute rote Druckflasche. Als er die Schnur durchschnitt, hatte er das Ventil ausgelöst, und die Plastikkobra wurde mit dem Gas gefüllt, das in der Druckflasche gewesen

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