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Gifthauch

Gifthauch

Titel: Gifthauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Terry
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Inosin. Vielen Dank, Miss.« Tschevkov ging zum Overheadprojektor und zeichnete die Strukturformeln für Adenosin und Inosin auf. »Das geschieht an bestimmten funktionellen Gruppen des …« Er unterbrach sich unvermittelt und legte die Hand an seinen Hals. Er hustete. »Entschuldigen Sie. Wie gesagt …« Er hustete wieder. Die Hand an der Kehle, ging Isaac Tschevkov langsam in die Knie.

20
    12.14 Uhr
    Matt Gray hatte Oberwasser. Das mobile Kommandozentrum parkte vor der Scott Hall. In seinem hinteren Teil saßen Derek und Jill auf Stühlen, während Gray vor ihnen auf und ab stapfte. Sein Gesicht hatte einen gefährlichen Purpurton angenommen.
    Derek sagte: »Wenn Sie so weitermachen, platzt Ihnen irgendein Blutgefäß. Warum beruhigen Sie sich nicht?«
    Gray wirbelte zu ihm herum. »Warum halten Sie verdammt noch mal nicht die Fresse, Stillwater? Wie ich es sehe, haben Sie nur Schwierigkeiten verursacht. Sie waren hier, um zu beobachten und als Verbindungsmann zum DHS zu fungieren. Also halten Sie die Klappe und beschränken Sie sich aufs Beobachten.«
    Derek sah Gray reglos an. »Noch was?«
    »Allerdings! Befolgen Sie die Vorschriften! Selbst das Heimatschutzministerium hat Vorschriften zu befolgen. Wenn Sie glauben, in einem Büro ist eine Bombe, dann rufen Sie das Bombenräumkommando. Sie versuchen nicht, sie selbst zu entschärfen. Schon gar nicht, wenn keine Gefahr besteht, dass sie losgeht.«
    Das Bombenräumkommando und die Leute der Spurensicherung, die nicht in Scott Hall waren, untersuchten nun Harringtons Büro. In Scott Hall gab es dreiundvierzig Tote, und einundzwanzig Studierende waren mit Vergiftungserscheinungen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Die Universität war offiziell geschlossen. Gray hatte Verstärkung angefordert und Leute abgestellt, die sein Vorgehen und das der Detroiter Polizei abstimmen sollten. Bürgermeister und Gouverneur waren ständig am Telefon und fragten nach Neuigkeiten, die sie an die Presse weitergeben konnten. Gray stand vor dem Zusammenbruch und brauchte jemanden, an dem er seinen Stress auslassen konnte. Derek kam ihm da gerade recht.
    »Haben Sie mich verstanden?«, fuhr Gray ihn an.
    »Klar.«
    »Und was tun Sie jetzt?«
    »Meine Arbeit«, erwiderte Derek. Er stand auf. »Und die tue ich, sobald Sie den Weg freigeben.«
    Gray schüttelte den Kopf. »Sie gehen nicht nach Scott Hall. Das ist meine Ermittlung, Stillwater. Ich gestatte Ihnen keinen Zutritt.«
    Derek grinste ihn gepresst an. »Entschuldigen Sie mich. Auf mich wartet Arbeit.«
    »Ich bin noch nicht fertig, Stillwater. Setzen Sie sich auf Ihren Arsch.«
    Derek trat nahe an Gray heran. »Ich unterstehe nicht dem Justizministerium. Sie sind nicht mein Vorgesetzter. Und ich muss meinen Job tun. Wenn Sie Ihren erledigt hätten, wären diese jungen Leute vielleicht noch am Leben.«
    Gray stellte sich Derek in den Weg. »Okay, Sie Angeber. Das reicht. Hinsetzen.«
    »Aus dem Weg.« Derek wollte an dem FBI-Beamten vorbei.
    Gray griff in seinen Mantel und zog Handschellen hervor. »Ich hab die Schnauze voll von Ihnen und Ihrem Scheiß, Stillwater. Hände auf den Rücken. Ich verhafte Sie wegen Behinderung der Justiz und Behinderung eines Bundesermitt…«
    Derek traf den FBI-Beamten mit einem Wirbel von schnellen, kurzen Hieben, und Gray brach zusammen. Jill sprang auf, doch ehe sie etwas tun konnte, war Derek über Gray hinweggestiegen und zur Tür hinaus. Sie kauerte sich neben ihren Vorgesetzten. Grays Gesicht war eine blutige Maske, hauptsächlich von dem Blut, das ihm in Schüben aus der Nase schoss. Er wirkte benommen.
    Jill half ihm, sich aufzusetzen. »Geht es wieder?«
    Gray erhob sich wankend. Er versuchte, einen klaren Kopf zu bekommen. Kurz schwankte er, dann schaute er Jill an.
    »Er hat mich niedergeschlagen«, sagte er eher erstaunt als wütend. »Der Mistkerl hat mich niedergeschlagen. Er hat mich angegriffen. Sie haben es gesehen.«
    Jill biss sich auf die Lippe.
    »Sie haben es gesehen, oder? Er hat mich niedergeschlagen.«
    Sie nickte. Ihr kam der Gedanke, dass sie im Laufe der Jahre gern genau das getan hätte, was Stillwater nun vorgeworfen wurde – und zwar mehrmals.
    »Worauf warten Sie noch?«, fuhr Gray sie mit näselnder, erstickter Stimme an. »Schnappen Sie ihn sich.«
    »Was ist mit –«
    »Machen Sie sich keine Gedanken um den Mist mit der Schlange. Fassen Sie Stillwater. Sie hatten die Aufgabe, seinen Babysitter zu spielen. Jetzt haben Sie einen richtigen

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